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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ist ein sehr tüchtiger Mann.«
    »Haben Sie noch ein anderes Mädchen oder war Susan, die Ihre Haustür gerade zugeknallt hat, allein?«
    »Ich habe noch ein junges Mädchen.«
    »Versuchen Sie Sutro zu überreden, eine oder zwei Nächte in Ihrem Haus zu übernachten. Sie werden möglicherweise Schutz gebrauchen können.«
    »Schutz gegen wen?«
    »Wer weiß? Die Sache ist wirklich sehr dunkel. Ich bekomme nicht heraus, hinter was sie her sind. Ich muß es anders anfangen. Hat dieser Hausmakler Ihnen eine Adresse gegeben?«
    »Bloß eine Karte mit seinem Beruf. Haines-Johnson, Auktionär und Gutachter. «
    »Ich glaube nicht, daß wir den im Adressbuch finden. Ehrliche Geschäftsleute verschleiern die Adresse ihres Büros nicht. Nun, Sie müssen mich alles wissen lassen, was sich hier tut.
    Ich werde Ihren Fall weiter verfolgen und Sie dürfen sich darauf verlassen, daß wir es zusammen durchstehen werden.«
    Als wir durch die Halle gingen, blieben Holmes' Augen, denen nichts entging, auf einem Stapel von Koffern und Kisten hängen. Die Aufkleber leuchteten hervor.
    »Milano, Luzern, sie kommen aus Italien.«
    »Das Gepäck von meinem armen Douglas.«
    »Sie haben es noch nicht ausgepackt? Wie lange liegt das Gepäck schon hier?«
    »Es ist letzte Woche angekommen.«
    »Aber Sie haben doch gesagt - wieso, natürlich, das ist das Kettenglied, das wir nicht finden konnten. Wie können wir wissen, ob sich nicht etwas Wertvolles darin befindet?«
    »Das wäre völlig unmöglich, Mr. Holmes. Douglas hatte nur sein Gehalt und ein kleines jährliches Einkommen. Was sollte er Wertvolles besitzen?«
    Holmes sah gedankenvoll aus.
    »Zögern Sie nicht länger, Mrs. Maberley«, sagte er schließlich. »Lassen Sie diese Sachen in Ihr Schlafzimmer hinauftragen. Sehen Sie sie so bald wie möglich durch. Stellen Sie fest, was das Gepäck enthält. Ich werde morgen wiederkommen und hören, was Sie zu berichten haben.«
    Es war ganz deutlich, daß >The Three Gables< scharf beobachtet wurden, denn als wir um die hohe Hecke am Ende der Straße bogen, stand der Neger und Preisboxer im Schatten. Wir trafen ziemlich plötzlich auf ihn. An diesem einsamen Ort wirkte er grimmig und böse. Ho lmes griff mit der Hand in seine Tasche. »Suchen Sie nach Ihrem Schießgewehr, Master Ho lmes?«
    »Nein, nach meinem Riechfläschchen, Steve.«
    »Sie sind wirklich komisch, Master Holmes, finden Sie nicht auch?«
    »Wenn ich erst einmal hinter dir her bin, Steve, dann sieht es überhaupt nicht mehr komisch für dich aus! Ich habe dich heute morgen ehrlich gewarnt.«
    »Gut, Master Holmes, ich habe mir das überlegt, was Sie gesagt haben. Ich möchte nichts mehr von Master Perkins wis-sen. Angenommen, ich könnte Ihnen helfen, Master Holmes -
    ich würde es tun.«
    »Gut, dann erzähl mir mal, wer hinter diesem Job steckt.« »Da muß mir der liebe Gott helfen, Master Holmes. Ich habe Ihnen schon die Wahrheit gesagt. Ich weiß nicht. Mein Boß Barney gibt mir Befehle und das ist alles.«
    »Gut. Aber merk dir eins. Die Dame dort in dem Haus und alles was unter ihrem Dach ist, steht unter meinem Schutz. Und vergiß das nicht.«
    »Gut, Master Holmes, ich werde es nicht vergessen.«
    »Ich habe ihm genügend Angst um die eigene Haut eingejagt, Watson«, bemerkte Holmes, als wir weitergingen. »Er würde seinen Arbeitgeber verraten, wenn er nur wüßte, wer er ist. Ich hatte einfach Glück, daß ich etwas von der Spencer John-Bande wußte und daß Steve einer von denen war. So, Watson, dies ist ein Fall für Langdale Pike und ich werde jetzt zu ihm gehen und ihn besuchen. Wenn ich zurückkomme, wird die Sache gewiß klarer für uns sein.«
    An diesem Tag sah ich Holmes nicht mehr, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie er den Tag verbrachte, denn Langdale Pike war für ihn so eine Art lebendiges Auskunftsbüro für alle ge-sellschaftlichen Skandale. Diese seltsame, lässige Kreatur verbrachte seine wachen Stunden im Erkerfenster eines Klubs in der St. James Street und war Empfänger und Sender für allen Klatsch der Metropole. Er hatte ein vierstelliges Einkommen, das er sich durch Artikel in den Klatschblättern zusammenschrieb, die versuchten, die Neugierde der Menschen zu befriedigen. Was auch immer ganz unten in den schmutzigen Tiefen Londons Staub aufgewirbelt ha t-te, das wurde mit automatischer Akuratesse von diesem Barometer in Menschengestalt an der Oberfläche aufgezeichnet. Holmes half auf diskrete Weise Langdale, zu diesem Wissen zu kommen,

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