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Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Titel: Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Parent
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mich erst gar nicht ein … Fände ich gut … Vielleicht bin ich auch verreist … Melissa wär das bestimmt egal … Ich kenn sie doch kaum … Sie ist so was wie eine flüchtige Bekannte. Und ein Geschenk will ich ihr auch nicht kaufen.
    »Hör auf mit dem Quatsch, Sheila. Natürlich bist du zur Hochzeit eingeladen. Schließlich bist du ihre Schwester.« Und wie erklärst du dir, dass ich dick bin und sie dünn? Und warum kamen zu meinem sechzehnten Geburtstag nur Mädchen – weil ich keinen Freund hatte? Während Melissa ihre süße Sechzehn mit all ihren Kommilitonen im Keller feierte, wo die Jungs den Mädchen die Hände unter den Rollkragenpullover steckten?
    Mutter legte sich ins Zeug. Sie kaufte mir ein Kleid, das doppelt so teuer war wie das Melissas. Blauer Chiffon, passend zu dem blauen Tischtuch, dem blauen Tafelaufsatz,den anderen Brautjungfern, den blauen Zigaretten und den blauen Streichhölzern, passend zu »Melissa und Richard«.
    Norman lehnte sich einfach zurück und verfolgte die Vorbereitungen zu der Traumhochzeit. Ist das nicht schön – Melissa heiratet?
    Meine Mutter und Norman unterhalten sich …
    »Oh, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Eine Hochzeit will geplant sein, glaub mir. Der und der müssen eingeladen werden, ich sag’s dir … Seufzer … aber ich willmich nicht beklagen, ich tu das für meine Melissa und, wenn’s mal so weit ist, auch für meine Sheila.« (Ein Wink mit dem Zaunpfahl)
    »Wie schön, Mrs. Levine. Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann, müssen Sie mir das nur sagen.« (Heirate die Ältere, du Blödmann, das würde mir sehr viel weiterhelfen.)
    Mein Vater und Norman unterhalten sich …
    »Du kannst dir vorstellen, Norman, wie sehr ich mich freue, dass Melissa heiratet, gleichzeitig bin ich aber auch etwas traurig. Es ist nicht so einfach, eine Tochter zu verheiraten. Du wirst diese Erfahrung auch noch machen, wenn du selbst Töchter hast. Und ich freu mich, dass ich Melissa und Richard ein schönes Geschenk von fünftausend Dollar machen kann, und vor allem, dass ich auch meiner Tochter Sheila fünftausend und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr geben kann.« (Ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl)
    »Wie schön, Mr. Levine.«
    Und da ich keine Lust mehr habe, immer wieder seinen Antrag abweisen zu müssen, unterhalten sich auch Norman und Sheila …
    »Was sagst du dazu, dass Melissa und Richard heiraten? Ich finde das gut. Ich meine, er ist nicht mein Typ, aber offensichtlich ihrer, sie scheinen richtig glücklich zu sein. Und vor allem sind auch meine Eltern glücklich. Eines Tages muss ich wohl auch diesen Schritt tun und heiraten, auch wenn ich mich die ganzen Jahre über standhaft geweigert hab.« (Noch ein Wink mit dem Zaunpfahl)
    »Tja, musst du wohl.«
    Meine Mutter und ich unterhalten uns … (Falsch. Meine Mutter redet, und ich höre zu.)
    »Hat Norman jemals das Wort Hochzeit erwähnt? Ihr seid doch schon ewig zusammen. Und ihr kennt euch inzwischen in- und auswendig. Mich interessiert nur, ob er schon einmal darauf zu sprechen kam. Sollte er meiner Meinung nach, oder er sollte deine Zeit nicht weiter vergeuden.«
    »LASS MICH IN RUHE, LASS MICH EINFACH IN RUHE. ER HAT MICH HUNDERTTAUSENDMAL GEFRAGT, OB ICH IHN NICHT HEIRATEN WOLLE. ICH MÖCHTE ABER NICHT HEIRATEN UND SO ABHÄNGIG WERDEN WIE MELISSA, DIE SOWIESO EIN KESSER VATER IST. LASS MICH ALSO IN RUHE DAMIT.«
    »Brüll nicht so herum, und übrigens, was ist ein kesser Vater?«
    Sheila und ihre Psychonummer …
    »Doktor, ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich mag meine Schwester, und ich freue mich für sie. Wirklich! Aber ich hab diese Träume, in denen ich sie umbringe. Ich binde sie an einen Baum und zünde sie an. Ich schaue zu, wie sie verbrennt, und steh nur herum und lache. Was glauben Sie, haben diese Träume zu bedeuten?«
    »Was glauben Sie, Sheila?«
    »Wenn ich das wüsste. Ich habe keine Ahnung. Ich liebe meine Schwester.«
    Und wenn Sie wüssten, dass ich tatsächlich versuche, eine Katastrophe herbeizubeten, damit die Hochzeit platzt.Mein Gebet lautete ganz einfach: Bitte, lieber Gott, verhindere, dass Melissa heiratet.
    Es wurde aber nicht erhört. Die Einladungen gingen raus, ihre Hochzeitsliste lag aus, und die Geschenke fingen an zu strömen. Dreihundert Leute sagten: »Ja, wir kommen gerne zu Melissas Hochzeit, wir sitzen gerne in der Gemeindehaus-Sauna und essen kalten Rinderbraten.«
    Ich ging zu Dr. Sheldon zurück, um mir noch mehr Pillen

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