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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sharpe und Harper ruhig und ohne Hast die Rifles von den feindlichen Spähern über ihnen unterrichteten.
    Kearsey löste sich von den Rotröcken und kam heraufgeklettert. »Was soll das, Sharpe?«
    Sharpe informierte ihn über die feindlichen Späher. Kearsey zog ein triumphierendes Gesicht, als habe er recht behalten.
    »Hab ich Ihnen doch gesagt, Sharpe. Weideland, ein Dorf. Die kesseln das Land ein und die Nahrungsmittel. Und was haben Sie nun vor?«
    »Nun, Sir, werden wir uns aus der Affäre ziehen.«
    »Wie?«
    »Ich habe keine Ahnung, Major, keine Ahnung.«
    »Hab’s Ihnen ja gesagt, Sharpe! Adler erobern, schön und gut, aber hier draußen auf feindlichem Boden ist alles anders, nicht wahr? El Católico hat sich nicht erwischen lassen! Hat wohl die Franzosen gerochen und ist verschwunden. Wir sind leichte Beute.«
    »Jawohl, Sir.«
    Es hatte keinen Sinn, sich zu streiten. Ohne El Católicos Gold wäre ihm nicht eingefallen, hierherzukommen. Während Sharpe sich seitlich am Hügel vorarbeitete, wusste er, dass die Reise jeden Augenblick enden konnte, dass die Männer mit dem Gold zwischen Voltigeurs und Kavallerie gefangen waren und dass sich in einem Monat im Hauptquartier des Heeres jemand gemächlich fragen würde, was wohl aus Captain Sharpe und der Leichten Kompanie geworden sei, denen man die unmögliche Aufgabe gestellt hatte, spanisches Gold heranzuschaffen. Er wandte sich an Kearsey.
    »Und wo ist El Católico?«
    »Ich möchte bezweifeln, dass er Ihnen helfen würde, Sharpe.«
    »Aber das Gold wird er nicht aufgeben, oder, Major? Ich denke, er wird gern zulassen, dass uns die Franzosen auflauern, und dann wird er sie in einen Hinterhalt locken, stimmt’s?«
    Kearsey nickte. »Das ist seine einzige Hoffnung.«
    Der Schütze Tongue, gebildet und wortgewandt, wirbelte herum. »Sir!«
    Dieser Ausruf sollte sein letzter sein. Er wurde gedämpft vom Knall einer Muskete. Über einem Felsbrocken, der kaum zwanzig Yards vor ihm lag, stieg Rauch auf, und Tongue drehte sich weiter und stürzte.
    Sharpe ließ Kearsey stehen und rannte los. Harper war bereits in die Hocke gegangen und hielt Ausschau nach dem Mann, der auf Tongue geschossen hatte. Sharpe preschte an ihm vorbei, kniete neben dem Schützen nieder und hob seinen Kopf auf. »Isaiah!«
    Der Kopf war schwer, die Augen blicklos. Die Musketenkugel war zwischen zwei Rippen eingedrungen und hatte Tongue getötet, noch während er den Warnschrei abgab.
    Sharpe konnte das Scharren des Ladestocks hören, mit dem der feindliche Späher die nächste Runde Munition in den Lauf stieß, dann schoss der Partner des unsichtbaren Feindes. Die Kugel verfehlte Sharpe nur knapp, weil der Franzose auf Harper aufmerksam geworden war. Die Gewehrkugel des Sergeants riss den Franzosen von den Beinen. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch es kam nur Blut heraus, und er fiel rückwärts um.
    Sharpe hörte immer noch das Kratzen des Ladestocks. Er sprang mit Tongues Gewehr in der Hand auf und rannte los. Der Voltigeur sah ihn kommen, geriet in Panik, wollte sich zurückziehen, aber Sharpe traf ihn tief unten am Rückgrat und sah zu, wie der Mann seine Muskete fallen ließ und im Todeskampf zu Boden stürzte.
    Parry Jenkins, Tongues Partner, schien den Tränen nahe. Der Waliser beugte sich über Tongues Leichnam, nahm ihm Munitionsbeutel und Feldflasche ab. Sharpe warf ihm das Gewehr des Toten zu. »Hier!« Eine französische Kugel bohrte sich in seinen Tornister, sodass er nach vorn geworfen wurde. Da erkannte er, dass die feindliche Front den Hang herabgekommen war, um ihnen den Weg nach Süden abzuschneiden. Er winkte seinen Männern, in Deckung zu gehen, und rannte zu Jenkins zurück.
    »Hast du alles?«
    »Jawohl, Sir. Tut mir leid, Sir. Gott, wie leid mir das tut, Sir.«
    Sharpe klopfte ihm auf die Schulter. »Komm schon, Parry. Ist doch nicht deine Schuld. Runter!«
    Sie rannten den Hügel hinab, während die Musketenkugeln über ihre Köpfe hinwegzischten, und fanden Deckung zwischen den Felsen. Tongues Leichnam musste bleiben, wo er war, noch ein in Spanien gefallener Schütze. Oder befanden sie sich bereits in Portugal? Sharpe wusste es nicht, aber er dachte an die Schule in den englischen Midlands, wo Tongue einst Unterricht erteilt hatte, ausgerechnet Sprachunterricht, und er fragte sich, ob sich dort wohl jemand an den klugen jungen Mann mit den freundlichen Augen erinnern würde, der dem Trunk erlegen war.
    »Sir!«
    Knowles zeigte nach hinten, und Sharpe

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