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Sharon: die Frau, die zweimal starb

Sharon: die Frau, die zweimal starb

Titel: Sharon: die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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heißen Schraubstock. Dann breitete sie die Beine auseinander. Ich streichelte sie, Säulen weißen Marmors hinauf. Sie lag gespreizt da, hatte den Kopf zurückgeworfen, die Augen geschlossen, atmete durch den Mund. Keine Unterwäsche. Ich rollte ihren Rock hinauf, sah ein großzügiges Delta, seidenweich und schwarz wie Zobelfell.
    »O Gott«, sagte ich und fing an, sie zu streicheln.
    Sie hielt mich mit der Hand zurück und griff mit der anderen nach meinem Reißverschluss. Eine Sekunde später war ich frei und ragte zum Himmel auf.
    »Komm zu mir«, sagte sie.
    Ich gehorchte.

7
    Da Milo nicht in der Stadt war, kam ich auf meinen anderen Verbindungsmann zur Polizei, Delano Hardy, zurück, einen eleganten schwarzen Detektiv, der manchmal als Milos Partner arbeitete. Ein paar Jahre zuvor hatte er mir das Leben gerettet. Ich hatte ihm zum Dank eine Gitarre gekauft, eine klassische Fender, die Robin restauriert hatte. Es war klar, wer wem was schuldete, aber vielleicht konnte er mir noch einmal helfen.
    Der wachhabende Polizist in West-L.A. sagte mir, Detektiv Hardy käme erst am folgenden Morgen wieder zum Dienst. Ich überlegte, ob ich ihn zu Hause anrufen sollte, aber ich wusste, dass er sehr an seiner Familie hing und ständig mehr Zeit für seine Kinder herauszuschlagen versuchte. Deshalb ließ ich ihm eine Nachricht da, dass er mich anrufen solle.
    Dann fiel mir jemand ein, der nichts dagegen haben würde, wenn man ihn zu Haus anrief. Ned Biondi war einer jener Journalisten, die ganz in ihrem Beruf aufgingen. Er hatte als Lokalreporter gearbeitet, als ich ihn kennenlernte, und sich seither zum stellvertretenden Chefredakteur weiterentwickelt, brachte aber dann und wann immer noch mal eine eigene Story unter.
    Ned schuldete mir etwas. Ich hatte geholfen, den lebensgefährlichen Verfall seiner magersüchtigen Tochter aufzuhalten. Er hatte anderthalb Jahre gebraucht, um mich zu bezahlen, und dann seine persönliche Schuld mir gegenüber noch dadurch vergrößert, dass er von einer Reihe großer Storys profitierte, die ich ihm zuschob. Kurz nach neun Uhr abends erreichte ich ihn in seinem Haus in Woodland Hills.
    »Doc. Ich wollte Sie gerade anrufen.«
    »Oh?«
    »Ja, ich komme gerade aus Boston zurück. Anne-Marie lässt Ihnen liebe Grüße ausrichten.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Immer noch magerer, als wir sie gern sähen, aber sonst großartig in Form. Sie hat diesen Herbst an der Schule für Sozialarbeit eine Ausbildung angefangen, hat außerdem einen Teilzeitjob und einen neuen Freund gefunden anstelle des Bastards, der sie sitzengelassen hat.«
    »Viele Grüße von mir!«
    »Werde ich ihr ausrichten. Was ist los?«
    »Ich wollte Sie wegen einer Story in der heutigen Abendausgabe fragen. Selbstmord einer Psychologin, Seite -«
    »Zwanzig. Was ist damit?«
    »Ich kannte die Frau, Ned.«
    »Ach Gott. Das ist hart.«
    »Ist da noch mehr dran, als ihr abgedruckt habt?«
    »Nicht dass ich wüsste. Es war eigentlich keine Reportage. Ich glaube, wir haben es von der Polizeipressestelle übers Telefon gekriegt - niemand ist von uns dagewesen. Wissen Sie vielleicht mehr darüber, was ich wissen sollte?«
    »Überhaupt nichts. Wer ist Maura Bannon?«
    »Ne Volontärin bei uns. Freundin von Anne-Marie. Sie macht ein Semester praktische Ausbildung - ein bisschen hier, ein bisschen da. Sie wollte, dass die Sache reinkommt - bisschen naives Mädchen, dachte, der Selbstmord der Seelenklemp-, äh, Psychologin wäre’ne Nachricht wert. Diejenigen bei uns, die sich mit der wirklichen Welt auskennen, waren weniger beeindruckt, aber wir ließen sie’s in den Computer stecken, um ihr einen Gefallen zu tun. Und dann hat die Nachrichtenredaktion es tatsächlich als Füller gebracht - die Kleine ist ganz stolz darauf. Soll ich ihr sagen, dass sie Sie anrufen soll?«
    »Wenn sie mir etwas zu sagen hat.«
    »Das bezweifle ich allerdings.« Pause. »Doc, die betreffende Dame - haben Sie sie sehr gut gekannt?«
    Meine Lüge kam nach kurzem Nachdenken. »Nicht so sehr gut. Ich war nur schockiert, als ich den Namen von jemandem las, den ich kannte.«
    »Glaub ich«, sagte Ned, aber seine Stimme klang auf einmal leicht misstrauisch. »Sie haben zuerst Sturgis angerufen, nehme ich an.«
    »Er ist verreist.«
    »Aha. Hören Sie mal, Doc, ich möchte nicht überempfindlich sein, aber wenn es etwas an der Dame gibt, das die Story interessant und spannend macht, würde ich’s sehr gern hören.«
    »Es gibt da nichts, Ned.«
    »Na gut. Tut mir

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