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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Sie draußen auf dem Meer um Ihr Leben kämpfen sehen. Da Sie mit dem Boot draußen waren, blieb mir nichts anderes übrig, als den magischen Teppich in Betrieb zu setzen und zu hoffen, dass ich das Fliegen bereits in ausreichender Weise beherrsche.“
    „Sie beherrschen es, keine Frage. Sonst wäre meine Frau womöglich bereits Witwe.“
    „Was der Himmel verhüten möge!“
    „Ich möchte nach Hause, wenn Sie nichts dagegen haben.“
    „Wir sprechen morgen früh mit Stavroula. Dann brechen wir auf.“ 

    Unsere Abreise sollte sich noch verzögern. Stavroula kam zwar wie gewohnt am nächsten Morgen, doch sie musste sich schwer auf ihre Tochter stützen, denn unterwegs hatten die Wehen eingesetzt. Um ihr Kind nicht im Straßenstaub zur Welt bringen zu müssen, hatte sie sich bis zu uns geschleppt.
    „Rasch, Holmes, heißes Wasser! Und mein Besteck!“ Ich blickte damals zwar schon auf eine dreißigjährige medizinische Praxis zurück, empfand aber die Geburt eines Kindes trotzdem jedes Mal aufs Neue als ein Wunder. Für einen Augenblick fühlte ich mich beteiligt an der Erhabenheit von Gottes wunderbarer Schöpfung. Und schon wenig später durfte ich der stolzen Stavroula unter den ehrfürchtigen Blicken ihrer Tochter, die zum ersten Mal die Geheimnisse des Frauseins miterlebte, einen gesunden Jungen in den Arm legen. Holmes ließ es sich nicht nehmen, ihm eines seiner weißen Hemden zu schenken. Stavroula wickelte den Neugeborenen hinein und trug ihn bereits zwei Stunden nach der Entbindung voller Stolz nach Hause. Unsere Begleitung lehnte sie ab. Bevor sie ging, lud sie uns zur Tauffeier ein – eine Einladung, die wir arglos annahmen.
    Der Junge erhielt den Namen Petrakis. Wir hatten gedacht, lediglich am Taufgottesdienst und möglicherweise danach an einem Umtrunk, schlimmstenfalls an einem Festmahl teilnehmen zu müssen und dann abreisen zu können. Wir sollten uns gründlichst getäuscht haben. Natürlich wurde das Kind in einem stundenlangen orthodoxen Gottesdienst getauft. Dann aber begann das eigentliche Fest. Es dauerte drei Tage: Am ersten Tag wurde musiziert, getanzt, gegessen und getrunken. Am zweiten Tag ging es in umgekehrter Reihenfolge weiter und am dritten – ich weiß es nicht mehr. Ich weiß auch nicht, wie oft mich völlig fremde alte Männer mit riesigen Schnauzbärten umarmten und auf die Wangen küssten und freundliche Dinge auf Griechisch sagten, die ich nicht verstand.
    Da Sherlock Holmes die Berührung durch fremde Menschen zutiefst verhasst ist, verschwand er kurz nach Beginn des Festes. Bald darauf kehrte er mit einer Geige zurück und mischte sich unter die Bouzouki-, Sackpfeifen- und Flötenspieler, um mitzumusizieren. Seine rasche musikalische Auffassungsgabe meisterte sogar die orientalischen Elemente der griechischen Folklore mit Leichtigkeit. So trug er zum Gelingen des Festes bei, ohne die Gäste allzu dicht an sich heranlassen zu müssen.
    „Die Geige hat mir ein Musikalienhändler in Corfu-City vermietet“, erzählte er mir später. „Sie bewahrt mich vor den Küssen dieser hellenischen Schnauzbärte.“
    Ich musste lachen, denn im Gegensatz zu meinem Freund hatte ich mich bei den griechischen Rundtänzen und anderen harmlosen Lustbarkeiten bestens vergnügt. Am zweiten Tag des Tauffestes absentierte sich Holmes ein weiteres Mal, um Kapitän Haige Bericht zu erstatten. Als er wiederkam, überreichte er den Eltern des Täuflings fünf Gold-Souvereigns.
    „Mein Honorar von Kapitän Haige. ‚Dafür kann ich meiner Frau ein Jahr eine Köchin bezahlen’, schimpfte er. ‚Nun’, widersprach ich, ‚für fünf Pfund arbeitet eine gute Köchin bestenfalls ein Quartal lang’. Und ergänzte, dass fünf Pfund ein absoluter Freundschaftspreis seien. Ich fürchte, Haige hat das als echter Schotte nicht so recht geglaubt. ‚Ich kann gerne meinem Bruder Sir Mycroft berichten, dass ein Schiffskommandant Ihrer Majestät des Nachts nackte tote Männer in Kriegsbemalung an seinem Schiff vorbeifliegen sieht. Entscheiden Sie selbst, Sir.’ Da hat er zähneknirschend bezahlt.“ Holmes’ Augen strahlten über diese gelungene Erpressung. Es kostete ihn jedoch nicht unerhebliche Mühe, Petrakis’ Eltern zur Annahme des Geldes zu bewegen.
    „Nix gut machen können“, versuchte Stavroula zu erklären.
    Holmes blieb hartnäckig. „Für Petrakis’ Zukunft“, erklärte er gestikulierend. „Schule. Lernen. Arzt. Wie Doktor Watson. Oder Boot kaufen!“
    Schließlich lenkte Stavroula

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