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Shelter Bay - 02 - Furienlied

Shelter Bay - 02 - Furienlied

Titel: Shelter Bay - 02 - Furienlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Papademetriou
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die sich bereits einen Weg zum Tisch bahnte.
    Zoe lächelte. Lisettes fröhliche Art stand in krassem Gegensatz zu Angels miesepetrigem Gehabe. Und dennoch waren die beiden verlobt. Trotz des Altersunterschieds von zwanzig Jahren, trotz vollkommen gegensätzlicher Persönlichkeiten hatten sich die beiden ineinander verliebt.
    »Die Bestellung ist fertig!«, rief Angel.
    Zoe nahm den Teller mit dem Hamburger, der von einem Meer von Pommes umgeben war, dann griff sie sich ein Glas und füllte es mit Eis und Cola. Sie stellte alles vor den überrascht aussehenden Kirk und verkündete: »Geht aufs Haus.«
    »Warum?«
    »Warum nicht?«
    Kirk ließ sich das für einen Moment durch den Kopf gehen. Er nahm eine einzelne Pommes und knabberte daran. Dann warf er einen Blick über Zoes Schulter, als fürchte er, jemand könne kommen und ihm das Essen gleich wieder wegnehmen. Schließlich biss er in den Burger und lächelte zu Zoe hinauf. Er sah aus wie ein überglücklicher Achtjähriger.
    »Deine Bestellung ist fertig, Lisette!«, brüllte Angel.
    Lisette tippte Zoe an die Schulter. »Kannst du das für mich übernehmen, Süße? Ich hab schon alle Hände voll.«
    »Na klar.« Zoe brachte das Dessert zur Sitzecke neben der Tür, dann kümmerte sie sich um ihre eigenen Tische. Jetzt, da Kirk mit Essen versorgt war, konnte sie ihn eine Weile ignorieren. Bei ihm brauchte sie nicht vorbeizugehen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Er würde sich ganz sicher nicht beschweren.
    Zoe schrieb einige Rechnungen und begann, die Tische abzuräumen. Dann belud sie den Geschirrspüler und schaltete ihn ein.
    »Hey, hey, wie geht’s, wie steht’s?« Angus McFarlan polterte durch die Tür. Er grinste Zoe an, dann schob er sich auf einen Barhocker und ließ die langen Arme auf die Theke plumpsen. Angus’ Auftreten hatte immer etwas Lässiges und Großspuriges an sich; dahinter verbarg sich jedoch ein messerscharfer Verstand.
    Zoe schenkte ihrem Freund ein Lächeln. »Hey, Angus. Was führt dich hierher?«
    »Kuchen«, gestand Angus. »Und ich musste meinen Schreibtisch bei der Gazette räumen.« Angus hatte den Sommer über bei der Lokalzeitung gearbeitet.
    »Dein Praktikum ist vorbei?«
    »Ja, leider. Aber ich werde mal sehen, ob ich in meiner Freizeit nicht noch ein bisschen Journalist spielen kann. Falls mir etwas Interessantes über den Weg läuft. Ich könnte zum Beispiel einen Artikel über Kuchen schreiben.«
    »Kirsche, Erdbeer-Rhabarber, Blaubeere oder Zitronenmeringue.«
    »Kein Apfelkuchen?«
    »Ist aus.«
    »Dann nehm ich Erdbeer-Rhabarber.«
    »Mit Sahne?«
    »Doppelte Ladung.«
    Zoe lud ein großes Stück Kuchen auf einen Teller, begrub es unter einem Berg Sahne und stellte es vor ihm hin.
    »Das ist total krank«, schimpfte Lisette, als sie zur Theke zurückwankte, das Tablett vollgeladen mit schmutzigem Geschirr. »Angel, wir brauchen noch eine Kellnerin.«
    »Nicht in der Nebensaison.«
    »Angel! Sieht irgendetwas in diesem Laden nach Nebensaison aus?« Lisette stellte das Tablett ab und deutete in den vollen Speisesaal. Zwar lag der Ansturm zur Dinnerzeit bereits hinter ihnen, doch viele Kunden saßen immer noch an den Tischen und aßen. Ins Bella’s kamen vor allem die Ortsansässigen, kaum Touristen. Selbst an einem Donnerstag fanden sich hier Kunden zum Abendessen ein.
    »Du hast doch Zoe.«
    »Zoe kommt nur einen Abend die Woche und an den Wochenenden! Ich kann den Laden nicht ganz alleine schmeißen.«
    »Im Januar schon.«
    »Das hast du letztes Jahr auch schon gesagt und es war trotzdem voll«, gab Lisette zurück. »Stell zumindest jemanden ein, der das Geschirr abräumt.«
    »Wie wär’s mit Kirk?«, schlug Zoe vor. Sie war von ihren eigenen Worten überrascht, musste aber zugeben, dass die Idee gar nicht so schlecht war. Kirk war einsam. Kirk brauchte Geld.
    »Kirk?« Angel funkelte sie an. »Der ist verrückt.«
    »Na, dann ist er hier ja genau richtig«, bemerkte Angus. Angel warf ihm unter seinen buschigen Augenbrauen hervor einen finsteren Blick zu und Angus wandte sich schnell wieder seinem Kuchen zu.
    »Er ist nicht verrückt«, widersprach Zoe. »Ihm geht’s schon viel besser. Und außerdem ist er sowieso immer hier.«
    »Hat er denn irgendwelche Erfahrung?«, wollte Lisette wissen.
    »Das bezweifle ich«, gestand Zoe.
    »Hm. Na ja, ich werde mal mit ihm reden«, bot Lisette an.
    »Was?«, schnaubte Angel. »Das ist doch wohl nicht dein Ernst.«
    »Dann sieh mal gut zu«, schnappte Lisette und

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