Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
Vom Netzwerk:
vergangenen fünf Jahre. In der ersten Nummer eines jeden Monats ist diese Anzeige geschaltet. Nun, wir wollen ihm ein Angebot machen, das er nicht ausschlagen kann.“
    „Holmes als Blumenhändler? Das stelle ich mir lustig vor.“
    „Ich mir auch, Watson, ich mir auch. Aber ich will nicht zu viel verraten.“
    Das war das Zeichen für mich zu schweigen und ergeben seiner Beschlüsse zu harren. Schweigend harrte ich also.
    Am dritten Tag war Holmes zum Frühstück nicht da. Auf dem Tisch lag ein Zettel.
    Besorgen Sie drei Fahrkarten nach Luton. Und rasieren Sie Ihren Bart ab. H.
    Endlich tat sich etwas! Aber wenn man schon so früh weggehen muss, soll man wenigstens dafür sorgen, dass man etwas Anständiges gegessen hat. Kaum hatte ich mir die erste Tasse Kaffee eingeschenkt, brach unvermittelt Hektik aus. Ich kam gar nicht dazu mich zu fragen, wer die dritte Person sein würde, für die ich eine Fahrkarte besorgen sollte. Ob Inspector Lestrade ...? Sicherlich nicht!
    In einem fort erklang ab da die Hausglocke und hielt mich vom Nachdenken ab. Mrs Hudson führte einen Boten nach dem anderen herein. Diese stellten Päckchen und Pakete in unserem Wohnzimmer ab. Wieder einmal oblag es mir, ihnen von meinen mühsam verdienten Pennys das Trinkgeld zu bezahlen. Ich hatte keine Ahnung, was die Pakete enthalten mochten. Der Bote, der die beiden großen Behältnisse brachte, trug aber auf seiner Livree das Abzeichen eines bedeutenden Londoner Theaters.
    Wahrscheinlich Kostüme, dachte ich.
    Der kleine quaderförmige Karton enthielt, darauf deuteten die vielen Löcher im Deckel hin, offensichtlich eine Pflanze. Jemand hatte noch überflüssigerweise mit Wachsstift „oben“ auf den Deckel geschrieben. Schließlich schaffte ich es, kurz das Haus zu verlassen, um die gewünschten Fahrkarten zu besorgen.
    Als ich zurückkehrte, saß ein Mönch in einer Kutte auf unserem Besucherstuhl und las einem kleinen Jungen, der in meinem Sessel saß, aus unserer Bibel vor. Der Mönch trug keine Strümpfe in seinen Holzsandalen. Warum hatte Mrs Hudson denn nichts von dem Besuch gesagt?
    „Frater!“, begrüßte ich ihn ehrerbietig. „Seien Sie willkommen.
    Mein Name ist Dr. Watson. Warten Sie auf Sherlock Holmes?“ Der Geistliche stand auf und drehte sich um. Ich hätte es mir denken können – es war Sherlock Holmes. Aber trotz der Verkleidung recht gut zu erkennen.
    „Holmes!“
    „Pater Ambronsius, mein Sohn. Zumindest heute. Sei gesegnet!“ Er schlug das Kreuz über mich.
    „Und sogar mit Tonsur! Und wer ist der junge Herr?“
    „Nun, die Haare werden hoffentlich wieder wachsen, und das ist jemand, der uns heute Abend von großem Nutzen sein wird!“ Das Kind erwies sich als bärtiger Erwachsener von außerordentlich kleinem Wuchs und sichtlich asiatischer Herkunft. Er reichte mir kaum bis zur Hüfte, als er sich erhob und verneigte.
    „Darf ich vorstellen? Das ist Nadashi Kumimoto vom Circus Royal. Er stammt aus Japan und ist Artist.“
    „Angenehm! Watson.“
    „Ich fleue mich, Sie kennen lelnen zu dülfen, Doktorsan.“, bekundete der Artist mit einer Verbeugung. Wie alle Japaner konnte er nicht zwischen den Lauten „R“ und „L“ unterscheiden.
    „Nehmen Sie Platz, Mr Kumimoto“, lud Holmes ihn ein und klingelte. „Ich lasse uns neuen Tee kommen. Mrs Hudson! Frischen Tee für alle, bitte.“
    Während Mrs Hudson den Tee servierte, machte er sich ans Auspacken. Das Erste war ein Gebilde aus Ledergurten. Es sah fast wie das Geschirr für einen Brauereigaul aus.
    „Watson! Ziehen Sie das an.“
    Ich legte die Jacke ab und widerwillig die Gurte an.
    „Wenigstens ist es kein Kummet“, meinte ich etwas verstimmt, denn ich kam mir wie ein Ochse im Geschirr vor.
    „Gemach!“
    Holmes verstellte einige Schnallen. Bereits beim Anlegen hatte ich mich über zwei Schlaufen gewundert, die sich nun auf dem Rücken befanden. Ob ich das Ding aus Versehen falsch herum angezogen hatte?
    „Passt“, meinte Holmes. „Mr Kumimoto!“
    Kumimoto stand auf, verneigte sich und stellte sich hinter mich.
    „Sie ellauben, Doktolsan?“
    Im nächsten Augenblick hing er in den beiden Schlaufen auf meinem Rücken und schlang seine Beine um meine Hüften.
    „Geht das?“
    „Was soll das?“ Ich war etwas ungehalten.
    „Wie lange werden Sie Mr Kumimoto tragen können, Watson?“
    „Er ist leicht ... vielleicht zehn Minuten, etwas länger, ich weiß nicht!“
    „Ausgezeichnet!“
    Nun holte er aus einem der Pakete des Theaterboten

Weitere Kostenlose Bücher