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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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nicht von seinem Sturz vom Pferd erholt hatte, und er sah einen arabischen Lanzenträger sein Pferd auf den am Boden liegenden General zutreiben.
    Sharpe schrie dem Mann einen Fluch entgegen, sprang auf ihn zu und schlug die schwere Säbelklinge dem Pferd des Lanzenreiters auf den Kopf. Das Tier scheute zur Seite. Die Lanzenklinge ruckte in die Luft, als der Araber sein vom Schmerz verrückt gewordenes Pferd unter Kontrolle zu bringen versuchte.
    Sharpe bückte sich, packte Wellesley wieder am Kragen und zerrte den General unter die Kanone, in den Zwischenraum zwischen Rohr und einem der großen Räder.
    »Bleiben Sie hier!«, schrie Sharpe Wellesley an, dann fuhr er herum und sah, dass der Araber, zuvor von seinem Pferd abgeworfen, jetzt einen Angriff mit einigen Kanonieren führte.
    Sharpe stellte sich ihnen entgegen. Er fegte die Lanze mit der Säbelklinge zur Seite, dann rammte er dem Araber den Griff ins Gesicht. Er spürte, dass die Nase des Mannes brach, trat ihm in den Unterleib und hackte mit dem Säbel hinab, dann drehte er sich nach links und zerschnitt mit der Klinge das Gesicht eines Kanoniers.
    Ein paar Angreifer wandten sich ab, flüchteten und ließen Sharpe keuchend zurück.
    Wellesley war endlich auf den Beinen und hatte eine Hand auf das Geschützrad gestemmt.
    »Sergeant Sharpe?«, fragte Wellesley verwirrt.
    »Bleiben Sie da, Sir«, sagte Sharpe, ohne sich umzuwenden. Er hatte jetzt vier Männer vor sich, vier Männer mit gebleckten Zähnen und erhobenen Waffen. Ihre Blicke zuckten zu Wellesley und zu Sharpe zurück. Die Marathen wussten nicht, dass sie den britischen General in der Falle hatten, doch sie wussten, dass der Mann neben dem Geschütz ein ranghoher Offizier sein musste, denn sein roter Uniformrock war mit Tressen besetzt, und sie waren gekommen, um ihn gefangen zu nehmen, aber um ihn zu erreichen, mussten sie erst an Sharpe vorbei.
    Zwei Männer kamen von der anderen Seite des Geschützes, und Wellesley parierte eine Lanzenspitze mit seinem Säbel. Dann trat er vom Geschütz fort, um sich an Sharpes Seite zu stellen, und sofort begann ein Ansturm des Feindes, um ihn zu packen.
    »Gehen Sie zurück!«, rief Sharpe Wellesley zu, dann trat er dem Feind entgegen.
    Er packte einen Spieß, der auf den Bauch des Generals zielte, zog ihn auf sich zu und empfing den folgenden Kanonier mit der Säbelspitze, stieß sie dem Mann in den Hals. Er riss die Klinge frei und schwang sie nach rechts, spürte, wie der Stahl über den Schädel eines Mannes kratzte.
    Es blieb ihm keine Zeit, den Schaden einzuschätzen, sondern er machte nur einen Schritt nach links, um einen dritten Mann zu erstechen. Seine Schulter blutete, doch er verspürte keinen Schmerz.
    In diesem Augenblick, als er kämpfte, hatte es für ihn den Anschein, als könne er nichts Falsches tun. Es war, als habe der Feind wie durch Zauberei nur noch das halbe Tempo, und er, Sharpe, sei schneller geworden. Er war viel größer als die meisten von ihnen, er war viel stärker und plötzlich viel schneller. Er hätte den Kampf sogar genossen, wenn er genau gewusst hätte, was er empfand, doch er spürte nur den Wahnsinn der Schlacht, die völlige Verrücktheit, die Ängste und Schmerzen auslöschte und einen Mann nahe an die Ekstase trieb. Er schrie dem Feind Obszönitäten zu, forderte ihn auf, ihn anzugreifen, um von ihm getötet zu werden.
    Als der Feind zurückgewichen war, kam Wellesley wieder an Sharpes Seite und lud so die Angreifer ein, sich abermals zu nähern. Sharpe schob den General grob zurück zwischen das große Rad und das lange, bemalte Rohr der Achtzehnpfünder-Kanone.
    »Bleiben Sie dort«, fuhr er ihn an, »und beobachten Sie unter dem Rohr.« Er wandte sich ab, um zu den Angreifern zu blicken. »Kommt schon, ihr Bastarde! Kommt! Ich will euch!«
    Zwei Männer kamen, und Sharpe trat auf sie zu, den schweren Säbel mit beiden Händen zum Schlag erhoben. Er holte zu einem wilden Schlag aus und hackte durch den Turban auf den Schädel des nächsten Feindes hinab. Sharpe schrie einen Fluch zu dem sterbenden Mann, denn sein Säbel verfing sich im Schädel, doch er riss ihn heraus, schwang ihn zu dem zweiten Mann und trieb ihn zurück. Dieser Mann hob die Hände, als er zurückwich, als ob er sagen wolle, dass er überhaupt nicht kämpfen wollte, und Sharpe verfluchte ihn, als er ihm die Kehle durchschnitt. Er spuckte auf den taumelnden Mann und zu den Feinden, die ihn beobachteten.
    »Kommt schon, kommt!«, verspottete er

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