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Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Titel: Sherlock Holmes - Der Rote Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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und sehr dunkel
    - Aldridge irgendwie ähnlich, der uns in der Scheinaffaire mit der Wäscherei geholfen hat. Er sprang auf, als er hörte, was ich von ihm wollte, und ich mußte meine Trillerpfeife an die Lippen bringen, um ein paar der Flußpolizisten zur Hilfe zu holen, die sich an der Ecke befanden. Aber ihm schien nicht nach Kampf zu Mute zu sein. Er hielt mir einfach friedlich seine Hände hin. Wir haben ihn dann in die Zelle gesperrt. Auch seine Seekiste haben wir mitgenommen, denn wir dachten, wir fänden etwas, was ihn überführen könnte. Aber außer einem scharfen Messer, das alle Seeleute besitzen, war unsere Mühe umsonst. Allerdings benö-
    tigen wir auch keine weiteren Beweise, denn als er zur Station vor den Inspektor gebracht wurde, bat er darum, ein Geständnis ablegen zu dürfen. Das wurde natürlich von unserem Stenographen mitgeschrieben. Wir haben drei maschinengeschriebene Kopien, von denen ich eine beilege. Die Affaire hat sich als extrem einfach herausgestellt, so wie ich es mir von Anfang an gedacht habe. Aber ich bin Ihnen trotzdem sehr dankbar, daß Sie mir bei den Untersuchungen geholfen haben. Mit freundlichen Grüßen G. Lestrade< Hm, die Ermittlungen waren wirklich sehr einfach«, sagte Holmes, » aber ich glaube nicht, daß er es in diesem Licht sah, als wir ihn zuerst getroffen haben. Wollen wir jedoch sehen, was Jim Browner zu sagen hat. Dieses Geständnis wurde vor Inspektor Montgomery in der Shadwell Polizeistation abgegeben, und es hat den Vorteil, mündlich abgelegt worden zu sein.«
    >Ob ich etwas zu sagen habe? Ja, ich habe sogar eine Menge zu sagen. Sie können mich hä ngen, oder sie können mich in Ruhe lassen. Ich kann Ihnen sagen, daß ich keinen Augenblick geschlafen habe, seit ich es getan habe und ich glaube auch nicht, daß ich je wieder schlafen werde, bis ich ganz hin bin. Manchmal ist es sein Gesicht, aber meistens ihrs. Einen von beiden habe ich ständig vor Augen. Er sieht ärgerlich und schwarz aus, aber ihr Gesicht wirkt irgendwie, als wenn sie überrascht wäre. Ach, das weiße Lämmchen! Sie wird wohl überrascht gewesen sein, als sie Mord im Gesicht dessen sah, der sie nie anders als in Liebe angesehen hatte.
    Aber es war Sarahs Schuld, und der Fluch eines gebrochenen Mannes möge auf sie herab-kommen. Möge ihr das Blut in den Adern verfaulen! Ich möchte mich damit nicht freispre-chen. Ich weiß, daß ich wieder zu trinken angefangen habe, Biest, das ich war. Aber sie würde es mir vergeben haben, sie hätte zu mir gehalten, wie das Tau zum Mast. Denn Sarah Cushing liebte mich - das ist die Wurzel von allem - sie liebte mich, bis ihre Liebe sich in giftigen Haß verwandelte. Das geschah, als sie merkte, daß ich mehr für die Fußspur meiner Frau im Sand übrig hatte, als von ihr als Ganzes, Leib und Seele eingeschlossen.
    Sie sind zusammen drei Schwestern. Die Ältere ist einfach eine gute Frau, die zweite ein Te ufel und die dritte ein Engel. Sarah war dreiunddreißig und Mary neunundzwanzig, als ich sie heiratete. Wir waren so glücklich, als wir unseren gemeinsamen Haushalt einrichteten. Und in ganz Liverpool gibt es keine bessere Frau als meine Mary. Wir haben Sarah für eine Woche zu uns eingeladen. Aus der einen Woche wurden Monate und eine Sache kam zu der anderen, bis sie ganz zu unserm Haushalt gehörte.
    Ich verdiente damals gut und wir sparten ein bißchen Geld. Alles war hell und klar, wie ein neuer Dollar. Mein Gott, wer hätte damals gedacht, daß es soweit kommen könnte? Wer wür-de sich das haben träumen lassen?
    Ich war sehr oft an den Wochenenden zu Hause. Und manchmal, wenn wir lange Zeit zum Löschen und Laden brauchten, war ich die ganze Woche zu Hause. Und in dieser Zeit war ich viel mit meiner Schwägerin Sarah zusammen. Sie war eine schöne, große Frau, schwarz, fix und feurig. Sie hatte eine stolze Art, ihren Kopf zu halten und ihre Augen blitzten wie Feue r-funken. Aber wenn meine kleine Mary da war, dann hatte ich sie vergessen, und das schwöre ich und hoffe auf Gottes Gnade.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, daß sie gerne mit mir alle ine gewesen wäre. Sie versuchte, mich zu Spaziergängen zu überreden, aber ich habe mir nie etwas dabei gedacht. Aber eines Abends wurden mir die Augen geöffnet. Ich kam vom Schiff und fand, daß Mary ausgega ngen, Sarah aber zu Hause war. »Wo ist Mary? « fragte ich. » Oh, sie ist gegangen, um ein paar Rechnungen zu bezahlen.« Ich war ungeduldig und ging im Zimmer auf und ab. »Kannst

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