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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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sich um die exklusivste Züchtung in England. Sie sind der besondere Stolz der Dame von Shoscombe Old Place. «
    »Das ist die Gattin von Sir Robert Norberton, nehme ich an?«
    »Sir Robert hat niemals geheiratet. Und das war wohl auch genau so gut, glaube ich, wenn man sein Leben überdenkt. Er lebt mit seiner verwitweten Schwester zusammen, Lady Beatrice Falder. «
    »Oh, sie lebt bei ihm?«
    »Nein, nein, das Gut gehörte ihrem verstorbenen Gatten, Sir James. Norberton kommt in der Erbfolge nicht vor. Sie hat dort nur ein Wohnrecht. Das Gut geht an den Bruder des Verstorbenen. Inzwischen bezieht sie in jedem Jahr eine Rente.«
    »Und der Bruder gibt diese Jahresrente aus?«
    »So ähnlich sieht es dort aus. Er ist ein Teufel von einem Menschen, sie hat es wahrscheinlich ziemlich schwer mit ihm. Und doch habe ich gehört, daß sie ihm auch wieder sehr ergeben ist.
    Aber um was handelt es sich gerade in Shoscombe?«
    »Ah, das ist es ja gerade, was ich wissen möchte. Und wenn ich richtig höre, kommt der Mann gerade, der uns das alles erzählen kann. «
    Die Tür war geöffnet worden und der Page ließ einen großen, glattrasierten Mann herein, der einen festen, strengen Ausdruck im Gesicht hatte, wie man ihn nur bei Männern findet, die mit Pferden und mit Jungen zu tun haben. Mr. John Mason hatte eine ganze Anzahl von beiden unter seiner Obhut, und er sah aus wie einer, der mit seiner Aufgabe wohl fertig wurde.
    Er ver-beugte sich kühl und selbstbewußt und nahm auf dem Stuhl Platz, den Holmes ihm mit einer Handbewegung angeboten hatte.
    »Sie haben meine Notiz bekommen, Mr. Holmes?«
    »Ja, aber Sie sagen wenig darin aus.«
    »Die Angelegenheit ist zu delikat, als daß ich sie einem Brief anvertrauen wollte, und auch zu kompliziert. Ich kann nur von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen verhandeln. «
    »Gut, wir stehen ganz zu ihrer Verfügung.«
    »Zunächst einmal glaube ich, daß mein Arbeitgeber, Sir Robert, verrückt geworden ist.«
    Holmes zog die Augenbrauen hoch. »Sie befinden sich in der Baker Street, nicht in der Harley Street«, sagte er, »aber warum glauben Sie das?«
    »Nun, Sir, wenn ein Mensch eine unverständliche Sache macht oder auch zwei, dann könnte man sagen, daß es wohl irgendwie seine Richtigkeit haben muß. Aber wenn er nur noch unverständliche Sachen macht, dann beginnt man sich Fragen zu stellen. Ich glaube, Shoscombe Prince und die Rennbahn sind ihm zu Kopf gestiegen.«
    »Sie meinen den jungen Hengst, der das Rennen laufen wird?«
    »Es ist der Beste in England, Mr. Holmes, wenn jemand etwas davon weiß, dann ich. Ich will ganz offen und ehrlich mit Ihnen sein, denn Sie sind ein ehrenhafter Gentleman, und was ich Ihnen zu sagen habe, wird über dieses Zimmer nicht hinausgehen. Sir Robert muß dieses Derby gewinnen. Er steckt bis zum Hals in Schulden und dies ist seine letzte Chance. Alles, was er zusam- menkratzen oder borgen konnte, hat er in Pferde gesteckt. «
    »Aber warum sollte er nicht gewinnen, wenn das Pferd doch so gut ist? «
    »Die Öffentlichkeit weiß nicht, wie gut er in Wirklichkeit ist. Er ist zu klug für die Buchma-cher. Er ist mit Princes Halbbruder ausgeritten. Man kann sie nicht auseinanderhalten, aber wenn es zu einem Galopp kommt, ist Prince seinem Bruder um einige Nasenlängen voraus. Er hat nichts weiter im Kopf als das Pferd und das Rennen. Sein ganzes Leben scheint davon ab-zuhängen. Wenn Prince versagt, dann ist er ruiniert.«
    »Das scheint ja ein ganz verzweifeltes Spiel zu sein. Aber wo ist die Verrücktheit?«
    »Nun, zu allererst brauchten Sie ihn nur einmal anzusehen. Ich glaube nicht, daß er in der Nacht richtig schläft. Er ist nur noch in den Ställen. Er schaut drein wie ein Wilder. Es ist alles viel zu viel für seine Nerven gewesen. Und dann sein Benehmen Lady Beatrice gege n-
    über!«
    »Ah, was ist damit?«
    »Sie haben sich immer so gut verstanden. Sie haben den gleichen Geschmack und sie liebt Pferde genauso, wie er. Jeden Tag fuhr sie um die gleiche Stunde in die Ställe, um nach ihnen zu sehen und mehr als alle anderen liebte sie Prince. Wenn er bloß die Räder ihres Wage ns auf dem Weg herankommen hörte, spitzte er schon die Ohren. Und an jedem Morgen wurde er aus dem Stall herausgeführt, kam zu ihrem Wagen, um seinen Zucker zu erhalten. Aber das alles ist jetzt vorbei.«
    »Warum?«
    »Es sieht so aus, als ob sie plötzlich alles Interesse an den Pferden verloren hätte. Seit einer Woche fährt sie an den Ställen vorbei, ohne

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