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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf und wußte überhaupt nicht, wie er zurechtkommen sollte.
    Fluchtartig warf er sich in den Wagen. Glücklicherweise sprang der Motor sofort an.
    Sheriff Tod fuhr davon. Es gab jetzt nur noch ein Ziel, wo er sich erholen und über seine Erfolge freuen konnte. Es war die alte Kirche auf dem Hügel.
    ***
    Zeit war verstrichen.
    Das wußten Tina Berg und Marcus Richter, aber sie hatten nicht auf die Uhr geschaut. So etwas gehörte zu Dingen, über die sie nicht mehr nachdenken wollten. Es spielte einfach keine Rolle, ob eine, zwei oder drei Stunden verstrichen waren. Ihrer beider Leben drehte sich ausschließlich um den Moment und um eine Zukunft, über die sie lieber nicht nachdenken wollten.
    Sie waren apathisch geworden. Beide standen nicht mehr, sie saßen auf dem Boden. Sie hatten auch ihre Sprache verloren, verharrten in einem dumpfen Schweigen.
    An die sie umgebenden Toten hatten sie sich zwar nicht gewöhnt, aber sie hatten sie akzeptiert. Die Toten waren da, sie taten ihnen nichts, es war einfach nur der Geruch, der sie immer daran erinnerte. Sie hatten auch kein Licht mehr gemacht, denn es gab ihnen nichts Positives.
    Helligkeit enthüllte nur immer wieder die Dimension des Schreckens, und den ließen sie lieber in ihren eigenen Gedanken.
    Sie lehnten gegeneinander, weil einer den anderen spüren wollte. Die Wärme ihrer Körper gab ihnen eine gewisse Sicherheit, und beide waren davon überzeugt, daß nicht nur einer von ihnen sterben würde. Wenn, dann gingen sie gemeinsam in den Tod.
    Sie hatten darüber gesprochen und sich gewundert, daß sie überhaupt dieses Thema hatten anschneiden können. Wahrscheinlich war es ihnen noch zu fremd, aber sie gaben sich, auch wenn sie nicht miteinander sprachen, gegenseitig Trost. Das machte allein die Nähe zueinander.
    Tina bewegte sich zuerst. Sie ließ ihren Arm über den Rücken des jungen Mannes zum Hals hin hochgleiten, sie strich durch sein Haar, er hörte ihr Seufzen und dann die leise Frage: »Weißt du, an was ich jetzt denke?«
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Ich denke an unser Zuhause.«
    Marcus lächelte, was sie nicht sehen konnte. »An Deutschland, nicht wahr?«
    »Ja, an den Garten hinter unserem Haus. Da stehen drei Pflaumenbäume, da gibt es auch eine dichte Brombeerhecke. Jetzt, wo wir August haben, sind die Früchte reif. Ich bin im August immer hingelaufen und habe sie geemtet. Es war toll. Weißt du, ich stelle mir einfach vor, wie ich sie zerbeiße, und ich spüre den Geschmack jetzt noch auf den Lippen und im Mund. Es ist so herrlich, es ist so wunderbar…« Ihre Stimme, die zu Beginn euphorisch geklungen hatte, wurde leiser und endete schließlich in einem Schluchzen.
    Marcus wollte seine Freundin trösten. Er wußte nur nicht, wie er es anfangen sollte. Er strich über ihr Haar, er ließ seine Handrücken über ihre Wangen gleiten, wo er die frische Feuchtigkeit der Tränen spürte, und er versuchte ihr zu erklären, daß noch nicht alles vorbei war. »So etwas darfst du nie denken. Wir leben, Tina. Man hat uns noch nicht getötet. Noch leben wir. Wie hat mal unser Pfarrer gesagt? Wo Leben ist, da gibt es auch Hoffnung. Und wo Hoffnung ist, da steht auch Gott. Daran muß ich denken, Tina.«
    »Hat es denn was gebracht?« fragte Tina. »Bist du nicht mehr so…«
    »Traurig, meinst du?«
    »Ja.«
    »Doch, ich bin schon traurig. Aber ich denke oft an die Hoffnung, von der unser Pfarrer gesprochen hat. Und die ist in mir, komischerweise. Vielleicht schaffen wir es doch.«
    Tina Berg ging auf den letzten Satz nicht ein. »Gebetet habe ich auch, Marcus. Ich habe mich nur nicht getraut, es dir zu sagen, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Warum denn nicht?«
    »Aus Furcht, daß du mich auslachen würdest.«
    »Unsinn.«
    »Es hat auch etwas geholfen. Ich bin ruhiger geworden. Ich habe gelernt, das zu akzeptieren, was ich gesehen habe. Und die Kraft in mir hat mir gesagt, daß alles nicht so schlimm ist. Daß es ein Danach gibt und ein Davor. Aber ich will noch in diesem Davor bleiben. Das Danach interessiert mich nicht.«
    »Du hast recht.«
    »Denkst du auch so?«
    »Bestimmt«, sagte Marcus.
    »Dann können wir uns gegenseitig stützen. Ich habe auch daran gedacht, daß man uns suchen wird. Irgendwann werden wir als vermißt gelten, man alarmiert die Polizei, man startet eine Suchaktion.« Sie wechselte sprunghaft das Thema. »Kannst du mir sagen, Marcus, wie lange ein Mensch ohne Wasser überleben kann?«
    »Nein, kann ich nicht.«
    »Eine Woche?

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