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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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seltsam erleichtert, dass Donaju die Verteidigung der anderen Baracke übernommen hatte, denn Donaju mochte ja zurückhaltend, ja sogar schüchtern in seinem Auftreten sein, aber er erwies sich mehr und mehr als guter Soldat. »Schade um Vater Sarsfield«, sagte Sharpe zu Harper.
    »Der ist bestimmt direkt in den Himmel gekommen, Sir«, sagte Harper. »Es gibt nicht viele Priester, von denen man das sagen kann. Die meisten sind die reinsten Teufel. Das Einzige, was sie interessiert, sind Whiskey, Weiber oder Jungen, aber Sarsfield – Sarsfield war ein wirklich guter Mann.« Das Schießen am Nordende des Forts wurde immer weniger, und Harper bekreuzigte sich. »Und es ist auch schade um diese armen portugiesischen Bastarde«, sagte er, als ihm klar wurde, was die plötzliche Stille zu bedeuten hatte.
    Der arme Tom Garrard, dachte Sharpe. Es sei denn, Garrard hatte überlebt. Er war nicht leicht zu töten. Er und Sharpe hatten im feuerroten Staub in der Bresche von Gawilgarh gekauert, während das Blut ihrer Kameraden in Rinnsalen an ihnen vorbeigeflossen war. Sergeant Hakeswill war ebenfalls dort gewesen. Er hatte wie ein Affe geschnattert und versucht, sich unter der Leiche eines Trommeljungen zu verstecken. Der verdammte Obadiah Hakeswill, der dem Tod irgendwie immer von der Schippe gesprungen war, obwohl Sharpe inzwischen nicht mehr glaubte, dass der Bastard noch lebte. Sicher war er entweder an den Pocken verreckt, oder wenn es auch nur noch einen Funken Gerechtigkeit in dieser Welt gab, dann hatte ihn ein Erschießungskommando in Stücke geschossen.
    »Achte aufs Dach«, sagte Sharpe zu Harper. Das gewölbte Dach der Baracke war ganz aus Stein gemauert, um feindlichen Mörsergranaten zu widerstehen, doch all die Jahre der Vernachlässigung hatten die einst massive Konstruktion geschwächt. »Sie werden eine Schwachstelle finden«, fuhr Sharpe fort, »und versuchen, zu uns durchzubrechen.« Und das würde nicht mehr lange dauern, dachte er bei sich, denn die Stille im Fort verriet, dass Loup Oliveira erledigt hatte und sich jetzt voll und ganz seinem eigentlichen Ziel widmen konnte: Sharpe. Die nächste Stunde würde hart werden.
    Sharpe hob die Stimme, als er wieder zum anderen Ende des Raums ging. »Wenn der Angriff beginnt, schießt einfach immer weiter! Zielt nicht, wartet nicht, schießt einfach, und macht Platz an der Schießscharte für den, der hinter euch steht. Sie werden die Mauern der Baracken erreichen. Das können wir nicht verhindern. Und sie werden versuchen, das Dach aufzubrechen, also lauscht nach oben. Sobald ihr Sternenlicht seht, schießt. Und vergesst nicht: Die Sonne wird bald aufgehen, und dann werden sie nicht länger bleiben. Sie werden fürchten, dass unsere Kavallerie ihnen den Rückzug abschneidet. Und jetzt: viel Glück, Jungs.«
    »Und Gott segne euch alle«, fügte Harper aus dem Zwielicht am anderen Ende des Raums hinzu.
    Der Angriff kam mit einem Grollen wie heranbrausendes Wasser aus einem offenen Schleusentor. Loup hatte seine Männer im Schutz einiger der leeren Baracken gesammelt und sie dann zu einem Angriff gegen die Nordwände der beiden besetzten Baracken geschickt. Die französische Infanterie sollte so schnell wie möglich die gefährliche freie Fläche überqueren, die von Sharpes Gewehren und Musketen abgedeckt wurde.
    Das Krachen der Waffen schwoll zu einem ohrenbetäubenden Lärm in den Barackenräumen an, die sich mehr und mehr mit Rauch füllten, und plötzlich knallte es an einer Schießscharte ungewöhnlich laut, und der Schütze wurde fluchend vom Rückstoß seiner Muskete zurückgeworfen. »Sie verstopfen die Schießscharten!«, rief ein anderer Mann.
    Sharpe rannte zur nächstbesten Schießscharte an der Nordwand und rammte sein Gewehr in das Loch. Die Mündung traf auf Stein. Die Franzosen drückten Ziegelsteine von außen in die Löcher und bereiteten Sharpes Feuer damit effektiv ein Ende. Weitere Franzosen kletterten aufs Dach, wo ihre Stiefel ein gedämpftes Scharren verursachten wie Ratten auf einem Speicher.
    »Himmel« Ein Mann starrte bleich nach oben. »Heilige Muttergottes …«, begann er in jammerndem Ton zu beten.
    »Halts Maul!«, schnappte Sharpe. Er hörte das Geräusch von Metall auf Stein. Wie lange würde es wohl dauern, bis die Franzosen das Dach zum Einsturz brachten und hindurchströmten? Hundert bleiche Gesichter starrten Sharpe in der Baracke an und wollten eine Antwort von ihm erzwingen, die er nicht kannte.
    Stattdessen war es

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