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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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blickte von seinem Ausflug in El Católicos Taschen auf.
    »La was?«
    »La Aguja. Die Nadel. Teresa. Wir haben nämlich eine Abmachung.«
    Knowles blickte verblüfft drein. »Teresa? Miss Moreno?«
    »Warum nicht? Sie kämpft besser als die meisten.« Er hatte sich den Namen ausgedacht und sah, dass er ihr gefiel. »Aber um das zu erreichen, müssen wir den Spaniern das Gold vorenthalten. Wir müssen es aus der Stadt schaffen und unsere Aufgabe vollenden.«
    Lossow seufzte, stieß seinen Säbel unbenutzt wieder in die gebogene Scheide. »Was wiederum die alte Frage aufwirft, mein Freund: Wie?«
    Sharpe hatte diesen Augenblick gefürchtet. Er hatte die anderen sachte dorthin führen wollen, doch nun war der Moment gekommen. »Wer sollte uns aufhalten?«
    Lossow zuckte mit den Schultern. »Cox.«
    Sharpe nickte. Er sprach mit geduldiger Stimme. »Und Cox beruft sich auf seine Autorität als Kommandeur dieser Garnison. Wenn es keine Garnison mehr gäbe, wäre es aus mit seiner Autorität, könnte er uns nicht mehr aufhalten.«
    »Deshalb tun wir was? « Knowles runzelte die Stirn.
    »Deshalb zerstören wir bei Morgengrauen die Garnison.«
    Vorübergehend herrschte absolutes Schweigen, das von Knowles gebrochen wurde. »Das geht doch nicht!«
    Teresa lachte vor lauter Freude. »Das geht wohl!«
    »Gott im Himmel!« Lossows Miene war hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und Faszination. Harper dagegen wirkte gar nicht überrascht. »Aber wie?«
    Sharpe sagte es ihnen.

KAPITEL 23
    Almeida erwachte früh an jenem Montagmorgen. Schon lange vor Tagesanbruch stampften Männer in Stiefeln durch die gepflasterten Straßen, und ihr Geschwätz diente ihnen als Talisman gegen die anstehenden großen Ereignisse. Endlich hatte der Krieg doch noch Einzug gehalten in dieser Grenzstadt, und zwischen den sternförmigen Befestigungen der Verteidiger und den getarnten Kanonen der Franzosen konzentrierten sich die Ängste Europas.
    In fernen Städten standen Männer über Karten gebeugt. Wenn Almeida durchhielt, mochte Portugal gerettet werden, doch sie wussten es besser. Acht Wochen höchstens, sagten sie, und vermutlich nur sechs, dann würde Lissabon der Gnade von Massénas Truppen ausgeliefert sein. Die Briten hätten alles versucht, doch nun sei es vorbei, es müssten nur noch die letzten Hürden beiseitegeräumt werden.
    In St. Petersburg und Wien, in Stockholm und Berlin rollte man die Karten zusammen und fragte sich, wo die siegreichen blauberockten Soldaten wohl als Nächstes auftauchen würden. Ein Jammer um die Briten, aber was hätten sie ausrichten können?
    Cox stand an der südlichen Stadtmauer an einer Kohlenpfanne und wartete darauf, dass das erste Licht ihm die Positionen der neuen französischen Batterien verraten würde.
    Am vergangenen Tag hatten die Franzosen mit wenigen Schüssen den Telegrafen zerstört, doch heute, wusste Cox, würde es ernst werden. Er hoffte auf eine heldenhafte Verteidigung, auf eine Schlacht, die in die Geschichtsbücher eingehen würde und geeignet war, die Franzosen aufzuhalten, bis die spätherbstlichen Regenfälle Portugal retteten. Zugleich aber stellte er sich die Belagerungskanonen vor, wie sie große Breschen in die breiten Mauern schlugen, und die schreienden, mit Stahlspitzen bewehrten Bataillone, die in der Nacht heranstürmen würden, um seine Hoffnungen in Chaos und Verzweiflung untergehen zu lassen.
    Sowohl Cox als auch die Franzosen wussten, dass die Stadt das letzte Hindernis auf dem Weg zum französischen Sieg war, und sosehr Cox auch hoffen mochte, glaubte er doch nicht, dass die Stadt durchhalten konnte, bis die Straßen überschwemmt und die Flüsse vom Regen unpassierbar gemacht waren.
    Hoch über Cox, nahe der Burg und der Kathedrale, die Almeidas Stadtberg krönten, stieß Sharpe die Tür der Bäckerei auf. Die Öfen standen als rundliche Schemen im dunklen Innenraum. Sie fühlten sich kalt an, wenn man sie berührte, und Teresa an seiner Seite fröstelte, obwohl sie in den langen grünen Mantel des Schützen gewickelt war. Sharpe wurde von Schmerzen gepeinigt: sein Bein, seine Schulter, die Schnittwunden zu beiden Seiten seiner Taille, dazu ein Kopf, der pochte, weil sie sich noch bis in die frühen Morgenstunden unterhalten hatten.
    Knowles hatte aufbegehrt: »Es muss doch noch einen anderen Weg geben!«
    »Sagen Sie mir, welchen.«
    Selbst jetzt noch, in diesem stillen, kalten Raum, versuchte Sharpe, eine andere Lösung zu finden. Mit Cox sprechen? Oder mit

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