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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Park stand. Soweit ich es beurteilen kann, hat man in allen möglichen Zeitaltern und in den verschiedensten Baustilen daran gebaut. Mit einem elisabethanischen Grundgebäude, halb in Fachwerk, hatte man begonnen und es endete mit einer viktorianischen Säulenhalle. Drinnen befand sich viel Holzverkleidung, Wandteppiche und halbverblichene Bilder-ein Haus mit viel Schatten und Geheimnissen. Es gab einen Butler, den alten Ralph, der so alt wie das Haus schien, und da war seine Frau, die vielleicht noch älter war. Sie war Godfreys Amme gewesen, und ich hatte ihn in großer Liebe von ihr reden hören. So fühlte ich mich trotz ihres seltsamen Aussehens gleich zu ihr hingezogen. Die Mutter mochte ich auch vom ersten Augenblick an - eine sanfte kleine graue Maus von einer Frau. Nur den Colonel konnte ich nicht ausstehen.
    Wir gerieten gleich aneinander, und ich wäre wohl gerne zum Bahnhof zurückgelaufen, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, daß er es extra darauf angelegt hätte, daß ich das tun sollte.
    Ich wurde gleich in sein Arbeitszimmer geführt. Und da saß er hinter seinem unordentlichen Schreibtisch, eine riesige Gestalt mit gebeugtem Rücken, der Haut eines Rauchers und wirrem grauen Bart. Eine rote Nase stach wie der Schnabel eines Geiers aus seinem Gesicht und zwei wilde graue Augen starrten mich unter den buschigen Augenbrauen an. Ich konnte verstehen, weshalb Godfrey so selten von seinem Vater gesprochen hatte.
    >Nun Sir<, sagte er mit harter, heiserer Stimme, >mich würde der wirkliche Grund für Ihren Besuch interessieren.<
    Ich sagte, daß ich die Angelegenheit seiner Frau in meinem Brief erklärt hätte.
    >Ja, ja, Sie sagten, daß sie Godfrey in Afrika gekannt haben. Wir haben natürlich nur Ihr Wort dafür<
    >Ich habe seine Briefe in meiner Tasche.<
    >Ich möchte sie gerne sehen.<
    Er überflog die beiden, die ich im gereicht hatte, und schob sie mir wieder zu.
    >Nun, was möchten Sie also?<
    >Ich mochte Ihren Sohn sehr gerne, Sir. Viele Erinnerungen verbinden uns. Ist es nicht natürlich, daß mich sein plötzliches Schweigen verwundern sollte? Ich möchte gerne wissen, was aus ihm geworden ist.<
    >Ich erinnere mich, Sir, daß ich schon mit Ihnen korrespondiert habe und Ihnen auch mitgeteilt habe, was aus ihm geworden ist. Er befindet sich auf einer Weltreise. Seine Gesundheit war nach seinen Afrikaerfahrungen angegriffen und sowohl seine Mutter als auch ich selber waren der Meinung, daß er sich erst einmal völlig erholen müßte. Bitte, sagen Sie das auch Ihren anderen Freunden weiter, die sich auch noch für ihn interessieren könnten.<
    >Gewiß<, antwortete ich. >Aber vielleicht würden Sie die Freundlichkeit haben, mir den Dampfer zu nennen, mit dem er unterwegs ist und seine Daten. Ich hätte ihm gerne einen Brief geschrieben.<
    Meine Bitte schien meinen Gastgeber zu irritieren, ihn aber auch in Verlegenheit zu bringen.
    Seine riesigen Augenbrauen zogen sich fast zusammen, während er mit den Fingern ungeduldig auf der Tischplatte herumtrommelte. Schließlich sah er auf. Er hatte einen Blick wie einer, dessen Gegner einen gefährlichen Schachzug riskiert hatte und nun, nach einiger Überlegung, wußte, wie er ihm begegnen wollte.
    >Mr. Dodd<, sagte er, >viele Leute würden an Ihrer Hartnäckigkeit Anstoß nehmen und wä-
    ren der Meinung, daß Sie mit Ihrem verdammten Bohren die Grenze der Schicklichkeit über-schritten hätten.<
    >Aber Sir, Sie müssen verstehen, daß ich Ihrem Sohn in wirklicher Freundschaft verbunden bin!<
    >Genau. Darum bin ich Ihnen so weit entgegengekommen. Ich muß sie jedoch bitten, Ihre Neugier im Zaum zu halten. Jede Familie hat ihre eigenen inneren Geheimnisse und ihr eigenes Wissen, ihre Motive, die man einem Außenstehenden nicht immer klarmachen kann.
    Meine Frau würde gerne von Godfreys Zeit in der Armee hören, und Sie dürfen sich mit ihr darüber unterhalten. Aber ich bitte Sie, erwähnen Sie weder Gegenwart noch Zukunft. Solche Themen können keinem nützen, Sir, und bringen uns in eine delikate und schwierige Position.<
    So war ich in einer Sackgasse gelandet, Mr. Holmes. Ich konnte einfach nicht weiterkommen.
    Ich tat darum so, als ob ich die Situation annähme. Innerlich jedoch schwor ich, daß ich keine Ruhe geben würde, bis ich das Schicksal meines Freundes aufgeklärt hatte. Es war ein traur iger Abend. Zu dritt dinierten wir schweigend in dem dunklen, verblichenen Zimmer. Die Dame befragte mich wißbegierig nach ihrem Sohn, aber der alte

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