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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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erfolgte der Angriff die Stufen hinauf und auf die offene Hintertür zu, und Sharpe schrie den knienden Männern zu: »Erste Linie! Feuer!« Der Lärm im Raum war ohrenbetäubend, und die sechs Kugeln, die aus drei Schritt Entfernung abgefeuert wurden, konnten ihre Ziele nicht verfehlen. Die Männer der ersten Linie sprangen zur Seite, um ihre Musketen zu laden, und die zweite Linie, die aufrecht gestanden hatte, ging in die Knie. »Zweite Linie! Feuer!« Wieder sechs Kugeln. »Dritte Linie! Feuer!« Harper trat mit der Salvenbüchse vor, aber Sharpe schickte ihn mit einer Geste zurück. »Spar es dir auf, Pat«, sagte er, dann trat er zur Tür und sah, dass die Franzosen die Tür mit toten und sterbenden Männern blockiert hatten, doch ein tapferer Offizier versuchte, seine Männer zwischen den Leichen emporzuführen. Sharpe hob sein Gewehr, schoss dem Mann in den Kopf und trat zurück, ehe eine dünne Salve als Antwort durch den leeren Türeingang jagte.
    Dieser Eingang war jetzt von Leichen blockiert, von denen eine nahezu der Länge nach im Inneren des Hauses lag. Sharpe schob die Leiche nach draußen und schloss die Tür, die augenblicklich zu erzittern begann, weil Musketenkugeln gegen das schwere Holz prallten. Dann zog er seinen Degen und ging zum Fenster, wo drei Franzosen sich an die Bajonette der Rotröcke klammerten und versuchten, ihren Feinden die Musketen aus den Händen zu reißen. Sharpe hackte mit dem schweren Kavalleriedegen auf sie ein, schlug einem die halbe Hand ab, und die Franzosen wichen zurück. Dann stürmte eine neue Horde Männer auf das Fenster zu, aber diese empfing Harper mit seiner Salvenbüchse. Das schiere Geräusch schien den Feind zu überwältigen, denn das Fenster war plötzlich von Angreifern frei, und Sharpe befahl den fünf Männern, schräg durch die Öffnung auf die Voltigeure zu feuern, falls sie versuchten, den Durchgang zur Tür frei zu räumen.
    Das Donnern von Musketenfeuer kündete von einer weiteren Attacke auf der anderen Seite des Hauses. Voltigeure hämmerten an die Vordertür, dass der Haufen Tornister dahinter erzitterte, aber Sharpe beorderte die Männer, die die tödlichen Salven an der Hintertür abgegeben hatten, nach vorn, um die Verteidiger dort zu verstärken. Jeder Mann feuerte schnell durch das Fenster und duckte sich dann außer Sicht. Jäh wurde den Franzosen die Stärke des Bauernhauses bewusst, ihr Angriff brach abrupt ab, und sie zogen sich entlang der Seiten des Hauses zurück. Damit war die Vorderseite des Hauses von Feinden frei, aber die Rückseite zeigte hinaus auf den Hof mit seinen Gebäuden, die Deckung boten, und dort nahm der Beschuss kein Ende.
    Sharpe lud sein Gewehr, kniete sich vor das hintere Fenster und sah einen Voltigeur, der am Ende des Hofs zurückzuckte, getroffen von einer vom Dachboden aus abgefeuerten Kugel. Sharpe feuerte auf einen anderen Mann, und die Voltigeure sprangen in Deckung, um sich nicht noch weiteren Gewehrschüssen auszusetzen. »Feuer einstellen!«, rief Sharpe. »Gut gemacht! Die Kerle habt ihr verscheucht. Neu laden! Feuersteine prüfen.«
    Einen Augenblick lang herrschte relative Stille, auch wenn die Kanonen aus der Höhe laut hallten und Sharpe klar wurde, dass die Artillerie in den Forts die Männer, die die Farm angriffen, beschoss, da er die Schrapnelle auf dem Dach rasseln hörte. Die Schützen im Dachboden feuerten noch immer. Ihre Schüsse fielen langsam, und das war gut so, denn es bedeutete, dass Vicente dafür sorgte, dass sie gut zielten, bevor sie den Abzug betätigten. Er blickte hinüber zu den Gefangenen und kam zu dem Schluss, dass er Perkins’ Gewehr und die Musketen, die Joana und Sarah trugen, gut gebrauchen konnte. »Sergeant Harper?«
    »Sir!«
    »Fesseln Sie diese Bastarde. An Händen und Füßen. Benutzen Sie Musketengurte.«
    Ein halbes Dutzend Männer kam Harper zu Hilfe. Als Ferragus gefesselt wurde, blickte er zu Sharpe auf, leistete jedoch keinen Widerstand. Sharpe fesselte dem Major auch die Hände. Slingsby rutschte auf Händen und Knien umher und suchte in den Tornistern hinter der Vordertür. Als er seinen Tornister mit dem Rumvorrat gefunden hatte, kroch er zur Feuerstelle zurück und entkorkte die Feldflasche. »Der arme verdammte Bastard«, sagte Sharpe, erstaunt, dass er für Slingsby Mitleid empfinden konnte. »Wie lange ist er schon so hinüber?«
    »Seit Coimbra«, antwortete Bullen. »Mehr oder weniger ununterbrochen.«
    »Ich habe ihn nur einmal betrunken erlebt«,

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