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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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dem Rauch und den Flammen oben am Hang empor, nahm den Brandgeruch wahr. »Geht es uns nicht allen so?« Er schüttelte Moreno ab, wandte sich dann noch einmal an den grauhaarigen Mann. »Eines Tages komme ich sie holen.«
    »Ich weiß.«
    Die Franzosen hatten ihre Stellungen verlassen, um die schwelenden Ruinen an der nördlichen Mauer zu begaffen. Es gab nichts, was die Kompanie daran gehindert hätte, die Stadt zu verlassen, also nahmen sie das Gold und machten sich unter der Rauchwolke in westlicher Richtung auf den Weg zurück zum Heer. Der Krieg war nicht verloren.

EPILOG
    »Was ist passiert, Richard?«
    »Nichts, Sir.«
    Hogan trieb sein Pferd zu einer Stelle, an der saftiges Gras wuchs. »Das nehme ich dir nicht ab.«
    Sharpe rutschte im Sattel hin und her. Er hasste das Reiten. »Es gab da ein Mädchen.«
    »Ist das alles?«
    »Alles? Sie war etwas Besonderes.«
    Der Wind vom Meer wehte kühl über sein Gesicht. Das Wasser funkelte mit Millionen von Lichtern wie eine gigantische Ansammlung von Lanzenspitzen, und in nördlicher Richtung dem Ärmelkanal entgegen richtete eine Fregatte ihre grauen Segel zum Land hin aus und ließ auf ihrem Pfad einen Streifen weiße Gischt zurück.
    Hogan beobachtete das Schiff. »Kriegsberichte.«
    »Die Nachricht von unserem Sieg?« Sharpes Tonfall war ironisch.
    »Die werden es nicht glauben. Ein komischer Sieg.« Hogan starrte zum fernen Horizont, der von dem Hügel aus, auf dem ihre Pferde standen, meilenweit aufs Meer hinausreichte. »Siehst du die Flotte dort draußen? Ein Konvoi auf dem Weg in die Heimat.«
    Sharpe knurrte, spürte einen stechenden Schmerz in seiner heilenden Schulter. »Noch mehr Geld für die verfluchten Kaufleute. Warum konnten sie es nicht hierher schicken?«
    Hogan lächelte. »Es ist nie genug vorhanden, Richard. Nie.«
    »Im Augenblick muss einfach genug vorhanden sein. Nach allem, was wir unternommen haben, um es heranzuschaffen.«
    »Was habt ihr unternommen?«
    »Wie gesagt, nichts.« Er starrte den freundlichen irischen Major herausfordernd an. »Wir wurden ausgesandt, es zu holen. Wir haben es geholt, und wir haben es herangeschafft.«
    »Der General ist zufrieden«, sagte Hogan mit ausdrucksloser Stimme.
    »Das will ich ihm auch geraten haben! Himmeldonnerwetter!«
    »Er dachte, er hätte dich verloren.« Hogans Pferd bewegte sich ein Stück weiter und rupfte an dem Gras. Der Major nahm seine Uniformmütze ab und fächerte sich damit Luft ins Gesicht. »Schade um Almeida.«
    Sharpe verzog das Gesicht. »Schade um Almeida.«
    Hogan seufzte geduldig. »Wir dachten, es sei aus. Wir haben natürlich die Explosion gehört, und von dem Gold keine Spur. Ohne das Gold blieb uns keine Chance.«
    »Doch, eine kleine Chance.« Sharpe spuckte ihm die Worte geradezu entgegen, doch Hogan zuckte mit den Schultern.
    »Nein, keine Chance, die dir gefallen hätte, Richard.«
    Sharpe ließ seine Wut abklingen. Er dachte an Teresa und sah zu, wie die Fregatte ihre Segel flattern ließ und sich zu ihrem nächsten Schlag schräg legte. »Was wäre Ihnen lieber gewesen, Sir?« Seine Stimme klang sehr kalt, sehr weit entrückt. »Das Gold oder Almeida?«
    Hogan riss den Kopf seines Pferdes hoch. »Das Gold, Richard. Das weißt du doch.«
    »Sind Sie sicher?«
    Hogan nickte. »Ganz sicher. Ohne das Gold hätten Tausende sterben müssen.«
    »Aber das wissen wir nicht so genau.«
    Hogan bezog mit einem Schwenk seines Arms die ganze Umgebung ein. »Wir wissen es.«
    Es war ein Wunder, wahrscheinlich eine der größten Heldentaten militärischer Pionierarbeit, und es hatte das Gold aufgefressen. Das Gold war gebraucht worden, dringend gebraucht worden, sonst hätte die Arbeit daran niemals beendet werden können, und die zehntausend Arbeiter, von denen Sharpe einige sehen konnte, hätten ihre Schaufeln und Spitzhacken zusammenpacken und schlicht auf die Franzosen warten können. Sharpe beobachtete, wie die gigantischen Schabeisen, gezogen von Männern und Ochsen, die Hügel formten.
    »Wie nennt ihr das?«
    »Die Stellungen von Torres Vedras.«
    Drei Gefechtslinien versperrten die Halbinsel von Lissabon, drei gigantische Befestigungen, die aus dem Hügelland selbst herausgehauen waren, Befestigungen, neben denen Almeidas Granitmauern zwergenhaft erschienen. Die erste Linie, auf der ihre Pferde standen, war sechsundzwanzig Meilen lang und erstreckte sich vom Atlantik bis zum Tajo, und dahinter gab es noch zwei andere. Man hatte die Hügel steiler gemacht, sie mit

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