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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kearsey? Allein Sharpe wusste, wie ungeheuer wichtig Wellington dieses Gold war. Für Cox und Kearsey war es unvorstellbar, dass ein paar Tausend Goldmünzen in der Lage sein sollten, Portugal zu retten, und Sharpe konnte ihnen nicht sagen, wie, weil man ihm das nicht anvertraut hatte. Er fluchte auf die Geheimhaltung. Sie würde Hunderte das Leben kosten. Aber wenn das Gold nicht bei Wellington ankam, würde der Krieg verloren sein.
    Wie auch immer, Teresa musste fort. Wenige Stunden noch, dann würden sie sich trennen. Er musste zum Heer zurückkehren und sie in die Berge, um ihren persönlichen Kampf auszufechten. Er hielt sie umschlungen, roch an ihrem Haar und wollte nicht von ihr lassen. Doch dann waren draußen Schritte zu hören, und sie wichen voreinander zurück. Patrick Harper stieß die Vordertür auf und spähte ins dunkle Innere.
    »Sir?«
    »Wir sind hier. Hast du es bekommen?«
    »Kein Problem.« Harper schien es prächtig zu gehen. Er zeigte auf eine Stelle hinter Helmut. »Ein Fass Pulver, Sir, mit den besten Empfehlungen von Tom Garrard.«
    »Hat er gefragt, wozu wir es brauchen?«
    Harper schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, wenn es für Sie bestimmt ist, Sir, geht das in Ordnung.« Er half dem Deutschen, das große Fass durch die Tür zu zwängen. »Verdammt schwer, Sir.«
    »Brauchst du Hilfe?«
    Harper richtete sich auf und bedachte ihn mit einem spöttischen Blick. »Ein Offizier, der ein Fass trägt, Sir? Sie vergessen, dass wir beim Militär sind! Nein. Wir haben es hergebracht, also werden wir den Rest auch noch schaffen.«
    »Du weißt, was zu tun ist?«
    Die Frage war unnötig. Sharpe spähte durch das schmutzige Fenster auf die Plaza und sah im fahlen Licht, dass die Pforten der Kathedrale noch geschlossen waren. Hatte man vielleicht den Stapel Munition inzwischen anderswo untergebracht? Hatte Wellington einen Boten auf einem schnellen Pferd ausgesandt, mit Befehlen für Cox, falls Sharpe sich in Almeida aufhielt? Er zwang sich, an etwas anderes zu denken als an diese quälenden Fragen.
    »Bringen wir es hinter uns.«
    Helmut lieh sich Harpers Bajonett aus und stach damit auf das Fass ein. Er bohrte ein Loch in seinen Bauch und vergrößerte es auf den Durchmesser einer Musketenmündung. Dann grunzte er zufrieden. Harper nickte Sharpe zu. »Dann wollen wir uns mal auf den Weg machen«, sagte er lässig.
    Sharpe rang sich ein Lächeln ab. »Lasst euch Zeit.«
    Er hätte dem Sergeant gern gesagt, er brauche dies alles nicht zu tun, weil es Sharpes eigene Drecksarbeit sei, aber er wusste, was der Ire darauf geantwortet hätte. Stattdessen sah er zu, wie die beiden Männer, der eine hünenhaft, der andere kurz geraten, das Fass an beiden Enden packten und anhoben, wie sie es so weit drehten, bis das Pulver aus dem Loch zu rinnen begann, und sich dann unbeholfen auf den Weg machten, zur Tür hinaus und über die Plaza. Sie folgten der Straßenrinne, Helmut auf dem hohen Rand, Harper auf dem tieferen, was ihre Aufgabe erleichterte, und Sharpe sah durch das Fenster zu, wie das Pulver in den Schatten der steinernen Rinne floss und dabei unaufhaltsam der Kathedrale näher kam.
    Er konnte immer noch nicht recht glauben, was er da tat, getrieben vom »Muss« des Generals, und wieder kamen die Fragen. Vielleicht ließ sich doch mit Cox reden? Oder schlimmer noch, es war inzwischen Gold aus London eingetroffen und hatte die ganze Aktion überflüssig gemacht?
    Dann wollte ihm das Herz stehen bleiben. Die Pforten der Kathedrale wurden geöffnet, und zwei Wachsoldaten kamen heraus. Sie rückten ihre Tschakos gerade, und Sharpe war klar, dass sie sehen mussten, was dort vorging. Er ballte die Hände, und Teresa, die neben ihm durch die schmutzige Glasscheibe spähte, bewegte die Lippen wie zu einem lautlosen Gebet.
    »Sharpe!«
    Er drehte sich um und sah Lossow. »Sie haben mich erschreckt.«
    »Das liegt an Ihrem schlechten Gewissen.« Der Deutsche stand an der Tür und wies mit dem Kopf den Hügel hinab, weg von der Kathedrale. »Wir haben das Haus aufgebrochen. Die Kellertür.«
    »Wir sehen uns dort.«
    Sharpe hatte vor, die Lunte zu zünden und dann zu einem Haus zu rennen, das sie zu diesem Zweck ausgesucht hatten, ein Haus mit einem tiefen Keller, der einen Ausgang zur Straße hatte.
    Lossow rührte sich nicht vom Fleck. Er beobachtete Sergeant Harper und den deutschen Feldwebel, die von den Wachsoldaten immer noch nicht entdeckt worden waren.
    »Ich kann’s immer noch nicht glauben, mein

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