Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
verbrannt, doch es war noch genügend übrig, um eine Stichflamme auszulösen, die über Hakeswills Gesicht leckte.
    Der Sergeant schrie auf, ließ die Pike fallen und schlug die Hände vor die Augen. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass er noch sehen konnte und dass sein Gesicht nicht zu schlimm verbrannt war, doch in seiner Panik war er auf Sharpe zugestolpert, und jetzt warf er sich herum und zog dabei die Pistole aus seinem Gürtel.
    In diesem Augenblick stürmte eine Gruppe Rotröcke auf die Lichtung. Im Schein der brennenden Raketenhülle sah Sharpe, dass es Männer von der Grenadierkompanie des 33. Regiments waren, die so verloren waren wie jeder andere Rotrock in dieser Nacht des Chaos. Einer der Grenadiere sah Sharpe, der sich in seinem tigergestreiften Waffenrock aufrappelte. Der Grenadier hob seine Waffe.
    »Lass den Bastard!«, schrie Hakeswill. »Er gehört mir!«
    Dann krachte eine Musketensalve zwischen den Bäumen, und die Hälfte der Grenadiere wurde herumgewirbelt oder zurückgeschleudert.
    Blut zischte in den brennenden Überresten der Rakete, als ein Trupp tigergestreifter Soldaten zwischen den Bäumen hervorbrach.
    Hakeswill fuhr herum, um angesichts der Feinde die Flucht zu ergreifen, doch einer von Tippus Männern sprang vor und trieb den Sergeant mit dem aufgepflanzten Bajonett zurück. Hakeswill stolperte, stürzte zu Boden. Er wollte sich aufrappeln, doch der Tigersoldat hob bereits die Muskete, und Hakeswill sah dem Tod ins Auge. Er schrie um Gnade.
    Gudin rannte an dem gefallenen Hakeswill vorbei.
    »Gut gemacht, Sharpe!«, rief der Colonel. »Gut gemacht! Aufhören! Aufhören!« Der Befehl galt Tippus Männern, die begeistert begonnen hatten, die überlebenden Grenadiere mit dem Bajonett aufzuspießen. »Wir nehmen Gefangene!«, brüllte Gudin. »Gefangene!«
    Rothière stieß ein Bajonett zur Seite, um den Soldaten daran zu hindern, Hakeswill abzuschlachten.
    Sharpe fluchte. Er war so nahe daran gewesen, zu entkommen, wenn Hakeswill ihn nicht angegriffen hätte. Dann hätte er noch vielleicht fünfzig Yards weiter zwischen die Bäume rennen, den tigergestreiften Waffenrock ablegen und einige seiner alten Freunde entdecken können. Stattdessen war er für Gudin zum Helden geworden. Der Colonel glaubte, Sharpe hätte all die Grenadiere auf die Lichtung gelockt, wo die zwölf Männer, die überlebt hatten, jetzt zusammen mit dem zuckenden und fluchenden Hakeswill Gefangene waren.
    »Sie sind ein schreckliches Risiko eingegangen, Corporal!«, sagte Gudin, ging zu Sharpe und schob seinen Säbel in die Scheide. »Sie hätten von Ihren alten Freunden erschossen werden können. Aber es hat funktioniert, wie? Und jetzt sind Sie Corporal!«
    »Aye, Sir. Es hat funktioniert«, sagte Sharpe, obwohl er keine Freude empfand. Es war alles katastrophal schief gegangen, die ganze Nacht war katastrophal für die Briten verlaufen. Tippus Männer säuberten jetzt den tope Yard um Yard und jagten die britischen Überlebenden zurück durch den Aquädukt. Sie verfolgten die geschlagenen Flüchtenden mit Schmähungen, Musketensalven und Raketenbeschuss.
    Dreizehn britische Soldaten waren gefangen genommen worden, alle von Sharpe und Gudin, und diese unglücklichen Männer wurden zur Stadt getrieben, während die Waffen und Wertsachen der toten Rotröcke geplündert wurden.
    »Ich werde dafür sorgen, dass der Sultan von Ihrer Tapferkeit erfährt, Sharpe«, sagte Gudin, als er sein Pferd holte. »Er ist selbst tapfer und bewundert den Mut bei anderen. Ich bezweifle nicht, dass er Sie belohnen wird!«
    »Danke, Sir«, sagte Sharpe ohne Begeisterung.
    »Sie sind doch nicht verwundet, oder?«, fragte Gudin besorgt, betroffen von dem verlorenen Klang von Sharpes Stimme.
    »Habe mir die Hand verbrannt, Sir«, sagte Sharpe. Er hatte es gar nicht bemerkt. Als er die heiße Raketenröhre gepackt hatte, um Hakeswill abzuwehren, hatte das glühende Metall seine Hand versengt. Zum Glück war es nicht so schlimm. »Nur ein bisschen«, fügte er hinzu, »ich werde es überleben.«
    »Natürlich werden Sie das«, sagte Gudin und lachte. »Das war ein Husarenstück, nicht wahr?«
    »Ja, wir haben Ihnen eine Abreibung verpasst, Sir.«
    »Und wir werden ihnen eine weitere verpassen, wenn sie die Stadt angreifen. Sie ahnen noch nicht, was sie erwartet!«
    »Was erwartet sie denn, Sir?«, fragte Sharpe.
    »Wir werden sehen. Sie werden es erleben«, sagte Gudin und schwang sich in den Sattel.
    Sergeant Rothière wollte im

Weitere Kostenlose Bücher