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Sharon: die Frau, die zweimal starb

Sharon: die Frau, die zweimal starb

Titel: Sharon: die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Zu-mir-selbst-Finden und es nicht gut gefunden, dass du stark bist und dominierst, und währenddessen habe ich die ganze Zeit gewollt, dass man sich um mich kümmert, dass mein Daddy für mich da ist … Gott, er fehlt mir so sehr, Alex, und du fehlst mir auch, und es kommt alles zusammen in einem großen Schmerz.«
    »Komm nach Haus zurück«, sagte ich. »Wir schaffen es.«
    »Ich möcht es ja, aber ich tu’s nicht. Ich habe Angst, dass alles wieder so wird wie zuvor.«
    »Wir werden es anders machen.«
    Sie antwortete nicht.
    Eine Woche zuvor hätte ich sie gedrängt. Jetzt, da mich noch andere Dinge stark beschäftigten, sagte ich: »Ich möchte dich jetzt sofort wiederhaben, aber du musst tun, was für dich richtig ist. Lass dir Zeit.«
    »Ich bin dir wirklich dankbar, dass du das sagst, Alex. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Ich hörte ein Knarren, drehte mich um und sah Milo. Er salutierte und zog sich hastig aus der Küche zurück.
    »Alex?«, fragte sie. »Bist du noch da?«
    »Es ist gerade jemand reingekommen.«
    »Die kleine Miss Vorstehender-Oberer-Schneidezahn?«
    »Der große Mr. Sturgis.«
    »Sag ihm viele liebe Grüße von mir. Und er soll aufpassen, dass er sich Ärger vom Hals hält.«
    »Mache ich. Alles Gute.«
    »Dir auch, Alex. Ich meine es. Ich rufe dich bald an. Bye.«
    »Bye.«
    Er war in der Bibliothek, blätterte durch meine Psychobücher, tat so, als ob er es interessant fände.
    »Hallo, Sergeant.«
    »Hoppla, Verzeihung«, sagte er. »Sorry, aber die gottverdammte Tür stand offen. Wie oft habe ich dir das schon gesagt?«
    Er erinnerte an einen alten Schäferhund, der auf den Teppich gepinkelt hat. Plötzlich wollte ich ihm über die Peinlichkeit hinweghelfen.
    »Kein Geheimnis«, erklärte ich. »Vorübergehende Trennung. Sie ist oben in San Luis Obispo. Wir schaffen es. Aber du hattest dir das wahrscheinlich auch schon gedacht, stimmt’s?«
    »Ich hatte so meine Ahnungen. Du sahst betreten aus. Und du hast nicht so wie sonst über sie geredet.«
    »Also sprach Detektiv Milo Sturgis.« Ich ging zu meinem Schreibtisch hinüber und fing an, sinnlos Papiere zurechtzurücken.
    Er sagte: »Hoffe, ihr zwei kommt klar. Ihr beide wart ein nettes Paar.«
    »Vermeide bitte die Vergangenheitsform«, erwiderte ich scharf.
    »Hoppla, nochmals sorry. Mea culpa. Mia Farrow.« Er schlug sich auf die Brust, aber sah echt beschämt aus.
    Ich ging zu ihm und klopfte ihm auf den Rücken. »Vergiss es, großer Junge. Lass uns über was Angenehmeres reden. Mord zum Beispiel. Ich habe heute herumgeschnüffelt. Und was Interessantes ausgebuddelt.«
    »Dr. Riech?«, fragte er und verhielt sich mir gegenüber genauso überheblich, wie ich mich Maura gegenüber verhalten hatte.
    »In der Bibliothek, Milo. Nicht im Straßenkampf.«
    »Bei dir ist alles möglich. Jedenfalls, erzähl mir deine Geschichte, ich erzähl dir meine. Aber nicht mit trockenem Mund.«
    Wir gingen zurück zur Küche, tranken ein paar Bier und aßen dazu eine Packung Sesambrotstangen. Ich erzählte ihm von Sharons Fantasiekindheit - der Ostküsten-High-Society -, die so an Kruses erinnerte, dem tödlichen Autounfall der Eltern wie bei Leland Belding.
    »Als trüge sie Fragmente aus dem Leben anderer Menschen zusammen, um sich ein eigenes daraus zu bauen, Milo.«
    »So?«, fragte er. »Was soll das bedeuten, außer dass sie eine verstockte Lügnerin war?«
    »Wahrscheinlich steckt ein ernsthaftes Identitätsproblem dahinter. Wunscherfüllungsfantasie - vielleicht wurde sie als Kind missbraucht oder alleingelassen. Dass sie ein Zwilling war, spielte auch eine Rolle dabei. Und die Belding-Verbindung ist mehr als ein Zufall.«
    Ich erzählte ihm von den Partys, die Belding dem Verteidigungsausschuss gegeben hatte. »Abgelegene Häuser in Hollywood Hills. Das auf Jalmia passt in die Beschreibung. Ihre Mutter arbeitet auf den Partys rund um die Uhr. Fünfunddreißig Jahre später lebt Sharon in einem solchen Haus.«
    »Also, was willst du sagen? Der alte Magna-Boss war ihr Vater?«
    »Das würde sehr wohl die hochgradige Vertuschung erklären, aber wer weiß? So wie sie die Wahrheit verdreht hat, glaube ich überhaupt nichts mehr.«
    »Bullenart, so zu denken«, sagte er.
    »Ich habe ein paar Bücher über Belding ausgeliehen - darunter Der amputierte Milliardär. Vielleicht wird etwas darin was wert sein.«
    »Das Buch ist ein Schwindel, Alex.«
    »Manchmal hängt am Schwindel ein Stück Wahrheit dran.«
    Er kaute an einer

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