Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Pucelle, in einem Feuer, das wohl überlegt, langsam und tödlich war. Männer wurden vom feindlichen Deck angehoben und von den Kanonenkugeln aufwärts geschleudert. Einige Kugeln durchschlugen die Redoutable und trafen die Hauptdeck-Reling der Victory. Es dauerte länger als eine Minute, bis die Pucelle das zum Untergang verdammte französische Schiff passiert hatte, und während der ganzen Zeit wurde es beschossen. Dann waren es die Geschütze des Achterdecks, die auf das feindliche Deck hinabfeuerten und das Vernichtungswerk beendeten.
    Die Redoutable hatte keine bemannten Kanonen mehr. Der französische Kapitän hatte alles auf das Entern der Victory gesetzt, und seine Entercrew war jetzt tot, verwundet oder wie betäubt. Doch die Takelage des Schiffes war immer noch mit Scharfschützen gefüllt, die die oberen Decks von Nelsons Flaggschiff geleert hatten, und diese Männer richteten ihre Musketen jetzt auf die Pucelle. Die Kugeln rasten hinab, schlugen wie Metallhagel aufs Achterdeck. Granaten wurden geschleudert und explodierten in einer Hölle aus Rauch, Feuer und Metallsplittern.
    Die Seesoldaten der Pucelle taten ihr Bestes, doch sie waren in der Unterzahl. Sharpe feuerte in die blendenden Mündungsblitze und lud dann hastig neu. Die Planken um seine Füße waren pockennarbig von Kugeleinschlägen. Ein Seesoldat taumelte von der Reling zurück und brach zusammen. Ein anderer, der am Hals getroffen war, kniete beim Fockmast und starrte Sharpe mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Spuck aus, Junge!«, rief Sharpe ihm zu. »Spuck!«
    Der Mann starrte Sharpe mit leerem Blick an, runzelte die Stirn und spuckte dann gehorsam aus. Es war kein Blut in seinem Speichel. »Du wirst leben«, sagte Sharpe. »Geh nach unten.«
    Eine Kugel traf einen Mastband und fetzte die frische gelbe Farbe ab. Sergeant Armstrong feuerte mit seiner Muskete. Er fluchte, als eine Kugel seinen linken Fuß traf, humpelte zur Reling, hob eine andere Muskete auf und feuerte erneut. Sharpe rammte seine Kugel in den Lauf, spannte den Hahn, legte die Muskete an und zielte auf einen Haufen Männer auf dem Großmars des Franzosen. Er drückte ab.
    Eine Granate landete auf dem Vordeck und explodierte in einer Feuerwand. Armstrong, verwundet von Splittern, erstickte die Flammen mit einem Eimer Sand und begann dann wieder zu laden.
    Blut tropfte vom Speigatt des Hauptdecks der Redoutable, rann unter die beschädigte Reling und tröpfelte über die Stückpforten. Die neu geladenen vorderen Geschütze der Pucelle feuerten in den Bug des Franzosen, und dann gab es ein Geräusch wie das Zuschlagen des Höllentors, als der Anker der Pucelle von einer Kanonenkugel getroffen wurde. Weitere Kanonenkugeln von der Victory brachen aus der Seite des Feindes, und noch einige trafen die Pucelle. Ein Dutzend Musketen feuerten vom Großmars des Feindes.
    Sergeant Armstrong war auf die Knie gegangen und fluchte, lud aber immer noch. Mehrere Musketen blitzten vom feindlichen Mast auf, und Sharpe warf seine Muskete hin und hob Sergeant Armstrongs Volley Gun auf. Er blickte zum feindlichen Großmars hinauf und nahm an, dass er zu weit entfernt war und dass die sieben Kugeln zu weit streuen würden, bevor sie den Großmars erreichten.
    Er ging zur Steuerbordreling, schwang sich die schwere Waffe über die Schulter und zog sich auf die Wanten des Fockmastes. Er konnte einen Seesoldaten auf dem Achterdeck sehen, aus dessen Körper Blut auf die Planken sickerte. Ein anderer Seesoldat wurde zur Reling getragen. Von Chase war nichts zu sehen, doch dann schlug eine Kugel gegen das geteerte Tau über ihm, ließ es erzittern wie eine Harfensaite, und er kletterte verzweifelt weiter. In seinen Ohren hallte der Lärm der großen Geschütze. Eine Kugel peitschte dicht vorbei, eine zweite traf den Mast und schlug, der Wucht beraubt, gegen den Schaft der Volley Gun. Er erreichte die Püttingswanten und hangelte sich außen aufwärts, der schnellste Weg auf den Großmars. Es war keine Zeit, um sich zu fürchten, stattdessen kletterte er weiter, bis er sich auf die Plattform sinken ließ und feststellte, dass er jetzt auf gleicher Höhe mit den Franzosen in ihrem Großmars war. Er sah ein Dutzend Männer, von denen die meisten nachluden, doch einer feuerte, und Sharpe spürte den Luftzug der Kugel an seiner Wange. Er legte die Volley Gun auf, spannte sie und richtete sie auf die Feinde.
    »Bastarde«, sagte er und drückte ab. Der Rückschlag der Waffe schleuderte ihn zurück gegen den

Weitere Kostenlose Bücher