Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
Vom Netzwerk:
gekommen war, ohne den Briefkasten öffnen zu müssen. Alle Kästen waren leer.
    „Hm ...“, machte Holmes. Dass alle Postkästen leer sind, ist merkwürdig, finden Sie nicht, Watson? Ich glaube, wir sind in eine Falle getappt.“
    Ich wollte gerade fragen, wieso es merkwürdig sei, wenn alle Kästen leer sind, als sich die Wohnungstür neben uns öffnete und Mister Frances grinsend auf der Schwelle stand.
    „Ich erwarte Sie bereits seit zwei Stunden, meine Herren.“
    Dabei hielt er eine Pistole auf uns gerichtet, die er abwechselnd auf Holmes und mich richtete. Ich wollte nach meinem Revolver greifen, den ich in der Manteltasche hatte, doch das schwarze Loch der Pistolenmündung zeigte genau auf meinen Kopf. Ich hätte die Waffe bereits ziehen sollen, als wir das Haus betraten, aber meine Gedanken waren bei den Briefkästen gewesen, nun war es zu spät.
    „Klar haben Sie ihren Revolver dabei, Watson. Langsam herausziehen und mir vor die Füße werfen, verstanden. Ein falsches Zucken und es knallt.“
    „Tun Sie, was unser Gastgeber verlangt, Watson“, sagte Holmes mit gepresster Stimme.
    Ich tat, was er wollte, und er hob den Revolver auf.
    „Und nun herein in die gute Stube! Ein Gast erwartet Sie bereits.“
    Die Wohnung stand leer, nur ein altes Bett befand sich im Raum, auf dem die gefesselte und geknebelte Mrs. Hudson lag. Ihr Kleid war völlig zerknittert und eine graue Färbung überzog das Gesicht. Sie starrte uns voller Angst entgegen.
    „Die Briefkästen sind leer, die Wohnungen sind leer, das ganze Haus ist unbewohnt, richtig?“, fragte Holmes.
    „Richtig. Es ist zurzeit leer und steht zum Verkauf. Die Gardinen vor den Fenstern sollten sie täuschen und sie glauben machen, ein bewohntes Haus zu betreten. Und nun“, er zeigte mit der Waffe auf mich und nickte mit dem Kopf in Richtung Bett, wo Wäscheleinen lagen.
    „Und nun fesseln Sie Mister Holmes ordentlich, nachdem er sich auf das Bett gesetzt hat.“
    Ich musste tun, was er verlangte und band Holmes erst die Füße, dann die Hände zusammen. Er warf mir einen scharfen Blick zu. Ich wusste, er wollte, dass ich die Fesseln locker band, doch der Blick von Frances brannte mir auf den Fingern. Ich musste mich neben Holmes setzen und wurde selber festgebunden. Straff schnitt sich das Seil in meine Haut ein und ich spürte, wie die Blutzufuhr ins Stocken kam.
    „Ich wusste, Sie würden bis zum Nachmittag nach Ihrer Wirtin suchen“, plauderte er dabei in munterem Ton. „Wenn Sie sie nicht fanden, wäre der nächste Schritt, das Geld von der Bank zu holen und hierherzukommen. Ich brauchte hier nur auf Sie zu warten.“
    Er griff Holmes in die Tasche und holte das Bündel Banknoten in einem dicken Briefumschlag heraus. Zufrieden schaute er in den Umschlag und steckte ihn ein.
    „Jetzt muss ich Sie leider allein lassen, aber Sie sind ja in bester weiblicher Begleitung. Knebeln werde ich Sie nicht, es kann Sie niemand hören.“
    „Glauben Sie, mit den eintausend Pfund ein neues Leben anfangen zu können? Weit werden Sie damit nicht kommen, George Henry.“
    „Ach Holmes, natürlich haben Sie herausgefunden, wer ich bin, aber ich habe doch noch viel mehr Geld von den Veräußerungen einiger Wertgegenstände meines ehemaligen Besitzes. Machen Sie sich um mich keine Sorgen. Auf Wiedersehen sage ich nicht, aber leben Sie wohl.“
    „Auf Wiedersehen!“
    Kaum war der Verbrecher verschwunden, begann Holmes, an den Fesseln zu arbeiten. Dabei stöhnte er auf.
    „Watson, warum mussten Sie die Leine so fest binden, jetzt brauche ich länger, mich zu befreien, als mir lieb ist!"
    „Aber er hat mir doch zugesehen und genau aufgepasst, wie sollte ich da die Fessel nur locker schnüren!“, versuchte ich mich zu rechtfertigen. Mir war unklar, wie er sich befreien wollte.
    „Jaja!“
    Mrs. Hudson versuchte, etwas zu sagen, doch durch den Knebel konnten wir nicht verstehen, was sie meinte. Holmes bewegte sich hektisch, und ich zog und zerrte auch an der Leine um meine Handgelenke, doch außer Schmerzen bewirkte meine Aktion nichts. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis Holmes plötzlich „na also!“ rief und freikam.
    „So, nun aber schnell, Watson, es ist noch zu schaffen. Kommen Sie, ich befreie Sie, und Sie müssen anschließend die arme Mrs. Hudson losbinden und nach draußen bringen.“
    „Was ist noch zu schaffen?“
    „Na den Kerl zu fangen, bevor er mit meinem Geld verschwindet!“
    Holmes befreite mich und sprach weiter: „Wir haben

Weitere Kostenlose Bücher