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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Deck.
    »Hat es ihnen wieder die Focksegel weggeblasen?«, schrie Haskell gegen den Lärm der schlagenden Segel an.
    »Nein«, rief Chase. Der Franzose segelte jetzt schneller und leichter, glitt durch die Wellen und hinterließ eine Spur von weiß schäumendem Kielwasser. »Er will nach Toulon!«, vermutete Chase, aber er hatte kaum ausgesprochen, als die Revenant wieder zu ihrem alten Kurs zurückkehrte, und die Wache der Pucelle, die gerade erst die Rahen gebrasst hatten, mussten wieder an die Brassen.
    »Folgt ihm!«, rief Chase dem Quartiermeister zu, nahm sein Fernrohr, entfernte die Schutzkappe vor der Linse und starrte zum Franzosen. »Was, zum Teufel, macht er? Verhöhnt er uns? Weiß er, dass er vor uns in Sicherheit ist, und will uns verspotten?«
    Die Antwort kam zehn Minuten später, als ein Ausguck meldete, dass ein Segel in Sicht war. Weitere zwanzig Minuten später waren am nördlichen Horizont schon zwei Segel zu sehen, und das nähere der beiden wurde als britische Fregatte identifiziert. »Die können nicht vom Blockade-Geschwader sein«, sagte Chase verwirrt, »dafür sind sie zu weit südlich.« Einen Augenblick später war die Sicht auf das zweite Schiff klarer. Es war ebenfalls eine Fregatte der Königlichen Marine.
    Die Revenant hatte offenbar den Kurs geändert, um den beiden Schiffen auszuweichen, weil man auf den ersten Blick auf ihre Royalsegel befürchtet hatte, dass es britische Linienschiffe sein könnten, doch dann, als man erkannt hatte, dass es sich nur um zwei Fregatten handelte, hatte man sich entschieden, sich nach Cadiz durchzukämpfen.
    »Montmorin wird keine Mühe haben, sie abzuschütteln«, sagte Chase düster. »Ihre einzige Hoffnung, den Franzosen zu stoppen, besteht darin, dass sie sich genau auf ihren Kurs legen.«
    Signalflaggen flatterten plötzlich in der Brise. Sharpe konnte die fernen Fregatten nicht sehen, doch Hopper, der Bootsmann aus Chases Barkassenmannschaft, konnte sie nicht nur sehen, sondern das nähere Schiff sogar identifizieren. »Es ist die Euryalus, Sir.«
    »Henry Blackwood ist der Captain«, sagte Chase. »Ein guter Mann!«
    Tom Connors, der Signal-Leutnant, spähte durch ein Fernglas zur Euryalus mit den Signalflaggen. »Die Flotte ist draußen, Sir!«, rief Connors aufgeregt, dann fügte er hinzu: »Die Euryalus möchte, dass wir uns identifizieren, Sir. Aber sie sagt auch, dass die französischen und spanischen Flotten draußen sind.«
    »Mein Gott!« Chase, dessen Gesicht plötzlich alle Müdigkeit und Enttäuschung verloren hatte, wandte sich Sharpe zu. »Die Flotte ist draußen!« Er klang ungläubig und jubelnd zugleich. »Sind Sie sicher, Tom?«, fragte er Connors, der jetzt den Flaggenkasten aufs Achterdeck rollte. »Natürlich sind Sie sicher. Sie sind draußen!« Chase konnte nicht widerstehen, mit ein paar Tanzschritten zu feiern, die in seinem schweren Ölzeug unbeholfen wirkten. »Die Froschfresser und Dons sind draußen. Bei Gott, sie sind draußen!«
    Auch Haskell, normalerweise ernst, blickte erfreut drein. Die Nachricht machte rasend schnell die Runde auf dem Schiff und brachte alle dienstfreien Männer aufs Deck. Selbst Cowper, der Proviantmeister, der normalerweise in den unteren Bereichen des Schiffs blieb, kam aufs Achterdeck, grüßte hastig Chase und starrte dann nordwärts und hoffte, die feindliche Flotte am Horizont zu sehen. Pickering, der Schiffsarzt, der sich normalerweise nicht vor dem Mittag von seiner Koje rührte, schlenderte an Deck, blickte kurz zu den fernen Fregatten und kehrte zurück nach unten.
    Sharpe verstand die Aufregung und freudige Erwartung der Mannschaft nicht ganz, er hielt die Nachricht sogar für schlecht. Leutnant Peel schlug Sharpe vor Freude auf den Rücken, und dann sah er ihm die Verwirrung an. »Teilen Sie nicht unsere Freude, Sharpe?«
    »Ist es keine schlechte Nachricht, Sir, dass die Flotte draußen ist?«
    »Schlechte Nachricht? Guter Gott im Himmel, nein! Sie ist nicht ohne unsere Erlaubnis draußen, Sharpe. Wir halten sie in einer Blockade eingeschlossen, und wenn sie draußen sind, heißt das, dass unsere eigene Flotte irgendwo in der Nähe ist. Monsieur Crapaud und Señor Don tanzen nach unserer Pfeife, Sharpe. Nach unserer Melodie. Und es wird ein heißer Tanz werden.«
    Es hatte den Anschein, dass Peel recht hatte, denn als die Pucelle eine Reihe Signalflaggen gehisst und ihre Mission beschrieben hatte, folgte langes Warten, während die Botschaft von den britischen Fregatten an die

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