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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Grund, Captain Sharpe, warum wir keine feindlichen Gefangenen exekutieren, egal wie widerwärtig ihre Verbrechen auch sein mögen, ist der, dass der Feind es uns mit gleicher Münze heimzahlen würde.« Der General funkelte Sharpe mit kalten Augen an. »Habe ich mich klar genug ausgedrückt, Captain Sharpe?«
    »Jawohl, Sir. Mylord.«
    Wellington nickte knapp. »Gehen Sie.«
    Sharpe zog Runciman weiter. »Kommen Sie schon, Sir!«
    »Was soll ich nur tun, Sharpe?«, jammerte Runciman. »Was soll ich nur tun, um Himmels willen? Ich bin kein Kämpfer!«
    »Bleiben Sie einfach hinten, Sir«, antwortete Sharpe, »und überlassen Sie alles andere mir.« Sharpe zog seinen schweren Säbel. »Captain Donaju!«
    »Captain Sharpe?« Donaju war kreidebleich.
    »General Wellington«, rief Sharpe so laut, dass jeder in der Real Compañía Irlandesa ihn hören konnte, »wünscht, dass die Leibgarde des Königs von Spanien in das Dorf dort runtergeht und jeden verdammten Franzosen umbringt, den sie findet. Und die Connaught Ranger sind auch dort unten, und sie könnten ein wenig irische Hilfe gebrauchen, Captain. Sind Sie bereit?«
    Donaju zog den Säbel. »Würden Sie uns wohl die Ehre erweisen und uns anführen, Captain Sharpe?«
    Sharpe winkte seinen Riflemen, sich bei den Iren einzureihen. Dort unten brauchte man keine Plänkler. Dort wurde nicht auf Entfernung getötet. Dort unten in diesem gottverlassenen Dorf am Rande Spaniens herrschte ein furchtbares Gemetzel, und Sharpes Erzfeind war gekommen, um eine Niederlage doch noch in einen Sieg zu verwandeln.
    »Bajonette, pflanzt auf!«, rief Sharpe. Kurz kam ihm der Gedanke, dass Lord Kiely seine Männer genau so hätte sehen wollen. Seine Lordschaft hätte es geliebt, seine Männer in einen selbstmörderischen Angriff zu werfen, und dieser Ort war genauso gut wie jeder andere für solch eine Geste. Keine Ausbildung der Welt konnte einen Mann auf eine Schlacht wie diese vorbereiten. Das hier war Straßenkampf, und entweder lag das einem Mann im Blut, oder er würde es niemals lernen.
    »Vorwärts – Marsch!«, schrie Sharpe. »Im Laufschritt!« Und er führte die kleine Einheit über die Kuppe, wo die Erde von den Kanonen des Feindes aufgewühlt war, und dann den Hang hinunter und in den Rauch, das Blut und das Gemetzel.

KAPITEL ELF
    Der obere Teil des Hangs war von Leibern übersät. Einige rührten sich nicht mehr, andere bewegten sich noch schwach. Ein Highlander spie Blut und brach dann auf einem Grab zusammen, das so von Kugeln und Granaten aufgewühlt worden war, dass Knochen aus dem Dreck ragten. Ein französischer Trommlerjunge saß neben der Straße und hielt seine Eingeweide in den Händen. Seine Trommelstöcke steckten noch immer im Bandolier. Stumm hob er den Kopf, als Sharpe an ihm vorbeirannte, dann brach er in Tränen aus. Ein Stück weiter lag ein toter Grünrock, der bei dem ersten Angriff gefallen war. Ein krummes, französisches Bajonett steckte zwischen seinen Rippen, und sein aufgerissener Bauch war schwarz von Fliegen. Eine Granate schlug neben der Leiche ein, und Splitter flogen über Sharpes Kopf hinweg. Einer der Gardisten wurde zu Boden geworfen und brachte die beiden Männer hinter sich ins Stolpern.
    Harper schrie sie an, den Mann liegen zu lassen. »Lauft weiter!«, brüllte er in harschem Ton. »Lauft weiter! Der Bastard soll sich um sich selbst kümmern! Kommt schon!«
    Auf halbem Weg zum Dorf bog die Straße scharf nach rechts ab. Dort verließ Sharpe die Straße und sprang eine Böschung hinunter und in einen kleinen Flecken Buschland.
    Loups Brigade war nicht mehr weit entfernt. Die graue Infanterie war vom Norden her in das Dorf vorgestoßen und drohte nun, die 88th in zwei Teile zu spalten. Loups Angriff hatte dem britischen Gegenangriff zunächst die Wucht genommen und ihn dann umgekehrt, und rechts von sich sah Sharpe Rotröcke, die sich aus dem Dorf zurückzogen, um hinter den Überresten der Friedhofsmauer Schutz zu suchen. Ermuntert von Loups Beispiel stieß ein Schwarm Franzosen aus den unteren Häusern des Dorfes wieder vor.
    Doch Loups Brigade hatte nun einen eigenen Feind, einen kleinen Feind zwar, aber auch einen, der etwas zu beweisen hatte. Sharpe führte die Real Compañía Irlandesa durch das Buschland, über ein kleines Bohnenfeld und dann noch einmal über eine Böschung und in die Flanke des nächstbesten Infanteriebataillons.
    »Bringt sie um!«, schrie Sharpe. »Tötet sie!« Es war ein furchtbarer, wilder und auch

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