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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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können, das Sims zu erklimmen. »Mister Bullen? Sie kommandieren diese Seite.« Er meinte die beiden Fenster und die Tür auf der Vorderseite des Hauses. »Aber Sie benötigen hier nur vier Männer. Durch die Fenster können sie nicht kommen. Sind Rotröcke oben?«
    »Ja, Sir.«
    »Holen Sie sie runter. Nur Schützen nach oben. Carter, Pendleton, Slattery, Sims. Klettert diese Leiter da rauf, und seht zu, dass ihr euch ein bisschen amüsiert. Mister Vicente? Können Sie mit Ihrer Schulter nach oben steigen?«
    »Ich kann«, antwortete Vicente.
    »Nehmen Sie Ihr Gewehr mit, und passen Sie auf die Jungs da oben auf.« Sharpe wandte sich wieder Bullen zu. »Lassen Sie vier Männer weiter auf die Bastarde feuern. Nicht zielen, nur feuern. Alle anderen Rotröcke will ich auf dieser Seite des Raums haben. Miss Fry?«
    »Mister Sharpe?«
    »Ist Ihre Muskete geladen? Gut. Zielen Sie auf Ferragus. Wenn er sich bewegt, erschießen Sie ihn. Wenn er atmet, erschießen Sie ihn. Perkins, du bleibst bei den Damen. Diese Männer sind Gefangene, und so behandelst du sie. Sarah? Sag ihnen, sie sollen sich hinsetzen und die Hände auf die Köpfe legen, und wenn einer von ihnen seine Hände bewegt, erschieß ihn.«
    Sharpe ging hinüber zu den vier Männern, beförderte ihre Taschen mit Tritten von ihnen weg und hörte das Klimpern von Münzen. »Klingt nach Ihrer Mitgift, Miss Fry.«
    »Die fünf Minuten sind um«, berichtete Bullen. »Wenigstens glaube ich das.« Er hatte keine Uhr bei sich und konnte lediglich schätzen.
    »Das ist die Zeit, die sie Ihnen gegeben haben? Dann achten Sie auf die Vorderseite. Für diese Seite des Hauses sind Sie verantwortlich.«
    »Ich werde dort kommandieren«, sagte Slingsby, der Sharpe schweigend beobachtet hatte, und stieß sich auf einmal von der Feuerstelle ab. »Ich habe hier das Kommando«, korrigierte er seine Aussage.
    »Haben Sie eine Pistole?«, wollte Sharpe von Slingsby wissen, der von der Frage überrascht wirkte, dann aber nickte. »Geben Sie sie her«, sagte Sharpe. Er nahm die Pistole und blies das Pulver von der Zündpfanne, sodass die Waffe nicht feuern würde. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein Betrunkener mit geladener Waffe. Er legte die Pistole Slingsby wieder in die Hand, dann half er ihm, sich wieder an der Feuerstelle hinzusetzen. »Was Sie zu tun haben, Mister Slingsby«, sagte er, »ist, den Kamin zu bewachen. Passen Sie auf, dass die Franzosen nicht durch ihn einsteigen.«
    »Wird gemacht, Sir«, sagte Slingsby.
    Sharpe ging zum hinteren Fenster. Es war nicht groß, aber es würde einem Mann nicht schwerfallen, hindurchzusteigen, also postierte er fünf Männer dort, die es bewachen sollten. »Ihr schießt auf jeden verdammten Kerl, der versucht, hier durchzukommen, und wenn euch die Kugeln ausgehen, benutzt eure Bajonette.« Die Franzosen, das wusste er, würden die letzten Minuten genutzt haben, um sich neu zu organisieren, aber er war sicher, dass sie keine Artillerie bei sich hatten. Letzten Endes konnten sie also nur das Haus stürmen, und er vermutete, dass der Hauptangriff von hinten erfolgen und sich vor dem Fenster und der Tür sammeln würde, die er absichtlich offen gelassen hatte. Er hatte achtzehn Männer, die in drei Reihen dieser Tür zugewandt waren, die erste Reihe kniend, die übrigen stehend. Die einzige verbliebene Sorge galt Ferragus und seinen Kumpanen, und Sharpe richtete sein Gewehr auf den großen Mann. »Wenn Sie mir Ärger machen, überlasse ich Sie meinen Männern für Bajonettübungen. Bleiben Sie da sitzen.« Er ging zur Leiter. »Mister Vicente? Ihre Männer können schießen, wann immer sie Ziele finden. Rütteln Sie die Bastarde wach. Und ihr hier unten«, er wandte sich wieder dem großen Raum zu, »abwarten.«
    Ferreira rührte sich und rappelte sich auf, da schlug Sharpe ihn erneut mit dem Gewehrkolben, und dann rief Harris ihm von oben zu, dass die Franzosen in Bewegung waren. Die Gewehre krachten im Dachboden, und draußen ertönte lauter Jubel. Eine gewaltige französische Salve trommelte gegen die Außenmauer, drang durch die offenen Fenster und schlug in die Deckenbalken. Der Jubel kam von hinten, und Sharpe, der neben dem nach Osten zeigenden offenen Fenster stand, sah Männer, die auf der einen Seite hinter den Verschlägen und auf der anderen hinter den Hütten hervorstürmten.
    »Warten!«, rief er. »Warten!«
    Die Franzosen jubelten noch immer, vielleicht fühlten sie sich vom fehlenden Beschuss ermutigt, und dann

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