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Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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bekannten Lord Pembroke. Ihr Sohn George Henry ist aber nicht der Sohn von Lord Pembroke, er kam vor der Zusammenkunft von Lady und Lord zur Welt, weswegen er den Nachnamen Frances behielt. Die Angelegenheit wurde bedeckt gehalten und George Henry kam auf ein Internat, wo er abgeschottet von der Öffentlichkeit in den Genuss einer guten Erziehung gelangte. Anschließend bekam er eine Abfindung und ging eigene Wege. Er heiratete Catherine, die Tochter des Earls von Clarendon und kaufte ein Landgut mit großem Gutshaus in ...? Nun, in Croydon.“
    „Holmes, genug, mir schwirrt der Kopf. Wie können Sie das nur alles aufsagen wie die Weihnachtsandacht. Was ist denn nun mit dem Herrn und warum gab es etwas über ihn zu lesen?“
    „George Henry zählt zum Adel, mehr oder weniger, doch er wurde nie von der Gesellschaft akzeptiert oder in höheren Kreisen geduldet. Seine uneheliche Geburt konnte er vertuschen, doch es brachte ihm nicht viel ein. Denn trotz edler Gesinnung und guter Erziehung fehlten ihm die Beziehungen und das Ansehen, um zu Festen und Feierlichkeiten der High Society eingeladen zu werden. Um sich abzulenken oder warum auch immer, frönte er dem Glücksspiel und ging leidenschaftlich gern zu Pferderennen. Er verbrachte viel Zeit auf der Rennbahn und wettete große Summen auf Pferde, die wie er Außenseiter waren. Nur gewannen die wenigsten von ihnen und somit verschuldete er sich immer mehr. Vor einiger Zeit war es dann soweit. Er hatte seinen Besitz und sein Vermögen verwettet und verspielt und musste den privaten Bankrott anmelden. Obendrein verlor er noch die Ehefrau. Von dem finanziellen Abstieg und seiner jetzigen Verzweiflung und Einsamkeit handelte der Artikel, den ich las. Frances und seine Frau haben keine Kinder, Freunde, wenn er denn welche besaß, haben sich von ihm abgewandt, und Hilfe aus Adelskreisen darf er keine erwarten. So kann es gehen, Watson.“
    „Jaja, Holmes. Und nun?“
    „Ich vermute, der Herr dachte sich, entführe ich die Wirtin des berühmten Detektivs Sherlock Holmes und fordere eintausend Pfund Lösegeld. Damit wird er sich absetzen wollen, ich vermute Übersee, höchstwahrscheinlich Indien. Dort kann er sich mit dem Geld, zu dem noch der Erlös diverser Wertgegenstände kommt, die er bei Pfandleihen versetzte, eine neue Existenz aufbauen.
    In Croydon, wo er wahrscheinlich mit Mrs. Hudson ausstieg, hat Frances ein Landhaus. Vielleicht hält er dort unsere Wirtin gefangen, aber ich halte das doch für ein wenig zu einfach, finden Sie nicht, Watson? Er muss sich doch denken können, dass wir ihm schnell auf die Spur kommen.“
    „Ich weiß nicht, was so ein Mensch denkt. Aber wir sollten uns das Landgut mit dem Haus einmal anschauen.“
    „Es ist nicht weit, mit einer Droschke können wir in einer Stunde dort sein.“
    „Dann los.“

 
     
    Unser Ziel lag ein wenig südlich von London. Die Sonne schien von einem blauen Himmel herab, über den weiße Wolken flogen. Es war warm und das ideale Wetter für einen Ausflug, doch wir konnten die Fahrt nicht genießen. Die Zeit saß uns im Nacken und hinzu kam die Sorge um unsere Wirtin. Die Schönheiten der Natur zogen am Fenster unbemerkt vorüber.
    Am Bahnhof von Croydon erkundigten wir uns bei einigen Droschkenkutschern, ob ein Mann und eine Frau am gestrigen Nachmittag einen fahrbaren Untersatz gemietet hatten. Das Paar war gesehen worden, ja, aber es stieg in eine wartende Privatkutsche ein und verschwand mit ihr. Wir fuhren zwei Meilen weiter bis zum Anwesen Frances‘ und erlebten eine Überraschung.
    Der Garten, es war schon eher ein Park, der das Haus umgab, wurde von einigen Gärtnern gepflegt. Das Haus selbst bekam gerade einen neuen Anstrich. Nicht gerade etwas, das wir von einem verarmten, von allen gemiedenen Edelherren erwartet hätten. Auf unser Läuten brachte ein Butler uns nach angemessener Wartezeit zu den Herrschaften, die mit dem Namen Frances nichts gemein hatten. Sie hatten das Haus kürzlich erworben und ließen nun Schönheitsarbeiten durchführen, um baldigst eine Einweihungsparty veranstalten zu können. Was mit dem vorigen Besitzer sei, den sie nie kennenlernten, wussten sie nicht. Dann komplimentierte man uns hinaus.
    „Das war ein Fehlschlag, Watson“, überlegte Holmes laut. „So wie wir von London kamen, könnte die Privatkutsche George Henry’s auch nach London, statt hierher gefahren sein. Hm ... hm ... Das Geld sollen wir nahe dem Victoria Park deponieren. Dann will er sich sicherlich

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