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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Chase. »Sie feuern mit allem, was sie haben, um unsere Masten auszuschalten, aber wenn sie uns entmastet haben und wir wie ein gefällter Baumstamm im Wasser liegen, müssen sie uns immer noch aufbringen.«
    »Aber wenn sie Masten und Segel haben und ihr nicht, warum können sie nicht einfach ihre Breitseiten in euer Heck schießen?«
    »Sie gehen davon aus, Mylord, dass wir nichts tun, während der Feind - in diesem Fall die Franzosen - versucht, uns zu entmasten.« Chase lächelte, um seine Worte zu mildern. »Ein Schiff, Mylord, ist nichts anderes als eine schwimmende Artilleriebatterie. Zerstören Sie die Segel, und Sie haben immer noch eine Geschützbatterie, aber schalten Sie die Kanonen aus, demolieren die Decks und töten die Kanoniere, dann haben Sie das Schiff seiner Kampfkraft beraubt. Die Franzosen versuchen, uns aus großer Distanz einen Haarschnitt zu verpassen, während wir nahe ransegeln und ihre lebenswichtigen Funktionen ausschalten.« Er wandte sich an Lady Grace. »Es muss Sie langweilen, wenn Männer von Gefechten reden.«
    »Daran habe ich mich in den vergangenen Wochen gewöhnt«, sagte Grace. »Da war ein schottischer Major auf der Calliope, der immer versucht hat, Mister Sharpe zu überreden, solche Geschichten zu erzählen.« Sie wandte sich an Sharpe. »Sie haben uns nie erzählt, was geschah, als Sie meinem Cousin das Leben gerettet haben.«
    »Meine Frau interessiert sich übermäßig für das Schicksal eines ihrer entfernten Cousins«, sagte Lord William, »seit er in Indien eine kleine Berühmtheit geworden ist. Ungewöhnlich, wie ein normaler Dummkopf wie Wellesley in der Armee aufsteigen kann, nicht wahr?«
    »Sie haben Wellesley das Leben gerettet, Sharpe?«, fragte Chase und ignorierte den Sarkasmus Seiner Lordschaft.
    »Ich kann mich nicht genau daran erinnern, Sir. Vermutlich habe ich nur verhindert, dass er gefangen genommen wurde.«
    »War das der Grund der Narbe?«, fragte Llewellyn.
    »Die stammt von Gawilgarh, Sir.« Sharpe hätte gern das Thema gewechselt, und er überlegte verzweifelt, wie er die Unterhaltung in eine andere Richtung lenken konnte, doch es fiel ihm nichts ein.
    »Was ist also geschehen?«, fragte Chase.
    »Er war vom Pferd gestürzt«, sagte Sharpe, und das Blut schoss ihm in die Wangen, »zwischen den feindlichen Reihen.«
    »Er war sicherlich nicht allein?«, fragte Lord William.
    »Doch, das war er. Abgesehen von mir natürlich.«
    »Leichtsinnig von ihm«, bemerkte Lord William.
    »Und wie viele Feinde waren dort?«, fragte Chase.
    »Ein paar, Sir.«
    »Und Sie haben sie niedergekämpft?«
    Sharpe nickte. »Mir blieb nichts anderes übrig, Sir.«
    »Außer Reichweite bleiben!«, dröhnte der Schiffsarzt. »Das ist mein Rat! Bleib aus der Reichweite!«
    Lord William machte Captain Chase Komplimente wegen des Desserts, und Chase pries seinen Koch und Steward, und damit begann eine allgemeine Diskussion über zuverlässige Bedienstete, die erst endete, als Sharpe, der rangjüngste anwesende Offizier, gebeten wurde, den Toast auf den König auszubringen.
    »Auf King George«, sagte Sharpe. »Gott segne ihn.«
    »Und verdamme seine Feinde«, fügte Chase hinzu und prostete der Tischgesellschaft zu, »besonders Monsieur Vaillard.«
    Lady Grace schob ihren Stuhl zurück. Chase versuchte vergebens, sie zum Bleiben zu bewegen.
    »Sie werden nichts dagegen haben, Captain, wenn ich noch eine Weile auf Ihrem Deck spaziere?«, fragte Lady Grace.
    »Ich bin erfreut, dass mir solch eine Ehre zuteil wird, Mylady.«
    Brandy und Zigarren wurden gereicht, doch die Gesellschaft blieb nicht mehr lange. Lord William schlug eine Partie Whist vor, doch Chase hatte bei seiner ersten Reise mit Seiner Lordschaft zu viel verloren und erklärte, er habe das Kartenspielen ganz aufgegeben. Leutnant Haskell versprach eine aufregende Partie Whist in der Offiziersmesse, und Lord William und die anderen folgten ihm hinunter zum Hauptdeck und gingen dann nach achtern. Chase wünschte seinen Besuchern eine gute Nacht, dann lud er Sharpe in seine Tageskabine am Heck ein. »Auf einen Absacker-Brandy, Sharpe.«
    »Ich möchte Sie nicht um Ihren Schlaf bringen, Sir.«
    »Wenn ich müde werde, dann schmeiße ich Sie raus. Hier.« Er ging voran in die komfortable Tageskabine. »Mein Gott, ist William Hale ein Langweiler«, sagte er. »Aber ich muss zugeben, dass ich von seiner Frau überrascht war. Habe sie nie so munter erlebt! Als sie letztes Mal an Bord war, dachte ich, sie macht schlapp und

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