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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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über ihren toten Mann gebeugt und schrie die Franzosen an.
    »Sie gehört Ihnen, Paul«, sagte Loup. »Aber erst, nachdem sie Madame Juanita de Elia eine Nachricht übermittelt haben. Bestellen Sie Madame meine allerbesten Grüße und sagen Sie ihr, dass die irischen Spielzeugsoldaten eingetroffen sind und angenehmerweise direkt vor unserer Nase Quartier bezogen haben, und morgen werden wir zu ihrer Belustigung ein kleines Drama inszenieren. Und sagen sie ihr auch, dass sie gut daran täte, die Nacht bei uns zu verbringen.«
    Braudel grinste. »Das wird sie freuen, Sir.«
    »Was man von Ihrer Frau wohl nicht gerade behaupten kann«, sagte Loup und schaute zu der heulenden Spanierin. »Sagen Sie dieser Witwe, wenn sie nicht das Maul hält, werde ich ihr die Zunge rausreißen und an Doña Juanitas Hunde verfüttern. Und jetzt weiter.« Loup führte seine Männer den Hügel hinab und zu der Stelle, wo sie die Pferde angebunden hatten. Heute Nacht würde Doña Juanita de Elia in den Wolfsbau kommen, und morgen würde sie dann zum Feind reiten, um ihn wie eine pestverseuchte Ratte von innen heraus zu zerstören.
    Und irgendwann, kurz vor dem endgültigen Sieg, würde Sharpe Frankreichs Rache für die beiden Toten spüren. Denn Loup war ein Soldat, und er vergaß niemals. Er vergab nicht, und er hatte noch nie verloren.

KAPITEL DREI
    Elf Männer desertierten in der ersten Nacht, die die Real Compañía Irlandesa im Fort von San Isidro verbrachte, und acht Mann, einschließlich vier Wachen, die so etwas eigentlich hätten verhindern sollen, liefen in der zweiten Nacht davon. Die Gardisten stellten ihre eigenen Wachen, und Colonel Runciman schlug vor, dass Sharpes Riflemen diesen Dienst übernehmen sollten. Sharpe argumentierte dagegen. Seine Riflemen sollten die Real Compañía Irlandesa ausbilden, und sie konnten wohl kaum den ganzen Tag arbeiten und nachts dann auch noch Wache schieben.
    »Ich bin sicher, Sie haben recht, General«, sagte Sharpe taktvoll, »aber wir können ja nicht rund um die Uhr arbeiten. Das Hauptquartier müsste uns schon mehr Männer schicken.«
    Inzwischen hatte Sharpe herausgefunden, dass Colonel Runciman leicht beeinflussbar war, solange man ihn nur mit »General« anredete. Im Allgemeinen wollte Runciman einfach nur seine Ruhe haben, essen, schlafen und sich über all die Arbeit beschweren, die man ihm aufgehalst hatte.
    »Auch ein General ist nur ein Mensch«, informierte er Sharpe gerne, und dann verlangte er stets zu wissen, wie er seine mühsamen Pflichten als Verbindungsoffizier und gleichzeitig den Tross der gesamten Armee leiten solle. Dabei hatte Letzteres ohnehin schon immer der Stellvertreter des Colonels getan und das äußerst effektiv, doch so lange kein neuer Generalfeldzeugmeister ernannt war, konnte nur Runciman ein offizielles Dokument unterschreiben und mit seinem Siegel versehen.
    »Wie wäre es, wenn Sie Ihr Siegel Ihrem Stellvertreter geben würden, General?«, schlug Sharpe vor.
    »Niemals! Niemand soll sagen, ein Runciman habe seine Pflicht vernachlässigt, Sharpe. Niemals!« Nervös schaute der Colonel zum Fenster hinaus, um zu sehen, wie weit sein Koch mit dem Hasen war, den Daniel Hagman geschossen hatte. Und Runcimans Lethargie bedeutete auch, dass Sharpe mit der Real Compañía Irlandesa verfahren konnte, wie er wollte. Allerdings waren neunzehn Deserteure in zwei Nächten selbst für jemanden wie Runciman zu viel. »Verdammt noch mal, Mann!« Er lehnte sich wieder zurück, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass der Koch bereits Fortschritte machte. »Das wirft ein schlechtes Licht auf unsere Effizienz. Sehen Sie das denn nicht? Wir müssen etwas tun, Sharpe! Ansonsten ist in vierzehn Tagen keine Menschenseele mehr hier!«
    Und genau das, dachte Sharpe bei sich, war, was Hogan wollte. Die Real Compañía Irlandesa sollte sich selbst zerstören, doch Sharpe hatte auch die Aufgabe, die Männer auszubilden, und er war stur genug, um eine Einheit, für die er die Verantwortung trug, nicht einfach den Bach runtergehen zu lassen. Verdammt noch mal, er würde diese Gardisten schon noch zu Soldaten machen, egal, ob das Hogan nun gefiel oder nicht.
    Sharpe bezweifelte allerdings, dass Lord Kiely ihm dabei helfen würde. Jeden Morgen wachte Seine Lordschaft übellaunig auf, und dieser Zustand hielt bis Mittag an. Erst dann war sein Alkoholspiegel hoch genug, dass sich seine Laune wieder ein wenig besserte. Doch dann kam der Abend, und die Offiziere spielten Karten,

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