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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Glaubensgenossen, den Sultan, und die Männer seiner Armee kämpften wild und grimmig.
    Ein Reiter kam mit den Köpfen von sechs Feinden, angebunden an ihren langen Haaren an seiner Lanze, zurück ins Lager. Er hielt die blutigen Trophäen hoch und galoppierte stolz unter den Hochrufen der Sepoys und Rotröcke an den Zeltreihen entlang.
    Harris schickte dem Mann einen Beutel mit Guineen, während Meer Allum, der Befehlshaber der Nizam-Truppen, praktischer denkend, eine Konkubine bestellte, um seine Dankbarkeit auszudrücken.
    Die Schützengräben wurden täglich ausgehoben, doch ein letztes gewaltiges Hindernis verhinderte, dass sie sich der Stadt weit genug nähern konnten, damit die Belagerungsgeschütze ihre zerstörerische Arbeit beginnen konnten.
    Auf dem südlichen Ufer des Kaveri, eine halbe Meile westlich der Stadt, standen die Ruinen einer alten Wassermühle. Erbaut aus Stein, waren die alten Mauern dick genug, um dem Artilleriebeschuss aus Harris’ Lager und von den britischen Stellungen jenseits des Flusses zu widerstehen.
    Die Gebäuderuinen waren in eine starke Festung umgewandelt worden, die mit einem tiefen Verteidigungsgraben umgeben und von zwei der besten cushoons Tippus, verstärkt mit Kanonieren und Raketenwerfern, besetzt waren.
    Solange die Mühlenfestung existierte, konnte kein britisches Geschütz in Schussweite der Stadtwälle gebracht werden.
    Die beiden Fahnen, die über der Mühlenfestung flatterten, wurden jeden Tag weggeschossen, doch bei jedem Morgengrauen wurden sie wieder gehisst, wenn auch auf kürzeren Masten. Und wieder würden die britischen und indischen Kanoniere sie beschießen, und abermals würden die Sonnenflagge und das Banner des Löwen Gottes fallen, aber immer wenn Plänkler zu nahe an die Festung gerieten, um zu erkunden, ob irgendwelche Verteidiger überlebt hatten, gab es Kanonen- und Raketenfeuer und Musketensalven als Beweis dafür, dass Tippus Männer noch gefährlich waren. Tippu konnte sogar die Garnison durch den tiefen Schützengraben, der nahe des südlichen Arms des Kaveri verlief, verstärken lassen, denn in der Nacht konnten seine Männer hindurchkriechen, um die bombardierte Garnison der Festung zu entlasten.
    Die Festung musste eingenommen werden. Harris befahl einen Angriff bei Einbruch der Dunkelheit. Er wurde von indischen und schottischen Flankenkompanien durchgeführt, unterstützt von einem Trupp Pioniere, deren Aufgabe es war, den tiefen Graben der Mühle zu überbrücken.
    Eine Stunde lang vor dem Angriff beschoss die Artillerie auf beiden Seiten des Flusses die Mühle. Die 12-Pfünder-Geschütze wurden mit Haubitzengranaten geladen und zogen dünne Spuren von ihren brennenden Lunten über den dunkel werdenden Himmel in den Rauch, der von der bombardierten Festung aufstieg.
    Für die wartende Infanterie, die durch den Kleinen Kaveri waten, den Graben überqueren und die Mühle angreifen musste, hatte es den Anschein, als gäbe es nichts als den wallenden Rauch und Staub, in dem die Granaten mit rötlichen Blitzen explodierten, aber alle paar Momente, wie um die Zerstörung Lügen zu strafen, blitzte ein indisches Geschütz auf, und eine Kanonenkugel kreischte über die Felder zu den britischen Batterien. Oder eine Rakete der Verteidiger stieg auf und hinterließ einen dickeren Rauchschweif über den feineren Rauchspuren der Haubitzengeschosse.
    Die größten Geschütze auf der Stadtmauer feuerten ebenfalls. Die Kanoniere zielten so, dass ihre Kanonenkugeln vom Boden abprallten, sodass sie die Artillerie der Belagerer erreichten.
    Sharpe, in der Stadt, hörte das Hämmern der Geschütze und fragte sich, ob es einen Angriff auf die Stadtwälle ankündigte, doch Sergeant Rothière versicherte den Männern, dass die Briten nur Munition für die alte Mühle verschwendeten.
    Das Bombardement ließ plötzlich nach, und die Männer Tippus krochen aus dem feuchten Keller der Mühle, um ihre Plätze auf den Brustwehren einzunehmen. Sie erreichten ihre zusammengeschossenen Feuerleitern gerade noch rechtzeitig, denn die Pioniere an der Spitze schleuderten bereits angezündete Brandgranaten in den Graben.
    Die Karkassen waren Bündel von feuchtem Stroh, festgewickelt um eine Papierpatrone mit Salpeter, körnigem Schießpulver und Antimon. Die Karkassen brannten stark und verzehrten das Stroh, sodass Ströme von Rauch durch Luftlöcher in den Hüllen entwichen und binnen Sekunden der Graben von dichtem grauem Rauch erfüllt war, in den die angsterfüllten

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