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Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition)

Titel: Sheila Levine ist tot und lebt in New York (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Parent
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verschwiegen? Und wie nett, dann schließlich doch mit der Sprache rauszurücken. Danach im Bett: »Und das ist meine Frau Barbara.« Alfred Block, du bist eine dumme Fotze, falls so was möglich ist.
    Er war der einzige verheiratete Mann, mit dem ich was hatte. Halt, stimmt nicht. Es gab da auch noch einen Bernie, aber er zählte nicht, er hasste seine Frau – er hat mir erzählt, was sie sich alles erlaubt hat, und daraufhin hasste ich sie auch. Einen ganzen Monat lang hat sie nicht mit ihm geschlafen, angeblich, weil sie Kopfschmerzen hatte … es war also verständlich … oder etwa nicht?
    Norman wusste nichts von den Bernies und Alfreds, er selbst war mir treu. Wie ein alter, seit Jahren verheirateter Mann, der sich nicht traut, seine Frau zu betrügen. Wahrscheinlich war es aber nicht einmal das. Herumvögeln stand einfach nicht auf seiner Agenda.
    Jetzt, wo wir beide unterrichteten, hatten wir auch zur selben Zeit Ferien, und einmal flogen Norman und ich über Ostern nach Puerto Rico – als Ehepaar. Eine sündige Angelegenheit. Gesündigt wurde im Hilton Karibik.
    Es machte Spaß. Nicht exzessiv viel Spaß, aber dochSpaß, wenn man bedenkt, mit wem. Gab mir einen Vorgeschmack auf das Eheleben mit Norman. Es wäre dieselbe Chose. Eine Spülwasser-Ehe. Er vergaß zu buchen, er vergaß auch das Trinkgeld, und er trug schlabbrige Badehosen – und, na, was wohl? – Badehosen mit Flecken.
    Trotz allem war ich gewillt, ihn zu heiraten. Ja, zu heiraten, seine Kinder zu kriegen und ihm seinen Lachs zu kaufen. Er zieht sich unmöglich an? Egal, ich kleide ihn neu ein. Alles, was Bernice für Manny macht, werde ich für Norman machen. Herschauen bitte, das ist mein Mann, mein Spülwasser-Mann.
    Ich machte ihm also einen Antrag. In unserer letzten Nacht auf Puerto Rico.
    »Norman, wir vergeuden wirklich unsere Zeit, wenn wir nicht heiraten.«
    »Find ich nicht.«
    (Ich setzte auf Liebe …) »Wir sollten uns wohl besser nicht mehr sehen.«
    »Okay.« (und verlor)
    Anwälte, alle mal herhören, ich hab eine tolle Idee – meiner Meinung nach sollten Frauen, die ewig lange mit einem Typ zusammen waren und sich wirklich ins Zeug gelegt haben, eine Abfindung kriegen. Wenn es ein solches Gesetz gäbe, würden sich diese Typen genau überlegen, ob sie einer Frau das Leben vermasseln. Meine Beziehung mit Norman ging über sieben, acht Jahre. Manche verheirateten Frauen kriegen schon nach sieben, acht Monaten Unterhalt. Ja, das wär’s doch, Unterhalt nach längerem Dating.
    Einfach so »Okay«, und sieben Jahre den Bach runter. Eines Nachts einfach so, das Klo runtergespült. (Was für ein Vergleich.) »Okay« sagte er, und das war’s dann.
    Ich sprach noch einmal mit Norman, bat ihn, zu mir zurückzukommen, aber ich war bereits gestrichen.
    Was es noch gab? Bei mir wurde wieder eingebrochen. Dieses Mal nahmen sie den Fernseher und den Pelzmantel mit. Ich hätte mir doch besser die Nase operieren lassen. Eine Nasen-OP kann man nicht klauen. Melissa kriegte ein Baby – ein Mädchen. Tante Sheila kam sie besuchen. In den Alumni News der NYU las ich, dass Professor Hinley inzwischen an der Miami University unterrichtete. Ich hoffe, er hat einen neuen Joshua gefunden. Mit achtundzwanzig bestellte ich Mademoiselle ab und abonnierte Vogue für die reifere Frau. Ich dachte daran zu sparen und fragte mich, wer sich im Alter um mich kümmern würde. Meine Nichte?
    Kate heiratete. Eine kleine, elegante Feier im Fifth Avenue Hotel. Beide Elternpaare waren anwesend. (Kate hat gut geheiratet). Von Linda hörte ich, dass sie sich in Europa herumtreiben würde. Ich bekam eine Postkarte aus Dänemark und eine aus England – »Ich trennte mich eben von einem totalen Spinner. Er steht auf die Queen«. Agatha Horowitz’ Hochzeitsanzeige erschien in der Sonntagsausgabe der Times.
    Auf das Ehemaligen-Treffen meiner Highschool hab ich verzichtet, weil ich nicht den ganzen Schwangeren meines Jahrgangs begegnen wollte. Und je näher die Dreißig rückte, desto schwieriger wurde es, einen ins Bett zu kriegen.Konnte das sein? War ich nicht mehr ein Objekt der Begierde? Ein paar Männer machten mich auf der Straße an, aber darauf reagierte ich dann doch nicht. Ich versuchte es mit Women’s Lib, aber Women’s Lib und ich kamen irgendwie nicht zusammen. Ich fand zwar gut, was sie sagten, aber es half mir nicht weiter. Ich konnte aus Miss Levine Ms. Levine machen, es kam aber auf dasselbe raus. Wo Joshua sich rumtrieb, wusste ich nicht.

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