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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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aus.
    »Schürt das Feuer! Benutzt das Dorngestrüpp!«
    Schütze Jenkins legte Sharpes Kleider auf Steinen in der Nähe des Feuers aus, während Sharpe zitternd mit einem Becher Tee in der Hand dastand und auf die zweihundert Reiter starrte, die nun dem Eichenwäldchen zustrebten, in dem El Católico und seine Männer die Nacht verbracht hatten.
    Sharpe blickte zum Himmel empor, sah die zerrissenen Wolkenbänder und wusste, dass der Sturm vorüber war. Bald würde es heiß sein unter schattenlosem Blau. Sharpe fragte sich, über wie viel Wasser die Kompanie verfügte.
    »Sergeant McGovern!«
    »Sir?«
    »Nimm sechs Mann und sämtliche Feldflaschen, und geh zum Fluss. Lass sie auffüllen.«
    McGovern sah erst Knowles an, dann Sharpe. »Das ist längst geschehen, Sir. Der Lieutenant hat uns runtergeschickt.«
    »Oh.« Er blickte Knowles an und murmelte eine Entschuldigung. »Niemand hat euch dabei belästigt?«
    Knowles schüttelte den Kopf. »Es ist so, wie Sie gesagt haben, Sir. Sie bewachen die Furt, nicht die Festung.«
    »Habt ihr zu essen?«
    Knowles seufzte. Er hatte entgegen jeder Erfahrung darauf gehofft, dass Sharpes morgendliche Laune dank Teresa besser sein würde als sonst. »Nur Trockenverpflegung, Sir, und davon nicht viel.«
    Sharpe fluchte und goss die Reste seines Tees aus, sodass sie weit hinausflogen in Richtung des Eichenwäldchens, das El Católicos Männern Schutz bot.
    »Also gut! Alle Waffen reinigen!« Er schenkte ihrem Murren keine Beachtung, wandte sich ab und lehnte sich gegen die Brustwehr. Sie hatten alle eine Zeit lang geschlafen, wenige Stunden zwischen den Postendiensten, aber zum Überprüfen der Waffen der Leichten Kompanie hatte sich während der Nacht weder Zeit noch die Gelegenheit ergeben.
    Die Nacht war ruhig verlaufen. Einige Zeit nach Mitternacht hatte der Regen aufgehört, obwohl nach wie vor ein kalter Wind blies, und Harper hatte im Schutz des verfallenen Turms mithilfe der Dornbüsche, die wie Unkraut auf dem Festungshof wuchsen, ein kleines Feuer entfachen lassen. Teresa hatte recht gehabt. Die Festung war nur über einen steilen Pfad erreichbar, der leicht zu verteidigen war, und El Católico hatte sie in Ruhe gelassen.
    Die faserigen Wolkenfetzen vor der Sonne lösten sich auf, Schatten fielen auf den Festungshof, und es machte sich ein Hauch von Wärme bemerkbar, der schon bald die Erde austrocknen und der Kompanie den letzten Rest ihrer Kräfte rauben würde.
    Sharpe beugte sich über die Brustwehr. Die Flut war längst vorbei, das Wasser sank, und die Marksteine an der Furt waren an die Oberfläche getreten, wo sich struppige Bündel aus Reisig und Schutt an ihnen verfingen, die eine Springflut von den Uferböschungen losgerissen hatte. Dann sah er, dass Kearsey den Eichenhain verließ und auf seinem geliehenen Pferd auf dem Pfad herankam, der zur Festung führte.
    Sharpe streifte seine Kleider über, die immer noch feucht waren, und wies auf den Turm. »Sieh zu, dass das Mädchen drinnen bleibt, Robert.« Knowles nickte. Sharpe war dabei, einen feuchten Stiefel anzuziehen, der jedoch an seiner Ferse hängen blieb. »Verdammt!« Der Stiefel gab nach und rutschte hoch. »Ich werde mich draußen mit dem Major treffen. Inspizieren Sie die Waffen, und machen Sie alles zum Abmarsch bereit.«
    »Jetzt schon?« Knowles schien überrascht zu sein.
    »Wir können schließlich nicht ewig hierbleiben.« Sharpe knöpfte seine Jacke zu und hob seinen Degen auf. »Jetzt werde ich hingehen und Major Kearsey die gute Nachricht überbringen.«
    Sharpe schritt forsch die Steigung hinab und winkte Kearsey fröhlich zu. »Morgen, Sir! Und was für ein schöner!«
    Kearsey zügelte sein Pferd und starrte aus unfreundlichen Augen Sharpe an. »Was haben Sie getan, Sharpe?«
    Sharpe blickte zu dem kleinen Major auf, der in der Sonne nur als Silhouette zu erkennen war. Er hatte mit Zorn gerechnet, aber nicht auf ihn. Er hatte erwartet, dass Kearsey von den Partisanen desillusioniert sein würde. Stattdessen hatte der Major mit seinen einleitenden Worten, aus denen unterdrückte Wut sprach, seinen Ärger über Sharpe kundgetan. Seine Antwort fiel gelassen aus.
    »Ich habe das Gold hergebracht, Sir, beinahe alles, wie befohlen.«
    Kearsey nickte ungeduldig, als sei das die Antwort, die er erwartet habe. »Sie haben das Mädchen geraubt und unsere Verbündeten eingesperrt. Sie haben meine Befehle missachtet. Sie haben aus Männern, die auf unserer Seite gekämpft haben, Männer gemacht, die

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