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Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Sherlock Holmes - Der Rote Kreis

Titel: Sherlock Holmes - Der Rote Kreis
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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offiziell seinen Gang. Irgendwie haben sie die notwendigen Papiere zusammenbekommen. Sie glauben, daß sie nichts zu befürchten haben. Gut, uns bleibt nur noch eine frontale Attacke. Sind Sie bewaffnet? «
    »Mein Stock.«
    »Na ja, wir werden wohl stark genug sein. >Dreifach ist der bewaffnet, der die Gerechtigkeit auf seiner Seite hat.< Wir können einfach nicht warten, bis die Polizei erscheint. Diesmal können wir wirklich nicht innerhalb der vier Ecken des Gesetzes bleiben! - Sie können weiter-fahren, Kutscher. - Nun, Watson, wir wollen einfach unser Glück versuchen, wie wir es in der Vergangenheit so oft gemacht haben!«
    An der Tür des großen, dunklen Hauses am Poultney Square klingelte er laut und energisch.
    Es wurde sogleich geöffent. Die Gestalt einer großen Frau hob sich gegen den schwachbe-leuchteten Vorraum ab.
    »Nun? - Was wünschen Sie? « fragte sie scharf und starrte uns durchdringend an.
    Ich hätte Dr. Schlessinger gern gesprochen«, sagte Holmes. »Hier wohnt niemand, der so heißt«, antwortete sie und versuchte, die Tür zu schließen. Aber Holmes hatte seinen Fuß da-zwischengestellt.
    »Ich möchte auf jeden Fall den Herrn sprechen, der hier wohnt, wie immer er sich nennen mag«, sagte Holmes fest. Sie zögerte. Dann riß sie die Tür auf. »Gut, kommen Sie herein«, sagte sie. »Mein Mann braucht sich vor niemand zu fürchten. Er kann jedem gerade ins Gesicht sehen.« Sie schloß die Haustür hinter uns und wies uns in ein Wohnzimmer auf der anderen Seite der Eingangshalle. Sie drehte das Gaslicht hoch und ging. »Mr. Peters wird gleich zu Ihnen kommen«, sagte sie.
    Ihre Worte gingen buchstäblich in Erfüllung, denn kaum hatten wir Zeit gehabt, uns in dem staubigen, unsauberen Gemach ein wenig umzusehen, als sich die Tür öffnete und ein großer, glattrasierter und kahlköpfiger Mann leichtfüßig ins Zimmer trat. Er hatte ein großes, rotes Gesicht mit Hängebacken und ein Gehabe gekünstelter Freundlichkeit, das durch den grausa-men, lasterhaften Mund Lügen gestraft wurde.
    »Meine Herren, hier liegt sicherlich ein Irrtum vor«, sagte er leichthin. »Ich nehme an, jemand hat Ihnen eine falsche Adresse gegeben. Sie müssen es weiter unten in der Straße noch einmal probieren ... «
    »Das reicht. Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte mein Freund hart. »Sie sind Henry Peters aus Adelaide und Reverend Dr. Schlessinger aus Baden-Baden und Südamerika. Dessen bin ich so sicher, wie mein eigener Name Sherlock Holmes ist.«
    Peters, wie ich ihn von nun an nennen möchte, zuckte zusammen und starrte seinen mächtigen Gegner an. »Ihr Name erschreckt mich nicht, Mr. Holmes«, sagte er kalt. »Wenn das Gewissen eines Menschen rein ist, kann niemand es erschüttern. Erklären Sie mir, was Sie zu mir treibt.«
    »Ich möchte von Ihnen wissen, was Sie mit Lady Frances Carfax gemacht haben, die in Ihrer Begleitung von Baden-Baden nach London gekommen ist.«
    »Ich würde mich freuen, wenn Sie mir sagen könnten, wo diese Dame sich aufhält«, antwortete Peters kühl. »Ich habe nahezu hundert Pfund für sie ausgelegt und keine andere Deckung dafür als ein Paar wertlose Ohrringe, so wenig wert, daß der Händler sie kaum ansehen wollte. Sie hat sich meiner Frau und mir in Baden-Baden angeschlossen - tatsächlich stimmt es, daß ich zu der Zeit einen anderen Namen benutzte - und hielt sich an uns, bis wir nach Lo ndon kamen. Ich bezahlte ihre Hotelrechnung und die Fahrkarte. Als wir dann in London waren, verschwand sie einfach und ließ, wie ich schon sagte, ein paar altmodische, wertlose Schmuckstücke zurück, um ihre Rechnung zu begleichen. Wenn Sie sie finden, Mr. Holmes, bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet.«
    »Ich habe mir vorgenommen, sie zu finden«, sagte Holmes, »und ich werde dieses Haus durchsuchen, bis ich sie gefunden habe. «
    Holmes zog einen Revolver aus der Tasche. »Der wird's wohl auch tun, bis der Haftbefehl kommt.«
    »Ah, Sie sind nichts weiter als ein gemeiner Einbrecher.« »So dürfen Sie mich ruhig nennen«, sagte Holmes vergnügt. »Mein Freund und ich sind zwei gefährliche Rauhbeine. Und zusammen werden wir jetzt durch das ganze Haus gehen.« Unser Gegner öffnete die Tür.
    »Hol einen Polizisten, Annie!« rief er. Frauenkleider rauschten durch den Flur, eine Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen.
    »Unsere Zeit ist begrenzt, Watson«, sagte Holmes. »Wenn Sie versuchen sollten, uns aufzuhalten, Peters, werden Sie bestimmt zu Schaden kommen. Wo ist
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