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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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anbieten, weil ich deinen Gestank nicht ausstehen kann, aber bist du nicht Steve Dixie, der Boxer? «
    »Das ist mein Name, Master Holmes. Und du kommst auch noch dran, wenn du frech wirst.«
    »Darum geht es jetzt gar nicht«, sagte Holmes und starrte auf den häßlichen Mund unseres Besuchers. »Sondern es geht um die Ermordung des jungen Perkins, außerhalb der Holborn Bar - Was! Du willst doch nicht etwa schon gehen?«
    Der Neger war zurückgetaumelt. Sein Gesicht war grau geworden. »So ein Gerede hör' ich mir nicht an«, sagte er. »Was habe ich mit diesem Perkins zu tun, Master Holmes? Ich war in Birmingham und hab im Bull Ring trainiert, als dieser Junge plötzlich Schwierigkeiten hatte.«
    »Das kannst du dem Magistrat erzählen, Steve«, sagte Holmes. »Ich habe dich und Barney Stockdale beobachtet-.« »Dann mag der liebe Gott mir beistehen! Master Holmes...« »Das genügt fürs erste. Hinaus mit dir. Ich werde dich zu finden wissen, wenn ich dich brauche.«
    »Auf Wiedersehen, Master Holmes. Ich hoffe, Sie haben mir diesen kleinen Besuch nicht übel genommen. War nicht so schlimm gemeint.«
    »Doch das tue ich, falls du mir nicht erzählst, wer dich geschickt hat. «
    »Aber wieso, da gibt es doch kein Geheimnis, Master Holmes. Das war doch der Herr, den Sie eben selber genannt haben. « »Und wer hat den auf meine Spur gehetzt?«
    »Tut mir leid. Das weiß ich nicht, Master Holmes. Er hat bloß zu mir gesagt: >Steve, du gehst und besuchst Mr. Holmes und sagst ihm, daß sein Leben nicht sicher ist, wenn er nach Harrow geht<, das ist die ganze Wahrheit.« Ohne eine weitere Frage abzuwarten, stürzte unser Besucher mit der gleichen Plötzlichkeit zum Zimmer hinaus, wie er hereingekommen war.
    Holmes klopfte mit einem leichten Schmunzeln die Asche aus seiner Pfeife.
    »Ich bin bloß froh, daß Sie es nicht nötig hatten, ihm seinen wolligen Kopf einzuschlagen, Watson. Ich habe Ihr Manöver mit dem Haken wohl bemerkt. Aber er ist in Wirklichkeit ein ganz harmloser Kerl. Ein großes, muskulöses, dummes, babbelndes Baby. Und sehr schnell eingeschüchtert, wie Sie wohl gesehen haben. Er gehört zu der Spencer John-Bande und hat an einiger schmutziger Arbeit teilgenommen, die ich wohl in der nächsten Zeit aufklären werde. Sein Boß Barney ist ein Kerl, mit dem man eher rechnen muß. Sie sind auf gewalttätige Übergriffe, Drohungen usw. spezialisiert. Ich möchste gerne wissen, wer bei dieser besonderen Gelegenheit der Drahtzieher ist. «
    »Aber warum wollen sie Sie einschüchtern?«
    »Es handelt sich um diesen Harrow Weald-Fall. Ich habe mich jetzt doch entschieden, ihn zu übernehmen, denn wenn sie sich solche Mühe geben, mich unter Druck zu setzen, dann lohnt es sich bestimmt.«
    »Aber worum geht es denn?«
    »Das wollte ich Ihnen gerade erzählen, bevor wir dieses komische Zwischenspiel hatten. Hier, lesen Sie die Notiz, die mir Mrs. Maberley geschickt hat. Wenn Sie Lust haben, mich zu begleiten, werden wir telegraphieren und uns sofort auf den Weg machen. « Der Brief lautete folgendermaßen.
    Lieber Mr. Sherlock Holmes!
    Eine Reihe von seltsamen Ereignissen, die alle im Zusammenhang mit meinem Haus stehen, haben sich zugetragen. Ich wäre Ihnen für Ihren Rat sehr dankbar. Ich werde morgen den ga nzen Tag zu Hause sein. Mein Haus befindet sich in der Nähe vom Bahnhof Weald. Von dort ist es nur ein kleines Stückchen zu laufen. Ich glaube, daß mein verstorbener Ehemann, Mor-timer Maberley, einmal einer Ihrer Klienten war.
    Hochachtungsvoll, Mary Maberley Die Adresse lautet >The Three Gables, Harrow Weald<.
    »Ja, so ist es«, sagte Holmes. »Und wenn Sie jetzt Zeit und Lust haben, Watson, packen wir die Sache gleich an. «
    Eine kurze Bahnfahrt und eine noch kürzere Fahrt mit der Droschke brachte uns zu einer aus Holz und Steinen erbauten Villa. Das Haus stand mitten auf einem Stück unbearbeiteten Graslandes. Drei kleine Türmchen über dem oberen Fenster machten den etwas mühsamen Versuch, den Namen zu rechtfertigen. Dahinter war eine Anpflanzung von melancholischen, halbhohen Kiefern. Der Gesamteindruck des Anwesens war armselig und deprimierend.
    Nichtsdestoweniger war jedoch das Haus sehr gut möbliert. Eine liebenswürdige, ältere Frau empfing uns. Sie machte einen sehr gebildeten und kultivierten Eindruck.
    »Ich erinnere mich sehr gut an Ihren Gatten, Madame«, sagte Holmes, »obgleich es eine Re i-he von Jahren her ist, wo er in einer kleinen Angelegenheit meinen Rat eingeholt

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