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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Gesicht, wich aber sofort einem Blick der Angst, als Sharpe sich mit dem Messer zu ihm umdrehte. Er starrte Sharpe in die Augen, und ihn verließ der Mut. Seine Stimme überschlug sich. »Er sagt, sie seien unten«, übersetzte Harris, »bei dem Schreiber. Ergibt das irgendeinen Sinn für Sie?«
    »O ja. Sag ihm, er soll ruhig sein. Perkins, du bleibst hier und behältst ihn im Auge.«
    »Sollen wir ihn nicht lieber fesseln, Sir?«, schlug Harris vor.
    »Ja«, stimmte Sharpe ihm zu, »und knebelt ihn auch.«
    Sharpe zündete eine zweite Kerze an und ging damit in den nächsten Raum, wo eine Treppe zu der verriegelten Falltür führte, durch die man das Dach erreichen konnte. Eine weitere Treppe führte in den zweiten Stock hinab, wo es eine kleine Küche und einen Salon gab. Eine Tür öffnete sich zur nächsten Treppe und die wiederum führte in einen großen Lagerraum voller Papier. Licht schimmerte aus dem Erdgeschoss herauf, und Sharpe ließ die Kerze auf der Treppe aus dem zweiten Stock, ging zu den nächsten Stufen und sah unter sich die große schwarze Druckerpresse. Daneben stand ein Tisch, auf dem Spielkarten lagen. Ein Mann schlief auf dem Boden, während ein zweiter auf einem Stuhl kauerte, die Muskete auf den Knien. Frisch gedruckte Zeitungen stapelten sich an der Wand.
    Henry Wellesley hatte klar und deutlich gemacht, dass Sharpe nichts tun dürfe, was die Spanier verärgern könnte. Sie seien bestenfalls schwierige Verbündete, hatte er erklärt, und es gefiel ihnen ganz und gar nicht, dass sie bei der Verteidigung von Cadiz auf britische Truppen angewiesen waren. »Man darf sie nicht an die Kandare nehmen«, hatte der Botschafter gesagt, es dürfe keinesfalls zu Gewalt kommen. »Scheiß drauf«, sagte Sharpe laut und spannte den Hahn seines Gewehrs. Das Geräusch erschreckte den Mann auf dem Stuhl.
    Der Kerl schickte sich an, die Muskete zu heben, dann sah er Sharpes Gesicht. Vorsichtig nahm er die Waffe wieder herunter. Seine Hände zitterten.
    »Ihr könnt jetzt runterkommen, Jungs!«, rief Sharpe die Treppe hinauf. Das war kinderleicht – viel zu leicht. Allerdings waren fünfzehnhundert Guineas auch ein gutes Motiv, um alle Vorsicht fahren zu lassen, und Padre Salvador musste sich ohne Zweifel noch immer in den Trümmern der Kathedrale erklären.
    Die beiden Männer wurden entwaffnet. Harper entdeckte noch zwei Druckergesellen, die im Keller schliefen. Sie wurden nach oben gebracht und neben die Wachen in eine Ecke gesetzt, während der Schreiber, ein Wrack von einem Mann mit ungepflegtem Bart, aus dem Nebenraum gezerrt wurde. »Harris«, sagte Sharpe, »erklären Sie dem elenden Bastard, dass er nur noch zwei Minuten zu leben hat, es sei denn, er gibt mir die Briefe.«
    Benito Chavez stieß einen spitzen Schrei aus, als Harris ihm das Schwertbajonett an die Kehle hielt. Harris drückte den Mann auf einen Stuhl und begann ihn zu verhören, während Sharpe den Raum erkundete. Die Tür, die auf die Straße führte, war mit einfachen Ziegelsteinen zugemauert worden, und die Hintertür, die vermutlich Zugang zum Hof gewährte, mit schweren Eisenriegeln versperrt, was hieß, dass Sharpe und seine Männer das Haus für sich hatten. »Pat? All das Papier im nächsten Stock – wirf es runter. Slattery? Nimm dir eine von den Zeitungen und steck sie ein.« Er deutete auf die frisch gedruckten Exemplare. »Dann verstreu den Rest. Und ich will die Granaten.«
    Sharpe legte die Granaten auf die Druckplatte und drehte sie mit der Presse fest wie in einem Schraubstock. Harper und Hagman verteilten das Papier auf dem Boden, und Sharpe stopfte einzelne Blätter zwischen die Granaten, sodass das brennende Papier die Lunten entzünden würde. »Sagt Perkins, er soll Núñez runterbringen«, befahl Sharpe.
    Núñez kam die Treppe herunter. Er verstand sofort, was Sharpe vorhatte, und flehte ihn an. »Sag ihm, er soll den Mund halten«, sagte Sharpe zu Harris.
    »Das sind die Briefe, Sir.« Harris gab Sharpe einen kleinen Stapel Papier, den der sich in die Tasche steckte. »Aber er sagt, es gebe noch mehr.«
    »Noch mehr? Dann hol sie, verdammt!«
    »Nein, Sir, er sagt, das Mädchen müsse sie noch haben.« Harris deutete mit dem Daumen zu Chavez, der gerade versuchte, sich eine Zigarre anzuzünden. »Und er will einen Drink, Sir.«
    Auf dem Tisch stand eine halb leere Flasche Brandy neben den Spielkarten. Sharpe gab sie dem Schreiber, der verzweifelt daraus trank. Hagman schüttete das Gemisch aus Brandy und

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