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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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tope bleiben, um britische Musketen zu erbeuten. Der französische Colonel bestand darauf, dass Sharpe mit ihm zur Stadt zurückritt. Die Gefangenen wurden von schadenfrohen Männern Tippus begleitet und bewacht.
    Hakeswill blickte zu Sharpe auf und spuckte aus. »Verdammter Verräter!«
    »Ignorieren Sie ihn«, sagte Gudin.
    »Schlange!«, zischte Hakeswill. »Du Stück Scheiße, du aaargh!« Letzteres klang erstickt, weil ihm einer von der Eskorte mit dem Musketenlauf auf den Hinterkopf geschlagen hatte. »Heidnischer Bastard«, keuchte Hakeswill.
    »Ich möchte ihm die Zähne einschlagen, Sir«, sagte Sharpe zu Gudin. »Das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben, Sir. Ich werde den Bastard in die Dunkelheit mitnehmen und fertig machen.«
    Gudin seufzte. »Ich habe was dagegen«, sagte er milde. »Weil es ziemlich wichtig ist, dass wir Gefangene gut behandeln, Sharpe. Manchmal habe ich Sorge, dass der Sultan nicht versteht, dass es auch im Krieg gewisse Anstandsregeln gibt, aber bis jetzt habe ich es geschafft, ihm Barbarei auszureden. Wenn wir unsere Gefangenen anständig behandeln, dann wird auch der Feind mit seinen Gefangenen gut umgehen.«
    »Aber ich möchte dem Bastard immer noch die Zähne einschlagen, Sir.«
    »Ich versichere Ihnen, dass der Sultan dies vielleicht ohne irgendwelche Hilfe von Ihnen tun wird«, sagte Gudin grimmig.
    Sharpe und der Colonel gaben ihren Pferden die Sporen und ritten vor die Gefangenen, um über die Brücke zur Stadt zu reiten. Beim Maisur-Tor zügelten sie die Pferde und saßen ab. Sharpe überreichte Gudin die Zügel, der ihm noch einmal dankte und ihm einen ganzen goldenen haideri als Belohnung gab.
    »Gehen Sie und betrinken Sie sich, Sharpe«, sagte der Colonel. »Sie haben es verdient.«
    »Danke, Sir.«
    »Und glauben Sie mir, ich werde es dem Sultan erzählen. Er bewundert Tapferkeit!«
    Lieutenant Lawford war zwischen der neugierigen Menge, die hinter dem Tor wartete.
    »Was ist passiert?«, fragte er Sharpe.
    »Ich hab’s versaut«, sagte Sharpe bitter. »Ich hab verdammte Scheiße gebaut. Komm mit, lass uns was saufen gehen.«
    »Nein, warte.« Lawford hatte die Gefangenen durch den flackernden Lichtschein am Tor gesehen, und er entfernte sich von Sharpe, um zu beobachten, wie die dreizehn Gefangenen unter Waffengewalt in die Stadt getrieben wurden. Die Menge begann sie zu verspotten.
    »Komm mit!«, beharrte Sharpe und zog Lawford am Ärmel.
    Lawford schüttelte seine Hand ab und starrte auf die Gefangenen. Beim Anblick der britischen Soldaten, die in die Gefangenschaft getrieben wurden, konnte er seine Betrübnis nicht verbergen. Dann erkannte er Hakeswill, der im selben Augenblick dem Lieutenant ins Gesicht starrte.
    Sharpe sah, dass Hakeswill fassungslos war. Sekundenlang erstarrte er mitten in der Drehung. Auch Lawford war wie erstarrt, während Hakeswill ungläubig starrte. Es hatte den Anschein, dass Hakeswill verraten würde, dass er Lawford erkannt hatte.
    Sharpe wollte bereits einem von Tippus Infanteristen die Muskete entreißen, doch dann wandte sich Hakeswill ab und brachte seine Züge unter Kontrolle. Sein Blick schickte Lawford eine stumme Botschaft, dass er Lawford nicht bloßstellen würde. Die gefangenen Grenadiere waren noch ein paar Yards zurück. Und Lawford, dem plötzlich klar wurde, dass noch mehr Männer seines Bataillons ihn erkennen konnten, wandte sich schnell ab. Er zog Sharpe mit sich.
    Sharpe protestierte. »Ich wollte Hakeswill umbringen!«
    »Komm mit!« Lawford eilte durch eine Gasse. Der Lieutenant war erbleicht. Er blieb neben dem gewölbten Torweg eines kleinen Tempels stehen, über dessen Fassade sich eine Schnitzerei befand, die eine Kuh unter einem Sonnenschirm darstellte. »Wird er etwas sagen?«, fragte Lawford.
    »Dieser Bastard?«, sagte Sharpe. »Da ist alles möglich.«
    »Gewiss wird er den Mund halten. Er würde uns nicht verraten«, sagte Lawford, dann erschauerte er. »Was ist um Himmels willen geschehen?«
    Sharpe erzählte ihm von den Ereignissen der Nacht und wie nahe er daran gewesen war, sauber zu den britischen Linien durchzukommen. »Wenn mich nicht der verdammte Hakeswill gestoppt hätte«, endete er.
    »Er kann dich missverstanden haben«, meinte Lawford.
    »Bestimmt nicht.«
    »Aber was geschieht, wenn er uns verrät?«, fragte Lawford.
    »Dann kommen wir mit deinem Onkel in den verdammten Kerker«, sagte Sharpe düster. »Du hättest mich den Bastard beim Tor erschießen lassen sollen.«
    »Sei kein Narr!«,

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