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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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eine massive Klinge schwang, während Campbell auf der rechten Seite einen flüchtenden Reiter verfolgte. Die Eingeborenen-Reiter waren allesamt vor dem General und säbelten Kanoniere nieder, während sie vorwärts drängten, und Sharpe war ein paar Pferdelängen hinter ihnen.
    Sechs Männer griffen den General an, und einer davon holte mit einem langen Spieß mit schmaler Klinge aus und wollte ihn auf Wellesleys Pferd schleudern. Der General fuchtelte mit Diomeds Zügeln herum, um ihn aus dem Weg des Mannes zu lenken, doch das große Pferd war zu schnell und lief genau in den erhobenen Spieß hinein.
    Sharpe sah, dass der Mann, der den Spieß hielt, zur Seite ruckte, als das Gewicht des Pferdes ihm den Spieß aus den Händen riss. Er sah den weißen Hengst fallen und über den Boden rutschen, und er sah Wellesley über den Pferdehals gebeugt.
    Ein halbes Dutzend Feinde näherte sich, um den General zu töten, und plötzlich waren das Chaos und das Grauen des Tages nebensächlich. Sharpe wusste, was er tun musste, und es war ihm so deutlich klar, als hätte er sein ganzes Leben lang nur auf diesen Moment gewartet.
    Er trieb die Stute geradewegs auf den Feind zu. Den General konnte er nicht erreichen, denn Wellesley war immer noch im Sattel, und der verletzte Diomed rutschte über den Boden, den Spieß in seiner blutenden Brust. Die Bedrohung durch das Gewicht des Pferdes hatte den Feind zur Seite getrieben, drei Mann nach links und drei nach rechts. Einer feuerte seine Muskete auf Wellesley ab, doch die Kugel ging weit daneben, und dann, als Diomed langsamer wurde, waren die Marathen heran.
    In diesem Augenblick kam Sharpe über sie. Er ritt zu der Stelle, wo der General aus dem Sattel gefallen war, benutzte die Stute als Rammbock und trieb sie in die drei Kanoniere zur Rechten, riss seine Füße aus den Steigbügeln, sprang von der Stute und landete neben dem benommenen Wellesley. Schwankend sprang Sharpe auf und schwang den Säbel in Richtung der drei Männer, die er angegriffen hatte, doch sie waren vom Aufprall der Stute zurückgetrieben worden, und sein Hieb ging ins Leere.
    Sharpe fuhr herum und sah einen Kanonier mit erhobenem Bajonett über dem General stehen, bereit zum Zustoßen, und er sprang den Mann mit einem Aufschrei an und stieß ihm den Säbel in den Bauch. Der Kanonier fiel zurück auf Diomeds blutbefleckte Flanke.
    Der Säbel steckte in der Wunde. Der Kanonier warf sich hin und her. Die Muskete war ihm entfallen, und einer seiner Kameraden stieg mit einem tulwar in der Hand über Diomed hinweg.
    Sharpe wollte den Säbel aus dem sterbenden Verwundeten reißen, doch die Klinge ließ sich nicht herausziehen, und so stieg er hinüber zu Wellesley, der immer noch benommen auf dem Rücken lag, stellte seinen linken Stiefel auf die Leistengegend des Kanoniers und versuchte von Neuem, den Säbel aus ihm herauszuziehen.
    Der Mann mit dem tulwar stieß zu, und Sharpe spürte, dass er an der linken Schulter getroffen wurde, doch dann war sein Säbel endlich frei, und er schwang ihn seinem neuen Angreifer entgegen. Der Mann zuckte zurück, um der Klinge zu entgehen, und stolperte über eines von Diomeds Beinen. Er fiel.
    Sharpe fuhr herum, und sein Säbel schwang mit. Blut tropfte von der Spitze der Klinge. Sharpe hatte mit Gegnern zu seiner Rechten gerechnet, doch da war niemand. Der General sagte etwas, doch er war immer noch nicht ganz bei Bewusstsein und erkannte nicht, was ringsum geschah. Sharpe wusste, dass er und der General hier sterben würden, wenn sie nicht schnell Deckung finden würden.
    Das große, bemalte Achtzehnpfünder-Geschütz bot ein kleines Maß an Sicherheit, und so bückte sich Sharpe, packte Wellesley am Kragen und zerrte den General zu der Kanone. Der General war nicht bewusstlos, denn er klammerte sich an seinen Säbel, doch er war benommen und hilflos. Zwei Männer wollten Sharpe den Weg zum schützenden Geschütz abschnei den, und er ließ den steifen Kragen des Generals los und griff das Paar an.
    »Bastarde!«, schrie er ihnen entgegen und dachte: Scheiß auf geraden Arm und die Kunst des Parierens, dies ist die Zeit des Tötens in purer Wut, und er griff die beiden Kanoniere mit der Wildheit eines Berserkers an. Der Säbel war nicht leicht zu handhaben, aber er war scharf und schwer.
    Sharpe trennte dem ersten Mann fast den Kopf ab, und sein folgender Rückhandschlag schnitt dem zweiten Mann den Arm bis zum Knochen auf. Sharpe wandte sich zu Wellesley, der sich immer noch

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