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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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massierte seinen Rücken. »Er läuft entsetzt fort.«
    »Natürlich nähert sich der Feind wirklich, Sahib«, sagte der Dolmetscher ehrerbietig.
    Der Killadar blickte an seiner Verteidigungslinie entlang und war beruhigt, die Masse von Dodds Regiment und daneben die arabischen Söldner auf dem Wehrgang zu sehen. »Die Geschütze des Regiments, sind die nicht hier?«, sagte er zum Dolmetscher.
    »Sag dem störenden Scheißer, dass ich alle Kanonen an den Feind verkauft habe«, grollte Dodd.
    »Die Geschütze sind dort postiert, wo sie sich am nützlichsten erweisen werden, Sahib«, versicherte der Dolmetscher dem Killadar mit einem strahlenden Lächeln, und der Killadar, der wusste, dass die fünf kleinen Geschütze am Nordtor waren, wo sie in die Stadt zielten anstatt auf die Ebene hinaus, seufzte frustriert. Europäer konnten so schwierig sein.
    »Und die dreihundert Mann, die der Major am Nordtor postiert hat?«, fragte Sanjit Pandee. »Geschah dies, weil er einen Angriff von dort erwartet?«
    »Frag den Idioten, warum sonst sie dort sein könnten«, wies Dodd den Dolmetscher an, doch es blieb keine Zeit, dem Killadar noch etwas zu sagen, denn Rufe von der Brustwehr kündigten das Nahen von drei feindlichen Reitern an. Die Abgesandten ritten unter einer weißen Fahne, doch einige der Araber zielten mit ihren langläufigen Luntenschlossmusketen auf die Reiter, und der Killadar schickte schnell einige Adjutanten los, um den Söldnern zu sagen, dass sie ihr Feuer zurückhalten sollten.
    »Sir sind gekommen, um uns cowle anzubieten«, sagte der Killadar, als er zum Südtor eilte. Cowle war ein Angebot von Bedingungen, eine Chance für die Verteidiger, lieber zu kapitulieren, als sich dem Schrecken eines Angriffs auszusetzen, und der Killadar hoffte, die Verhandlungen lange genug hinziehen zu können, um Major Dodd zu überreden, die dreihundert Männer vom Nordtor zurückzuholen.
    Der Killadar konnte sehen, dass die drei Reiter zum Südtor ritten, über dem ein quadratischer Turm aufragte, an dem Sindhias grüne und scharlachrote Fahne flatterte. Um den Turm zu erreichen, musste der Killadar eine Steintreppe hinunterrennen, weil die Mauer westlich des Tors keinen Wehrgang hatte, sondern einfach eine hohe, kahle Wand aus rotem Stein war. Er eilte am Fuß der Mauer entlang und kletterte dann wieder mehrere Stufen hinauf. Er erreichte den Turm des Tors gerade, als die drei Reiter darunter ihre Pferde zügelten.
    Zwei der Reiter waren Inder, während der Dritte ein britischer Offizier war, und die drei Männer waren tatsächlich gekommen, um der Stadt einen cowle anzubieten. Wenn der Killadar kapitulierte, rief einer der Inder, würde den Verteidigern der Stadt erlaubt werden, mit all ihren Handwaffen und jedem persönlichen Besitz, den sie tragen konnten, von Ahmadnagar wegzumarschieren. General Wellesley würde der Garnison bis zum Fluss Godavari, hinter den sich Pohlmanns campoo zurückgezogen hatte, einen sicheren Abzug garantieren. Der Offizier verlangte eine sofortige Antwort auf das Angebot.
    Sanjit Pandee zögerte. Der cowle war überraschend großzügig, und er spielte mit dem Gedanken zu akzeptieren, denn niemand würde sterben, wenn er die Bedingungen annahm. Die sich nähernde Kolonne konnte er jetzt deutlich in der Ebene sehen. Dort würden Geschütze sein, und Gott allein wusste, wie viele Musketen.
    Dann blickte er nach links und rechts und sah die beruhigende Höhe der Mauer und die weißen Gewänder seiner Furcht erregenden Araber, und er überlegte, was Dowlut Rao Sindhia sagen würde, wenn er in Ahmadnagar unterwürfig kapitulieren würde. Sindhia würde ärgerlich sein, und ein ärgerlicher Sindhia war dazu fähig, denjenigen, der ihn verärgerte, unter die Füße der Elefanten zu legen. Die Aufgabe des Killadars bestand darin, die Briten hinzuhalten, wenn sie vor Ahmadnagar waren, während Sindhia seine Verbündeten sammelte und so die große Armee darauf vorbereitete, dass sie den Invasor vernichtete.
    Sanjit Pandee seufzte. »Es kann keinen cowle geben«, rief er Wellesleys Boten zu. Die drei Reiter machten keinen Versuch, ihn umzustimmen. Sie nahmen nur die Zügel auf, gaben ihren Pferden die Sporen und ritten davon. »Sie wollen den Kampf«, sagte der Killadar betrübt. »Sie wollen Beute.«
    »Deshalb sind sie hergekommen«, meinte einer der Adjutanten. »Ihr Land ist unfruchtbar.«
    »Ich habe gehört, es soll grün sein«, sagte Sanjit Pandee.
    »Nein, Sahib, unfruchtbar und trocken. Warum

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