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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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für Wood fast tödlich.
    >Die große Menge von Fäden erzeugen tiefrote Linien auf der Haut, die beim näheren Betrachten zu Pusteln und Knötchen werden. Und jedes Pünktchen hat die Wirkung einer glü-
    hend heißen Nadel, die direkt das Nervensystem angreift.<
    Er erklärt dann weiter, daß die Oberflächenschmerzen noch die wenigsten in dieser Tortur sind.
    >Heiße Stiche schossen mir durch die Brust, ich fiel, als hätten mich Kugeln getroffen. Das wilde Herzklopfen hört auf, dafür macht das Herz dann Sprünge, als wenn es aus der Brust herausspringen wollte.<
    Es hat ihn fast umgebracht, obgleich er dem Untier in dem aufgewühlten Wasser des Meeres begegnet ist und nicht in einem stillen Badesee. Er sagte, daß er hinterher kaum noch er selber gewesen sei, so weiß und eingefallen und faltig war sein Gesicht. Er schluckte Brandy, eine ganze Flasche voll und das scheint ihm das Leben gerettet zu haben. Hier ist das Buch, Inspektor. Ich lasse es Ihnen hier und ich bin sicher, daß Sie jetzt nicht mehr daran zweifeln, wer den armen McPherson umgebracht hat.«
    »Und schließlich und endlich wäscht es auch mich rein«, bemerkte Ian Murdoch mit einem traurigen kleinen Lächeln. »Ich nehme es ihnen nicht übel, Inspektor, und Ihnen auch nicht, Mr. Holmes, denn Ihr Verdacht war ganz natürlich. Ich habe es wohl gefühlt, daß meine Verhaftung bevorstand. Ich konnte mich nur reinwaschen, indem ich das Schicksal meines Freundes geteilt habe.«
    »Nein, Mr. Murdoch, ich war der Sache schon auf der Spur. Wenn ich so früh herausgekommen wäre, wie, ich es vorgehabt habe, so wäre Ihnen die schreckliche Erfahrung erspart geblieben.«
    »Aber wie konnten Sie das wissen, Mr. Holmes?«
    »Ich lese die verschiedensten Dinge und habe ein gutes Gedächtnis für scheinbare Nebensäch-lichkeiten. Die Phrase >Mähne des Löwen< geisterte die ganze Zeit in meinem Gedächtnis herum. Ich wußte, daß sie mir schon einmal, in einem unerwarteten Zusammenhang begegnet war. Sie haben gesehen, daß das Biest genau beschrieben worden ist. Ganz bestimmt trieb es im Wasser dahin, als McPherson es sah. Und diese Phrase war die einzige Warnung, die er uns noch zuteil werden ließ, daß eine tödliche Gefahr im Wasser lauerte.«
    »Dann bin ich wenigstens reingewaschen«, sagte Murdoch und stand mühsam auf. »Da sind noch ein oder zwei andere Erklärungen, die ich gerne abgeben möchte, denn ich weiß, in welche Richtung Ihre Untersuchung gelaufen ist. Es stimmt, daß ich diese junge Frau geliebt ha-be, aber sie hat McPherson gewählt. Und von diesem Tage an war es mein einziger Wunsch, den beiden zu helfen. Ich war zufrieden, ihnen zur Seite stehen zu können und habe den Ver-mittler ihrer Briefe gemacht. Ich habe oft ihre Botschaften hin und her befördert. Beide hatten sie Vertrauen zu mir und mir lagen sie beide gleich am Herzen. Und weil sie mir wertvoll und teuer waren, bin ich gleich nach dem Unglück zu ihr gegangen, weil ich nicht wollte, daß jemand ihr die Nachricht in roher oder herzloser Weise überbringen sollte. Sie wollte Ihnen jedoch nichts von unserer Verbindung erzählen, weil sie Sorge hatte, Sie könnten es mißverstehen und ich deswegen zu leiden hätte. Aber ich möchte jetzt zurück in die Schule gehen, denn ich würde mich im Bett doch am wohlsten fühlen.«
    Stackhurst hielt ihm die Hand hin. »Unsere Nerven haben alle reichlich gelitten«, sagte er.
    »Vergeben Sie mir, was vorgefallen ist, Mr. Murdoch. Wir werden einander in der Zukunft gewiß besser verstehen.« Arm in Arm gingen sie zusammen fort. Der Inspektor blieb noch und starrte mich mit seinen Kuhaugen an.
    »Also, Sie haben es geschafft!« rief er zuletzt aus. »Ich habe von Ihnen gelesen, aber ich habe es nicht glauben können. Es ist einfach wunderbar!«
    Ich sah mich gezwungen, meinen Kopf zu schütteln. Ein solches Lob anzunehmen, bedeutet, den eigenen Standard zu senken.
    »Ich habe von Anfang an zu langsam gearbeitet - sträflich langsam. Wenn die Leiche im Wasser gefunden worden wäre, hätte ich es sofort gehabt. Aber das Handtuch hat mich in die Irre geführt. Der arme Kerl konnte überhaupt nicht mehr daran denken, sich abzutrocknen, und so wurde ich dazu verführt, anzunehmen, daß er überhaupt nicht im Wasser gewesen sei.
    Wie also sollte mir der Verdacht kommen, daß eine Wasserkreatur ihn angegriffen hatte? Von da an ging alles falsch. Nun, Inspektor, ich schelte sooft auf die offizielle Polizei, aber Cyanea capillata hat es beinahe

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