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Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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Mann hinter dem Tresen der Pfandleihe passte hervorragend in sein Geschäft. Er wirkte ebenso angestaubt und antik wie die Sachen, die er angekauft und in die Regale und Glasschränke gestellt hatte, wo sie auf ihre Auslösung oder den Verkauf warteten. Holmes zeigte ihm die handschriftliche Quittung und fragte, ob sie von ihm sei.
    „Natürlich ist die Quittung von mir, oder sehen Sie hier noch jemanden, der sie ausgefüllt haben könnte? Aber ich habe sie nicht Ihnen gegeben, wo haben Sie sie her?“
    Der Kerl war die Unhöflichkeit in Person, und ich fragte mich, wie er auf diese Weise ein Geschäft führen konnte. Holmes ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Ich bin Privatdetektiv Sherlock Holmes, der Beleg spielt in einem Entführungsfall eine wichtige Rolle, und wir wüssten gern, wie der Mann aussah, dem Sie diese Quittung ausstellten.“
    „Detektiv? Aha. Detektiv ist aber keine Polizei, nur dieser bin ich zu einer Aussage verpflichtet. Sie erfahren von mir nichts. Verschwinden Sie, oder wollen Sie etwas versetzen oder eine der ausgestellten Waren kaufen?“
    Holmes holte tief Luft, während ich an mich halten musste, um nicht etwas Barsches zu erwidern. Mein Freund versuchte es noch einmal: „Ich bitte Sie, mein Herr, helfen Sie uns mit einer Auskunft! Mehr wollen wir nicht von Ihnen.“
    „Ich wiederhole mich nicht noch einmal. Das Ding dort ist die Tür, schließen Sie sie von außen!“
    Wir taten, was er verlangte. „Was für ein ungehobelter Klotz!“, machte ich mir Luft. „Ich werde diesen Laden nie wieder betreten!“
    „Schon gut, Watson. Lassen Sie uns zum Bahnhof zurückkehren und den Schaffner befragen. Er dürfte nun zum Dienst angetreten sein. Hoffentlich erinnert er sich an den Entführer, bei den vielen Menschen, die er jeden Tag zu sehen bekommt.“
    „Also gut, verlieren wir kein weiteres Wort über den staubigen Laden und seinen unfreundlichen Besitzer.“
     

 
     
    Der Schaffner erinnerte sich gut an Mrs. Hudson und ebenso an den Herrn in ihrer Begleitung. Er hatte sie für ein Paar gehalten, die Fahrkarten gelocht und einige freundliche Wörter mit ihnen gewechselt. Er wollte uns Mrs. Hudson beschreiben, aber Holmes machte klar, dass es um den Herrn in ihrer Begleitung ging.
    „Das war ein großer Mann, mit dunklem Haar und einem Oberlippenbart, dem man seine edle Gesinnung ansah, auch wenn er eine Spur zu ungepflegt wirkte.“
    „Wie meinen Sie das?“, hakte Holmes nach.
    „Naja, er war ein wenig unordentlich rasiert und die Kleidung knitterte etwas, als hätte er sie schon ein oder zwei Tage angezogen. Im dunklen, nein schwarzen Haar befand sich keine Pomade. Alles Kleinigkeiten, aber mir sind sie aufgefallen."
    „Sie besitzen eine großartige Beobachtungsgabe. Wie wirkte die Dame auf Sie?“
    „Sie schien eingeschüchtert zu sein und ihr Blick war voller Sorge. Auch sprach sie nicht normal, sondern eher kühl und stockend.“
    „Hervorragend.“
    „Als ich die Fahrkarten der beiden lochte, wunderte ich mich, da sie verschiedene Reiseziele hatten. Die Frau hatte bis Brighton gelöst und der Mann nur eine Fahrkarte bis Croydon. Das kommt bei Paaren nicht oft vor, aber ich dachte mir nichts weiter dabei. Vielleicht musste der Mann zu einem Geschäftstermin und seine Frau fuhr schon weiter zum Wohnsitz.“
    „Jaja,“, sagte ich ungeduldig. „Wo sind denn nun die beiden ausgestiegen?“
    Ich habe nicht darauf geachtet, aber ich denke, in Croydon. Ich weiß nur, dass sie, als wir Brighton erreichten, nicht mehr im Zug waren. Was sollen sie denn verbrochen haben? Waren sie nun ein Paar?“
    „Croydon, hm ...“, Holmes überlegte und ging nicht auf die Fragen des Schaffners ein.
    „Ich glaube, den Mann der Beschreibung nach zu erkennen. Wenn es derjenige ist, habe ich kürzlich etwas über ihn gelesen. Das deckt sich auch mit Croydon, er soll dort ein Landhaus haben.“
    Er wandte sich an den Schaffner. „Haben Sie vielen Dank, Sie konnten uns ungemein helfen.“
    Der Mann zuckte die Schultern und ging zum Zug. Wir verließen den Bahnhof und ich fragte ungeduldig und neugierig: „Was wissen Sie über den Entführer, Holmes? Erzählen Sie doch!“
    „Wenn ich mich nicht irre, Watson, und ich irre mich höchst selten, wie Sie wissen, handelt es sich um George Henry, den Sohn von Lady Gertrude Frances.“
    „Nie gehört“, sagte ich.
    „Die Lady Gertrude Frances ist die Tochter von Henry Chetwynd-Talbot, dem 18. Earl of Shrewsbury. Sie ehelichte den gut

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