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Shelter Bay - 02 - Furienlied

Shelter Bay - 02 - Furienlied

Titel: Shelter Bay - 02 - Furienlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Papademetriou
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sie immer besser darin wurde, Dinge zu finden, die ihre innere Persönlichkeit widerspiegelten. Das Problem war nur, dass diese sich immer wieder veränderte.
    Mr Archer war nur wenige Augenblicke nach der Feuerwehr am Haus der Ellis’ eingetroffen. Zoe hatte zwischen Johnny und Will im Vorgarten gestanden und Bananas fest an sich gedrückt. Sie hatten zugesehen, wie der Qualm aus Zoes Fenster quoll. Die Feuerwehrleute ignorierten sie, während sie geschäftig im Haus ein und aus gingen. Ihre schwere Kleidung und die Helme erinnerten Zoe an Wanderameisen, die das Zwanzigfache ihres Körpergewichts tragen können.
    »Die Katze sitzt also nicht im Baum fest, wie ich sehe«, bemerkte Mr Archer trocken.
    Johnny drehte sich um und sah seinen alten Freund an, dessen riesige Hand auf seiner Schulter lag. »Ein Problem in Zoes Zimmer.«
    Mr Archer wirkte besorgt, aber nicht überrascht.
    Will sagte schnell: »Dem liegt meistens ein Fehler in der Elektrik zugrunde.«
    »Du warst ja ganz schön schnell hier«, sagte sein Vater zu ihm und Will klappte den Mund zu.
    Zoe konnte ihre Augen nicht von den Flammen losreißen. Dieses Feuer, dachte sie, kommt nicht von der Elektrik. Das war ich. Ich hab das verursacht.
    Da war sie sich ganz sicher.
    Ich rege mich auf und meine Umgebung geht in Flammen auf.
    Es war eine naheliegende Erklärung, und auch wenn es völlig unmöglich schien, gab es einfach keine andere Deutung. Es ergibt vielleicht keinen Sinn, dachte Zoe. Es erscheint vielleicht unmöglich. Aber genauso ist es.
    Der Rand des Himmels leuchtete orangefarben, bevor er weiter oben in Lila überging, während sich die Sonne für einen weiteren dramatischen Auftritt bereit machte. Zoe fragte sich, wie spät es war. »Warum kommt ihr nicht alle erst mal mit rüber?«, schlug Mr Archer vor. »Die Jungs machen in der Zwischenzeit hier alles fertig.« Er wartete gar nicht erst ihre Antwort ab, sondern marschierte zum nächsten Feuerwehrmann hinüber. Zoe sah zu, wie Mr Archer auf sein Haus zeigte und der Feuerwehrmann nickte.
    Mr Archer kam zu ihnen zurück. »Dann lasst uns mal nachsehen, was Evelyn auf den Tisch gezaubert hat.«
    Johnny und Mr Archer liefen in freundschaftlichem Schweigen nebeneinanderher und Zoe, die sich immer noch an ihrer Katze festhielt, trottete mit Will hinterher. Bananas wand sich, also warf sich Zoe die Katze halb über die Schulter, sodass sie nach hinten, zurück zum Haus der Ellis’ blickte. Bananas fauchte einmal, dann beruhigte sie sich wieder.
    »Er sagt, der Schaden ist nicht allzu groß. Hauptsächlich Rauchschäden in Zoes Zimmer; das ist alles.«
    Johnny schüttelte bloß den Kopf. Er sah sich über seine Schulter nach Zoe um, sah, dass sie ihn beobachtete, und drehte sich wieder zu Mr Archer. »Hätte schlimmer kommen können.«
    »Viel schlimmer«, stimmte Mr Archer zu.
    Sie gingen durch die Eingangstür und Zoe setzte Bananas auf dem Perserteppich im Flur ab. Die Katze stolzierte sofort davon, als gehörte ihr das Haus.
    Der süße Duft von Zimt und gebräuntem Zucker erfüllte das Haus. Von Mai bis Oktober stand Evelyn früh auf, um süße Teilchen und ein paar schnelle Brote für den Gemüsestand zu backen, und legte sich dann gegen acht noch mal für ein paar Stunden schlafen.
    »Setzt euch«, sagte Mr Archer und deutete auf die steifen Sitzmöbel. »Ich rede mit Evelyn. Will, komm mit und hilf mir.«
    Johnny und Zoe wechselten einen unsicheren Blick, als Mr Archer und Will durch die Küchentür verschwanden. Zoe hörte die Stimme von Mrs Archer fragen: »Was ist da drüben los?« Mr Archer murmelte etwas, das Zoe nicht verstand.
    Johnny seufzte und ließ sich auf dem Rand des dick gepolsterten Ohrensessels nieder. Mit seinen langen Beinen sah er wie eine unbeholfene Spinne aus. Zoe nahm auf der Couch Platz und Evelyn eilte mit einem Teller voller Gebäck herein. »Die ganze Welt spielt verrückt«, sagte sie, während sie Zoe den Teller hinhielt.
    »Danke.« Zoe nahm sich einen Karotten-Rosinen-Muffin und Mrs Archer strich ihr übers Haar.
    »Ich bin so froh, dass es euch gut geht«, sagte Mrs Archer.
    »Danke«, wiederholte Zoe verlegen. Sie fühlte sich schuldig, weil Mrs Archer sich ihretwegen Sorgen gemacht hatte.
    Ein Feuerwehrmann klopfte an die Tür und Will öffnete ihm.
    »Wir sind so gut wie fertig«, verkündete der Feuerwehrmann. »Ein Sachverständiger von der Versicherung ist gekommen«, fügte er an Johnny gewandt hinzu.
    »Ganz schön schnell«, bemerkte Mr Archer und

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