Sharpes Gefecht
brechen können. Sie hatten eine Hand voll britischer Plänkler auf freiem Feld gestellt und getötet, doch dafür hatten sie Dutzende Soldaten und noch mehr Pferde verloren.
Die letzten Kolonnen der Leichten Division stiegen unter ihren Fahnen den Hügel hinauf, auf dessen Gipfel Kapellen zu ihrer Begrüßung spielten. Die britische Armee war nun wieder vereint, nachdem sie so gefährlich geteilt worden war, aber sie war auch von ihrer Heimatbasis abgeschnitten und musste sich einem noch weit heftigeren Vorstoß stellen.
Denn in Fuentes de Oñoro, dem Dorf, dessen Straßen bereits in Blut ertranken, gingen frische französische Einheiten zum Angriff über.
Maréchal Masséna ärgerte sich, als er sah, wie sich die beiden Teile des Feindes vereinten. Grundgütiger, er hatte zwei Divisionen Infanterie und seine gesamte Kavallerie geschickt, und doch war der Feind entkommen! Aber wenigstens waren die Briten und Portugiesen nun von den Furten über den Coa abgeschnitten, und wenn sie jetzt geschlagen wurden, dann musste Wellingtons Armee in die wilden Hügel und tiefen Täler des Berglands fliehen. Das würde ein Massaker werden. Die Kavallerie, die sich den ganzen Morgen über sinnlos verzettelt hatte, würde die Überlebenden durch die Hügel jagen, und alles, was dazu noch fehlte, war, dass Massénas Infanterie die letzten Verteidigungslinien bei Fuentes de Oñoro durchbrach.
Die Franzosen hielten jetzt sowohl das Dorf als auch den Friedhof. Ihre vordersten Reihen war nur noch wenige Yards vom Plateau entfernt, wo Portugiesen und Briten eine Salve nach der anderen den Hang hinunterjagten, die Friedhofserde aufwühlten und die Mauern des Dorfes zerschlugen. Die überlebenden Highlander hatten sich zusammen mit den Warwicks zurückgezogen, die die furchtbaren Straßenkämpfe überlebt hatten, und sich den portugiesischen Caçadores angeschlossen, den Rotröcken aus den englischen Grafschaften, den Plänklern aus Wales und den Hannoveranern, die König George III. die Treue geschworen hatten. Gemischt standen sie Schulter an Schulter, hielten die Höhe und tauchten Fuentes de Oñoro in Rauch und Blei.
Und im Dorf wimmelte es nur so von französischer Infanterie in den Straßen, die auf den Befehl für den letzten, glorreichen Angriff wartete, raus aus den rauchenden Häusern, über die zerbrochene Friedhofsmauer hinweg und zwischen den aufgewühlten Gräbern hindurch in den Rücken des Feindes. Links von ihnen würde die weiße, durchlöcherte Kirche sein und rechts die grauen Felsbrocken auf dem Gipfel, wo die britischen Riflemen lauerten. Und genau zwischen diesen beiden Landmarken führte die Straße den von Blut rutschigen Hang hinauf, den die Infanteristen nehmen mussten, um Frankreich den Sieg zu bringen.
Und Masséna versuchte jetzt, diesen Sieg zu sichern, indem er zehn frische Infanteriebataillone nach vorne warf. Wellington, das wusste er, konnte den Hang über dem Dorf nur verteidigen, indem er seine Männer vom Rest des Plateaus ab- und dort zusammenzog. Wenn es Masséna gelang, die britische Verteidigung andernorts zu schwächen, würde sich ihm vielleicht ein alternativer Weg hinauf eröffnen, doch dafür musste er erst einmal den Kamm über den Dorf in ein Massengrab verwandeln.
Die französischen Verstärkungen überquerten die Ebene in zwei großen Kolonnen, und ihr Erscheinen provozierte das Feuer von jedem britischen Geschütz auf dem Plateau. Kartätschen flogen über den Fluss und explodierten, Kugeln krachten in die Reihen, und die Granaten der Haubitzen schlugen im Herzen der Kolonnen ein.
Dennoch rückten die Kolonnen immer weiter vor. Trommlerjungen trieben sie an, und die Adler funkelten hoch über ihren Köpfen, als sie an den Toten der letzten Angriffe vorbeimarschierten. Einige der Franzosen hatten das Gefühl, geradewegs in die Hölle zu marschieren. Flammen und Rauch schlugen ihnen entgegen, und es stank nach drei Tagen Tod. Im Norden und Süden der Ebene herrschte frischer Frühling, doch an den Ufern des kleinen Flusses Dos Casas am Fuß von Fuentes de Oñoro gab es nur zerfetzte Bäume, ausgebrannte Häuser, eingestürzte Mauern, tote, sterbende und schreiende Männer, und auf dem Plateau über dem Dorf war nur Rauch zu sehen, denn die Kanonen, Gewehre und Musketen hämmerten unablässig auf die Männer ein, die auf den großen Angriff warteten. Die Schlacht konzentrierte sich nun nur noch auf diesen einzigen Ort, auf diese letzten paar Yards des Hangs über Fuentes de
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