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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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so straff gezogen, dass die Frau fast auf den Zehenspitzen stehen musste. Ihre nackten Füße steckten in Filzpantoffeln. Sie schien sich in einer Art katatonischen Zustand zu befinden, denn ihre Augen bewegten sich nicht, und sie schien nichts um sich herum wahrzunehmen. Dr. Maltravers und Jefferson waren damit beschäftigt, ihr Hand- und Fußfesseln anzulegen.
    Holmes nickte mir zu.
    „Hände hoch!“, rief ich. „Keine Bewegung! Zurück!“ Kumimoto zückte den Dolch.
    Die beiden Männer hoben erstaunt die Hände, aber sie gehorchten.
    „Keine Angst, Madame“, wandte sich mein Freund an die Frau,
    „lassen Sie sich von der Kutte nicht täuschen. Mein Name ist Sherlock Holmes, das sind Dr. Watson und ein Helfer. Mit wem haben wir das Vergnügen?“
    Sie blickte ratlos, mit leeren Augen, an uns vorbei.
    Hier stimmte etwas nicht!
    „Madame!“, wiederholte Holmes. Die Angesprochene wandte ihr Gesicht fragend Dr. Maltravers zu.
    „Verstehen Sie mich? Parlezvous français? Govoritje po russki?

    Czy pana mówi po polsku? Türkçe biliyor musunuz? Hablar usted español?“
    Er versuchte noch drei oder vier andere Sprachen.
    „Das hat keinen Zweck, Mr Holmes“, meinte Dr. Maltravers. Er trat einen Schritt vor, aber gleich wieder zurück, weil ich drohend die Webley hob.
    „Lösen Sie die Kette, Dr. Maltravers“, forderte ich. „Sie können eine alte Frau, obendrein eine, die völlig eingeschüchtert zu sein scheint, nicht auf diese grausame Weise festhalten. Sie behandeln sie schlimmer als ein ... wildes Tier!“
    „Doch, ich kann! Ich muss es sogar! Zu meiner und aller Sicherheit.“
    Holmes nickte Komimoto zu, der sofort verschwand.
    „Ich fürchte, in diesem Fall sind Sie uns eine Erklärung schuldig, Doktor“, meinte Holmes. „Wir, also mein Kollege Dr. Watson, dessen Vorstellung ich hiermit nachholen möchte, haben den Auftrag, das Geheimnis Ihrer Gefangenen zu klären. Ihr Spiel, Doktor, ist aus!“
    „Es ist kein Spiel! Ich werde es Ihnen erklären. Darf ich davon ausgehen, dass der Rauch und der Gestank Ihr Werk und nicht weiter gefährlich waren?“
    „Sie dürfen. Unser Begleiter sorgt gerade dafür, dass beides ein rasches Ende nimmt. Sie müssen Ihre Räumlichkeiten hernach nur noch gut lüften.“
    „Dann ist die Faszinata rubirosa, die Sie mir in Ihrer Verkleidung mitbrachten, wohl auch nicht echt?“
    „Ich gebe zu, es handelt sich um recht gewöhnliche Brasilienrispe, deren Aussehen ich lediglich mit etwas Pflanzenfarbe für meine Zwecke korrigiert habe. Natürlich konnte ich nicht damit rechnen, dass dieser Trick einem Fachmann wie Ihnen lange verborgen bleiben würde. Auch bei dem charakteristischen Duft meiner gefälschten Faszinata rubirosa handelt es sich um eine kleine Zusammenstellung verschiedener Düfte, von denen ich wusste, dass sie Sie für einige Augenblicke täuschen würden. Mir war jedoch klar, dass es ein untrügliches Merkmal gibt, an dem Sie den Betrug hätten erkennen können.
    Deshalb erlaubte ich mir, mit Hilfe von etwas Buttersäure – Ze-vier-ha-acht-o-zwo – in Kombination mit Ammoniumsulfid – Enn-havier-zwo-es – eine Situation zu schaffen, die Ihnen keine Zeit für genauere Untersuchung lassen würde. Die Geruchsentfaltung war in der Tat durchschlagend. Unser Freund Kumimoto hat die Phiole irgendwo im Haus zerbrochen und auch die Brandpfanne entzündet.
    Er befand sich übrigens unter dem Gewand von Dr. Watson, als wir Ihr Haus betraten!“
    Als Kumimoto, der gerade wieder zurückkam, seinen Namen hörte, machte er eine übertrieben tiefe Verbeugung.
    Dr. Maltravers klatschte zweimal resigniert in die Hände. Offenbar besaß er bei allem so etwas wie Humor. „Bravo! Aber ich finde, wir sollten uns setzen. Ich werde alles erklären.“
    „Erst befreien Sie die alte Frau.“
    Butler Jefferson machte Anstalten, sich todesmutig auf uns zu stürzen.
    „Nein, nein, lassen Sie nur, Jefferson“, sagte Dr. Maltravers. „Wie Mr Holmes sagte – das Spiel ist aus!“
    „Ich wiederhole: Wer ist diese bedauernswerte Person?“ Holmes’
    Stimme wurde schärfer.
    „Ich gebe mich geschlagen, Mr Holmes. Ad eins: Diese bedauernswerte Person, wie Sie sagen, ist meine Mutter. Ad zwei: Sie leidet unter Vampirismus. Sie beißt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu, um Blut zu trinken. Normalerweise müsste ich ihr einen Pfahl ins Herz rammen, aber das brachte ich, wie Sie sich denken können, nicht über mich. Und so ließ ich diesen Helm anfertigen. Er ist so

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