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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kampfmethode, die Feinde kommen zu lassen und zu töten, solange sie noch zu weit entfernt waren, um das Gewehrfeuer zu erwidern.
    Sharpe kämpfte wie jeder einfache Soldat, rammte die Kugeln in den Lauf, suchte nach Zielen und wartete darauf, dass die Opfer vorwärtsstürmten. Er zielte tief, vergewisserte sich nicht, ob der Mann gefallen war, sondern holte die nächste Patrone hervor, biss die Kugel ab und begann nachzuladen. Er konnte um sich herum die Gewehre hören, wie sie so schnell wie möglich schossen, leider nicht schnell genug.
    Da wurde ihm klar, dass die Franzosen demnächst wieder ihre Sinne beisammenhaben und ihnen zu viele Ziele bieten würden, um sie noch aufzuhalten, und dann würden sie mit Bajonetten angreifen. Er hörte Harper Anweisungen erteilen und fragte sich, welcher der Schützen nötig hatte, dass man ihm sagte, er solle die Kugel in das kleine eingefettete Stück Leder wickeln, damit sie Halt fand im Lauf. So neugierig war er, dass er durch den wabernden Rauch hechtete, bis er Teresa entdeckt hatte, die mit Tongues Waffe und bereits vom Pulverdampf geschwärztem Gesicht kniend auf einen Franzosen zielte.
    Dann verschwand der Feind, war am Boden in Deckung gegangen, und Sharpe wusste, dass der große Ansturm bevorstand.
    »Lasst das Leder sein!«
    Es ging schneller, eine nackte Kugel zu laden, allerdings verlor das Gewehr dadurch an Treffsicherheit. Als Nächstes blies Sharpe zum gedeckten Rückzug, sodass der Feind freies Gelände angreifen und sich ihrem Beschuss aus neuer Deckung ausgesetzt sehen würde.
    »Wartet auf sie!«
    Sie warteten. Französische Rufe erklangen, französischer Jubel, und die Männer in Blau und Rot kamen Haken schlagend auf sie zu. Musketen und Bajonette funkelten im Licht, und immer noch kamen weitere nach. Sharpe wusste, dass sie jämmerlich in der Minderzahl waren, aber es war immer am besten, zu warten.
    »Wartet! Wartet!« Er machte einen verwirrten feindlichen Offizier aus, der nach den Briten Ausschau hielt, und war sich darüber im Klaren, dass der Mann innerhalb der nächsten Sekunde die Nerven verlieren würde.
    »Feuer!«
    Es war eine kleine Salve, die letzte, die sie mit gefetteten Lederstücken abschossen, und sie war mörderisch. Die Feinde gingen in Deckung, warfen sich hinter Felsbrocken oder die eigenen Gefallenen, und die Schützen luden nach, spuckten die Kugeln direkt in den Lauf und ließen sie hinabrutschen, indem sie mit dem Kolben auf den Boden stampften, ohne sich mit ihren Ladestöcken abzugeben.
    »Zurück!«
    Sie hatten einhundert Voltigeurs vor sich, die vorwärtsdrängten, sie zu umringen versuchten, und die Rifles zogen sich zurück, luden hastig nach, schossen auf ihre Feinde und gaben immer wieder Boden auf. Sie wandten sich den Hügel hinab in Richtung der übrigen Kompanie, die dem ebenen Boden des Tals immer näher kam.
    »Zurück!« Dies war kein Platz zum Sterben, jedenfalls nicht, solange die Kavallerie unsichtbar blieb und eine wenn auch noch so geringe Chance bestand, dass sich die Kompanie auf die gegenüberliegende Talseite zurückziehen konnte. Darüber nachzudenken blieb keine Zeit, nur dazu, die Schützen außer Reichweite der Musketen zu halten und die Kompanie den Hang hinabzuhetzen, innezuhalten und zu schießen, weiterzurennen, nachzuladen und neue Deckung zu finden. Sie richteten beim Feind keinen echten Schaden an. Die Franzosen, die sich vor ihren Gewehren fürchteten, blieben auf Abstand und schienen nicht zu merken, dass die Kugeln keinen Drall mehr hatten und dass die Gewehre ohne den winzigen Fetzen Leder weniger treffsicher waren als eine gewöhnliche Muskete. Es genügte den Franzosen, dass ihre Widersacher grün gekleidet waren, die »Grashüpfer« des britischen Heeres, die auf dreihundert Schritt töten und einen feindlichen Stoßtrupp vernichtend aufreiben konnten.
    Sharpe blieb stehen, um den Rückzug der Männer zu beobachten, und er blickte zur Hügelkuppe empor und sah die aufgereihten französischen Kompanien. Er bemerkte, dass ihre Uniformen leuchteten, dass sie noch nicht von der Sonne gebleicht waren, und er wusste, dass es sich um ein frisches Regiment handelte, um eines der neuen Regimenter, die Bonaparte ausgesandt hatte, die Sache mit Spanien ein für alle Mal zu Ende zu bringen. Ihr Oberst gewährte ihnen einen Logenplatz, von dem aus sie die Kampfhandlungen beobachten konnten, und Sharpe ärgerte sich darüber. Kein verfluchter französischer Rekrut sollte zusehen, wie er starb!
    Er

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