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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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»sondern diesen Ravi Shekhar finden. Er hat vielleicht eine Möglichkeit, Botschaften aus der Stadt zu schmuggeln.«
    »Und wie willst du ihn finden? Wir können nicht durch die Straßen wandern und auf Englisch nach diesem Typen fragen. Man wird sich fragen, zum Teufel, was wir von ihm wollen. Ich werde Mary bitten, ihn aufzuspüren, wenn wir sie sehen.« Er grinste. »Scheiß auf Shekhar. Wie wäre es stattdessen mit einer bibbi? «
    »Vielleicht werde ich lesen.«
    »Wie du willst«, meinte Sharpe gleichmütig.
    Lawford zögerte, und sein Gesicht rötete sich. »Es ist einfach so, dass ich Männer gesehen habe, die sich die Syphilis geholt haben«, druckste er herum.
    »O Mann! Du hast auch schon Männer kotzen sehen, aber deshalb hörst du nicht mit dem Saufen auf. Außerdem mach dir keine Sorgen wegen der Syphilis. Deshalb hat Gott uns Quecksilber geschenkt. Das Zeug hat bei dem verdammten Hakeswill gewirkt, nicht wahr, obwohl Gott allein weiß, warum. Außerdem hat Harry Hickson gesagt, er kennt einige saubere Mädchen, aber das behaupten sie natürlich immer. Trotzdem, wenn du dir die Augen ruinieren willst, indem du in der Bibel liest, dann nur zu, aber es gibt kein Quecksilber, das dir das Augenlicht wiedergeben wird.«
    Lawford schwieg einen Augenblick. »Vielleicht werde ich mitkommen«, sagte er schließlich zaghaft und starrte auf den Tisch.
    »Erleben, wie die andere Hälfte lebt?«, fragte Sharpe mit einem Grinsen.
    »Etwas in dieser Art«, murmelte Lawford.
    »Prima, du wirst es sehen. Gib uns etwas Bargeld und ein paar willige Weiber, und wir können leben wie die Könige. Wir hören jetzt mit dem Saufen auf, wie? Wir wollen doch nicht, dass die Fahnenstange sinkt, oder?«
    Lawford war jetzt tiefrot. »Du wirst natürlich keinem davon erzählen, wenn wir zurück sind?«
    »Ich?« Sharpe gab Erstaunen allein über die Frage vor. »Meine Lippen sind versiegelt. Da kommt kein Sterbenswörtchen heraus, versprochen.«
    Lawford beunruhigte, dass er seine Würde verlor, doch er wollte, dass er von Sharpe geschätzt wurde. Der Lieutenant war fasziniert von dem Selbstvertrauen des jüngeren Mannes und beneidete die Art, wie Sharpe sich so instinktiv in einer bösen Welt zurechtfand. Er wünschte, die gleiche Leichtigkeit in sich selbst zu finden.
    Nur kurz dachte er an die Bibel, die in der Kaserne auf ihn wartete, und den Rat seiner Mutter, fleißig darin zu lesen, doch dann dachte er, zur Hölle mit ihnen beiden. Er trank seinen Arrak aus, nahm seine abgestellte Muskete und folgte Sharpe in die Dunkelheit.
 
    Jedes Haus in der Stadt war auf die Belagerung vorbereitet. Lagerhäuser waren mit Nahrung gefüllt, und Wertgegenstände wurden hastig versteckt, falls die feindliche Armee die Mauern durchbrechen würde. In den Gärten wurden Löcher gegraben und mit Münzen und Schmuckstücken gefüllt, und in einigen reicheren Häusern wurden ganze Zimmer mit falschen Wänden verborgen, sodass die Frauen versteckt werden konnten, wenn die Invasoren in den Straßen wüten würden.
    Mary half, General Appah Raos Haushalt auf dies Martyrium vorzubereiten. Sie fühlte sich schuldig, nicht, weil sie von der Armee kam, von der diese Katastrophe für die Stadt drohte, sondern weil sie sich unerwartet wohl in Appah Raos weitläufigem Haus fühlte.
    Als General Appah Rao sie von Sharpe weggebracht hatte, war sie voller Angst gewesen, doch der General hatte sie in sein Haus mitgenommen und ihr dort versichert, dass sie in Sicherheit war.
    »Wir müssen Sie säubern«, hatte der General gesagt, »und dann dieses blaue Auge heilen lassen.«
    Er behandelte sie freundlich, doch mit einem Maß an Reserviertheit, das auf ihr ungepflegtes Aussehen und ihre angebliche Geschichte zurückzuführen war. Der General glaubte nicht, dass Mary die passende Ergänzung für seinen Haushalt war, doch sie sprach Englisch, und Appah Rao war schlau genug, um anzunehmen, dass ein britisches Kommando eine profitable Errungenschaft für Maisurs Zukunft sein würde und seine drei Söhne in dieser Zukunft überleben mussten.
    »Zu gegebener Zeit können Sie sich zu Ihrem Mann gesellen«, hatte er ihr gesagt, »aber am besten sollten Sie sich zuerst hier eingewöhnen.«
    Aber jetzt, nach einer Woche im Haushalt des Generals, wollte Mary gar nicht mehr fort. Das Haus war zum Beispiel voller Frauen, die sie in ihre Obhut genommen hatten und sie mit einer Freundlichkeit behandelten, die sie erstaunte.
    Die Frau des Generals, Lakshmi, war groß und

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