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Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Titel: Sherlock Holmes - Der Rote Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ob wir die Spur weiter verfolgen können. Ja, hier, drei Tage später: >Treffe Vorbereitungen, die Erfolg versprechen. Geduld und Vorsicht. Die Wolken ziehen vorüber. G.< Danach eine ganze Woche nichts. Dann kommt wieder etwas, unverkennbar: >Der Weg wird frei. Falls Gelege nheit, signalisiere Botschaft, erinnere dich an den Code-eins A, zwei B und so weiter. Weitere Nachricht bald. G.< Das war die gestrige Zeitung. In der von heute ist nichts. Es weist alles auf Mrs. Warrens Mieter hin. Wenn wir ein bißchen warten, Watson, dann wird die Affaire bestimmt noch verständlicher. «
    Und so war es dann auch, denn als ich am nächsten Morgen herunter kam, stand mein Freund vor dem Kamin, mit dem Rücken zum Feuer und einem Lächeln völliger Zufriedenheit auf dem Gesicht.
    »Wie finden Sie das, Watson?« rief er und nahm die Zeitung von Tisch. »>Hohes rotes Haus mit weißer Steinfront. Drittes Stockwerk, zweites Fenster von links. Nach Sonnenuntergang.
    G<. Das ist eindeutig genug. Ich glaube, nach dem Frühstück werden wir uns einmal Mrs.
    Warrens Nachbarschaft ein bißchen gründlicher ansehen müssen. Ah, Mrs. Warren! Was bringen Sie uns heute morgen Neues?«
    Mit explosiver Energie war unsere Klientin ins Zimmer gestürmt und verriet uns damit sogleich, daß sich neue Entwicklungen ergeben hatten.
    »Es ist eine Sache für die Polizei, Mr. Holmes!« rief sie. »Ich mach' das nicht mehr mit. Er soll seine Tasche packen und verschwinden. Ich wäre am liebsten sofort hinaufgegangen und hätte es ihm selber gesagt, aber ich hielt es für fair, Sie vorher nach Ihrer Meinung zu fragen.
    Aber meine Geduld ist zu Ende. Und wenn jemand so mit meinem alten Mann verfährt...«
    »Wer verfährt so mit Mr. Warten? «
    »Ihn so grob behandelt.«
    »Aber wer hat ihn grob behandelt?«
    »Ah, ja, das würden wir auch gerne wissen. Es war heute morgen, Sir. Mr. Warten ist Pförtner bei Morton und Waylight's in Tottenham Court Road. Er muß um sieben Uhr aus dem Haus gehen. Nun, heute morgen war er wohl noch keine zehn Schritte gegangen, als zwei Männer ihn von hinten einholten, ihm einen Mantel über den Kopf warfen und ihn in einen Wagen stießen, der am Straßenrand wartete. Sie sind wohl eine Stunde mit ihm herumgefahren, dann haben sie die Tür geöffnet und ihn hinausgeworfen. Er lag am Straßenrand, war völlig mit den Nerven fertig und kriegte auch nicht mit, wohin der Wagen dann fuhr. Als er sich aufraffte, stellte er fest, daß er in Hampstead Heath war. Er ist dann mit einem Bus nach Hause gefahren. Und dort liegt er jetzt auf dem Sofa, während ich gleich zu Ihnen gekommen bin, um Ihnen zu erzählen, was geschehen ist.«
    »Sehr interessant«, sagte Holmes. »Kann er sagen, wie die Männer ausgesehen haben - hat er gehört, was sie geredet haben?«
    »Nein, er ist richtig verwirrt. Er weiß bloß, daß er wie durch Zauberkraft hochgehoben wurde und daß man ihn wie durch Zauberkraft auch wieder fallen ließ. Zwei waren es wenigstens, vielleicht auch drei.«
    »Und was hat Ihr Mieter mit dieser Attacke zu tun?«
    »Na ja, wir leben jetzt fünfzehn Jahre in dieser Gegend und noch niemals ist uns dergleichen passiert. Ich habe genug von ihm. Geld ist auch nicht alles. Ich will ihn aus dem Haus haben, bevor der Tag zu Ende ist.«
    »Warten Sie noch ein bißchen, Mrs. Warren. Übereilen Sie nichts. Ich fange an zu glauben, daß diese Affaire doch sehr viel wichtiger ist, als sie im ersten Augenblick schien. Mir ist jetzt klar, daß ihr Mieter in Gefahr ist. Es ist ebenso klar, daß seine Feinde, die ihm in der Nähe Ihrer Haustür aufgelauert haben, ihn in dem nebligen Morgenlicht mit Ihrem Mann verwechselt haben. Als sie ihren Fehler entdeckten, ließen sie ihn laufen. Was sie getan hätten, wenn sie nicht den Falschen erwischt hätten, können wir nur erraten. «
    »Aber was soll ich denn tun, Mr. Holmes?«
    »Ich habe große Lust, mir ihren Mieter einmal anzusehen, Mrs. Warten«.
    »Ich weiß nicht, wie Sie das bewerkstelligen wollen, Mr. Holmes, es sei denn, sie schlagen die Tür ein. Ich höre ihn immer die Tür aufschließen, wenn ich die Treppe heruntergehe, nachdem ich ihm das Tablett hingestellt habe. «
    »Er muß das Tablett hereinholen. Wir können uns doch sicherlich irgendwo verstecken und ihm zusehen, wenn er es hereinholt. «
    Die Frau dachte einen Augenblick nach.
    »Gut, Sir, gegenüber befindet sich ein Abstellraum. Ich könnte vielleicht einen Spiegel so stellen, und wenn Sie dann hinter der

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