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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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er das Gold sah, blieb er stehen und wandte sich Sharpe zu. Seine Miene ließ jetzt Freude erkennen.
    »Das ist ja nicht zu glauben.«
    Sharpe hob eine der Münzen auf und warf sie ihm lässig zu. »Spanisches Gold.«
    »Gütiger Himmel!« Die Neuankömmlinge drängten sich um den Lieutenant, beugten sich vor und betasteten die Münze. Knowles hob den Kopf. »Sie haben es gefunden!«
    Sharpe nickte Harper zu. »Das war Harps.«
    »Harps!« Knowles benutzte den Spitznamen des Sergeants, ohne sich dessen recht bewusst zu sein. »Wie zum Teufel hast du das geschafft?«
    »Ganz einfach, Sir. Ganz einfach!«
    Harper begann seine Heldentat zu erzählen. Sharpe hatte bereits vier- oder fünfmal davon zu hören bekommen, aber hier ging es um die Glanzleistung des Sergeants, und er musste sich die Geschichte noch einmal anhören.
    Harper hatte wie von Sharpe befohlen im Gebüsch gestanden und gelauscht, als sein Captain an dem Grab herumscharrte. »Was für ein Lärm! Ich dachte schon, er hätte die Toten aufgeweckt, wahrhaftig, dieses Gekratze, und die ganze Zeit wurde es immer heller.« Dann hatte er Geräusche gehört, Schritte aus dem Dorf. Harper nickte Sharpe zu. »Ich wusste, dass er nichts gehört haben konnte. Er hat weiter herumgekratzt, als hätte der Friedhof Flöhe, wahrhaftig, und ich habe gedacht: Ich rühr mich nicht. Die Schweinehunde mochten über den Captain Bescheid wissen, aber ich saß im Versteck und hatte es dort besser getroffen.« Er zeigte auf El Católico, der ihn unverwandt anstarrte. »Dann kommt dieser Kerl hierher, ganz allein. Die Hose hat er sich zugeknöpft und einen Blick durchs Tor riskiert. So, so, dachte ich, du willst den Captain überraschen, wie? Ich wollt ihm selbst gerade eine kleine Überraschung bereiten, aber da hat er sich umgedreht und seinen läppischen Degen gezogen und in dem verfluchten Dung herumgestochert! Da wusste ich, was los ist, wahrhaftig, und sobald der Schweinehund gegangen war, hab ich selber herumgestochert.« Er grinste breit, schien auf Applaus zu warten. Knowles lachte.
    »Aber wie bist du darauf gekommen?«
    Sharpe mischte sich ein. »Das ist das Gerissenste an der Geschichte. Der ehrliche Sergeant Harper, wie er leibt und lebt.«
    Harper grinste. Ihm war es recht, sich in so viel Beifall zu sonnen. »Haben Sie je einen Taschendieb bei der Arbeit gesehen, Sir?« Knowles schüttelte den Kopf und murmelte etwas von verschiedenen Kreisen, in denen man sich bewege. Harpers Grinsen wurde noch breiter. »Das sieht folgendermaßen aus, Sir, wahrhaftig. Erst mal sind sie zu zweit, ja? Der eine stößt mit einem reichen Mann auf der Straße zusammen. Er rempelt ihn an, verstehen Sie? Man tut dem Mann nicht weh, aber man bringt ihn aus dem Gleichgewicht. Und was tut er? Er glaubt, man hätte ihm sein Geld geklaut, und legt die Hand auf seine Tasche, um festzustellen, ob es noch da ist. Der andere Mann beobachtet ihn, sieht, welche Tasche er befühlt, und die Sache ist so gut wie gelaufen!« Er wies mit dem Daumen auf den Partisanenführer. »Der dumme Hund ist genau darauf reingefallen. Er hört, dass der Captain die Würmer erschreckt, also kann er der Versuchung nicht widerstehen, hinzugehen und sich zu vergewissern, dass das Zeug nach wie vor in Sicherheit ist! Und da ist es!«
    Knowles lachte. »Wie kommt es, dass sich ein einfacher irischer Junge aus Donegal mit Taschendieben auskennt?«
    Harper hob weise die Augenbrauen. »Wir erfahren eine Menge in Tangaveane, Sir. Es ist überraschend, Sir, wahrhaftig, was man schon auf dem Schoß der Mama erfährt.«
    Sharpe ging hinüber zu dem aufgewühlten Misthaufen. »Wie viele Beutel noch?«
    Harper rieb sich die Hände. »Das war’s, Sir. Dreiundsechzig Beutel, kann keine mehr entdecken.«
    Sharpe begutachtete seinen überschwänglichen Sergeant. Er war mit menschlichem und tierischem Kot beschmiert, seine Kleider schleimig durchnässt. Er grinste.
    »Geh und wasch dich, Patrick. Gute Arbeit.«
    Harper klatschte in die Hände. »So, Jungs! Waschzeit!«
    Sharpe kehrte zu dem Gold zurück und holte eine weitere Münze aus dem Beutel, den er geöffnet hatte. Es handelte sich um eine dicke Münze, beinahe eine Unze schwer. Auf der einen Seite befand sich das Wappen Spaniens mit einer Krone an der Spitze, und um den Rand lief eine Inschrift. Er las sie laut vor, arbeitete sich von einer Silbe zur nächsten. » Initium sapientiae timor domini. Wissen Sie, was das bedeutet, Lieutenant?«
    Knowles betrachtete seine Münze und

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