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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Herr wirkte schlecht gelaunt und deprimiert. Ich langweilte mich so sehr, daß ich mich, sobald es die Höflichkeit erlaubte, in mein Schlafzimmer zurückzog. Dies war ein größer, kahler Raum im Erdgeschoß, so düster wie der Rest des Hauses. Aber nachdem ich ein Jahr lang in der afrikanischen Steppe geschlafen habe, Mr. Holmes, ist man wegen seines Nachtquartiers nicht mehr so sonderlich wähle-risch. Ich öffnete die Vorhänge und schaute hinaus in den Garten. Es war ein schöner Abend mit einem herrlichen Halbmond. Dann setzte ich mich neben das knisternde Feuer und hatte die Lampe auf dem Tisch neben mir. Ich versuchte, mich mit einem Roman abzulenken. Ich wurde jedoch von Ralph, dem alten Butler unterbrochen, der mit einem frischen Vorrat an Kohlen hereinkam.
    >Ich wollte nicht, daß Sie für die Nacht zu wenig haben, Sir, sagte er. >Es ist kalt draußen und die Räume kühlen schnell aus.< Er zögerte, bevor er das Zimmer verließ, und als ich mich umdrehte, nahm ich in seinem faltigen Gesicht einen Blick wahr, als ob er gerne etwas gesagt hätte.
    >Ich bitte um Entschuldigung, Sir, aber ich mußte zuhören, als sie vom jungen Master Godfrey bei Tisch sprachen. Sie wissen Sir, daß meine Frau seine Amme war und man kann sagen, daß ich ihm ein Pflegevater gewesen bin. Es ist doch natürlich, daß ich mich für sein Geschick interessiere. Und Sie sagten, daß er sich immer gut betragen hat, Sir?<
    >Es gab keinen tapfereren Mann im ganzen Regiment. Er hat mich einmal aus der Feuerlinie der Buren herausgeholt, sonst wäre ich jetzt nicht mehr hier.< Der alte Butler rieb seine mageren Hände.
    >Ja, Sir, das ist Master Godfrey, wie er leibt und lebt. Mut hat er immer gehabt. Es gibt keinen Baum im Park, auf den er nicht geklettert ist. Nichts konnte ihn aufhalten. Er war ein fe iner junge, Sir - er war ein feiner Mann.<
    Ich sprang auf.
    >Hören Sie mal!< rief ich. >Sie sagen war. Sie sprechen so, als ob er tot sei. Was soll diese Geheimnistuerei? Was ist aus Godfrey Emsworth geworden?<
    Ich hatte den alten Mann an den Schultern gepackt, aber er zuckte zurück.
    >Ich weiß nicht, was Sie sagen wollen, Sir. Fragen Sie den Herrn des Hauses nach Master Godfrey. Er weiß Bescheid. Ich will mich da nicht einmischen.< Er wollte das Zimmer verlassen, aber ich hielt ihn fest. >Hören Sie zu<, sagte ich. >Sie müssen mir einfach die Frage beantworten, bevor Sie gehen. Und wenn ich Sie hier festhalten müßte. Ist Godfrey tot?<
    Er konnte mir nicht ins Gesicht sehen. Er war wie hypnotisiert. Die Antwort kam gequält von seinen Lippen. Und es war eine schreckliche, unerwartete Antwort.
    >Ich wünschte zu Gott, er wäre tot!< rief er aus. Damit riß er sich von mir los und eilte aus dem Zimmer.
    Mr. Holmes, Sie können sich wohl denken, daß ich nicht sehr glücklich zu meinem Sessel zu-rückkehrte. Für mich ließen die Worte des alten Mannes nur eine einzige Interpretation zu.
    Offenbar war mein armer Freund in ein schlimmes Verbrechen verwickelt oder hatte wenigstens etwas getan, was die Ehre der Familie in Verruf gebracht hatte. Der strenge alte Mann hatte seinen Sohn fortgeschickt und ihn vor der Welt versteckt, damit kein Skandal ans Licht kommen sollte. Godfrey war ein waghalsiger Kerl. Er ließ sich leicht von seiner Umwelt beeinflussen. Sicherlich war er in schlechte Gesellschaft geraten und hatte sich ruiniert. Wenn es sich so verhielt, war es traurig genug. Aber trotzdem war es meine Pflicht, ihn zu suchen und zu sehen, was ich für ihn tun konnte. Ich brütete über diesem Problem und überlegte hin und her. Plötzlich sah ich auf. Godfrey Emsworth stand vor mir.«
    Mein Klient schwieg tiefbewegt.
    »Bitte, fahren Sie fort«, sagte ich, »Ihr Problem weist ein paar interessante Züge auf. «
    »Er war draußen vor dem Fenster, Sir, sein Gesicht hatte er gegen die Scheibe gedrückt. Ich sagte Ihnen schon, daß ich hinaus in die Nacht geschaut hatte. Danach hatte ich die Gardinen nicht vollständig wieder vorgezogen. Seine Gestalt wurde von diesen Vorhängen eingerahmt.
    Das Fenster reichte bis auf die Erde. So stand zwar die ganze Gestalt vor mir, aber ich mußte immerfort sein Gesicht ansehen. Es war totenblaß - noch nie vorher habe ich ein so weißes Gesicht gesehen. Vielleicht sieht ein Geist so aus, aber unsere Augen trafen sich und es waren die Augen eines lebendigen Menschen. Er sprang zurück, als er gewahr wurde, daß ich ihn entdeckt hatte und verschwand in der Dunkelheit.
    Irgend etwas an dem Mann

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