Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
Vom Netzwerk:
nun doch nicht. Aber dann geschah etwas ...“
    „Nämlich?“

    „Also, das Gewächshaus war schon alt und verfallen, und oft funktionierte die Heizung nicht. Schließlich ließ sich Dr. Maltravers ein neues bauen. ‚Orangscherie’ nannte er es.
    Da war was los! Eine Woche lang! Ich musste für alle Bauarbeiter kochen. Sie rissen das alte Gewächshaus ab und errichteten die Orangscherie und bauten eine neue Heizung ein. Vorher mussten sämtliche Orchideen ins Haus gebracht werden. Und nachher alles wieder ... ritur . Furchtbar!“
    „Das kann ich mir vorstellen. Und dann?“
    „Dann geschah etwas, aber ich weiß nicht, was! Es war während der Bauarbeiten. Ich war schon zu Bett gegangen, da gab es im Haus lautes Rumoren. Ich hörte Dr. Maltravers nach Jefferson und dem Gärtner rufen. Als ich mit einer Kerze in der Hand auf den Flur trat, befahl Dr. Maltravers mir in scharfem Ton, ins Zimmer zurückzugehen, von innen abzuschließen und mein Zimmer unter keinen Umständen zu verlassen. ‚Brennt’s?’, rief ich. ‚Nein’, antwortete er, ‚bleiben Sie einfach, wo Sie sind!’ Weil er so böse klang, blieb ich drin, öffnete aber mein Dachfenster einen Spaltweit. So konnte ich wenigstens hören, was draußen vorging. ‚Sie ist weg!’, rief der Doktor.
    ‚Da lang’, hörte ich die Stimme von Jefferson und eilige Schritte, Geklapper, Lärm. Nach einer Weile ertönten in der Ferne Rufe und Schreie. Dann wurde es still. Nur noch leise Schritte, gedämpfte Stimmen.
    Am nächsten Morgen rief mich Jefferson in das Arbeitszimmer des Doktors.
    ‚Miss Payton’, sagte er, ‚gestern hat sich ein kleiner ... nennen wir es Unfall ereignet.’ Er rechne mit meiner Deskrezjon. Er meinte, dass ich meinen Mund halten soll und gab mir eine Guinee extra. Stellen Sie sich vor.“
    „Nun“, meinte Holmes, „das wirft zwar kein schlechtes, aber ein zwiespältiges Licht auf die Forschungen des Dr. Maltravers. Wo waren übrigens die Arbeiter in jener Nacht?“
    „Na, zu Hause. Dr. Maltravers hatte abgelehnt, die Leute in Kent’s Rest unterzubringen. Es sei kein Platz. Dabei gibt’s Platz so viel Sie wollen. Ich sage ja, der war sehr eigen. Aber mein Cousin Walter ist Baublechner. Er war einer der Arbeiter. Von dem weiß ich einiges.

    Also, der Doktor hat von der Heizung der Orangscherie eine Abzweigung in den alten Turm legen lassen. In den tiefsten Raum. Obwohl schon ein Ofen drin stand. Da wohnt nämlich wer! Es stehen ein Bett darin, eine Kommode, ein Schrank, ein Tisch mit einem Stuhl und mehrere Regale voll mit Büchern. Aber die Tür, die ist vergittert, und von der Decke hängt eine Kette. Man kann sie mit einem Rad neben der Tür in den Raum hinunterlassen. Walter hat es ausprobiert, als keiner guckte.“
    „Erstaunlich! Hat Ihr Herr Cousin auch den Bewohner des Raumes gesehen?“
    „Da war niemand. Aber im Schrank hingen Sachen. Von einer feinen Dame, sagt Walter.“
    „Sagt Walter.“
    „Ja, aber als alles fertig war, wollte er noch ein vergessenes Werkzeug holen. Dabei warf er nur einen kleinen Blick in den geheimnisvollen Raum. Und da sah er jemanden! Eine ältere Frau. Sie trug eine Art Ritterhelm, sagt Walter, der an der Kette befestigt war. Die mit dem Rad. Aber schon kam Dr. Matravers und jagte Walter davon, ohne dass er das Werkzeug gefunden hatte. Ja ... und jetzt bin ich hier.“
    „Eine andere Frage, Miss Payton. Gibt es Hunde auf Kent’s Rest?“
    „Hunde nicht, aber zwei Katzen, wieso?“
    „Nur um das Bild abzurunden. Ist Kent’s Rest leicht zugänglich?“
    „Eine Mauer ist drumherum, aber die ist an manchen Stellen eingestürzt. ‚Der Wald ist unser Zaun’, hat der Doktor einmal gesagt.
    Kent’s Rest liegt drei oder vier Meilen entfernt von allem.“
    „Tja, dann danke ich Ihnen für Ihre Ausführungen, Miss Payton.
    Ich werde mich der Sache annehmen. Schreiben Sie bitte noch auf, wo Sie zu erreichen sind. Und für alle Fälle die Adresse Ihres Herrn Bruder, bitte. Für den Fall, dass wir seine Hilfe brauchen. Wir werden uns dann bei Ihnen melden.“
    „Oh, Mr Holmes, ich hätte nie zu hoffen gewagt ... und ich habe auch kein Geld.“
    „Schon gut, Miss Payton! Ich habe derzeit nichts anderes zu tun.
    ‚Wahrheit kann nie genug bekräftigt werden’, sagt Shakespeare.“

    Als sich Miss Payton verabschiedet hatte, konsultierte Holmes sein Archiv mit den Zeitungsausschnitten.
    „Kent’s Rest ...“, murmelte er, Seite um Seite des Bandes „K“ umblätternd. „Kent’s Rest!

Weitere Kostenlose Bücher