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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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wohin.
    Ein wenig hatte er aus dem Doktor herausbekommen, und das behagte ihm überhaupt nicht. Er war Inspektor des Yards, kannte sich mit jeder Art von Verbrechern aus. Aber wenn es tatsächlich um Geister ging, musste er passen. Er glaubte Watson. Die Fakten waren deutlich, dem würde sich auch Holmes nicht länger widersetzen können, wenn er zurückkam. Aber wenn er Watson richtig verstanden hatte, waren die Zweifel des Meisterdetektivs ebenfalls nur gering, auch wenn er in Anbetracht der Gesamtsituation keine unnötige Manie schüren wollte. Dem stimmte Lestrade sogar zu. Er beabsichtigte ebenfalls nicht, von Geistern zu sprechen. Es genügte, dass mehrere seiner Leute dies hinter vorgehaltener Hand bereits taten.
    Darüber hinaus ging ihm Charles Morning allmählich auf die Nerven. Er hatte fast das Gefühl, der Duke freute sich über jedes weitere Opfer, bestätigte es doch seinen Glauben an den Geist von Lady Valerie. Lestrade war fast soweit, selbst die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass sie diese Morde beging, doch warum sollte ein Geist, der jahrzehntelang nicht von seinem Grab gewichen war, mit einem Mal losziehen und halb London in Eis verwandeln? Das ergab keinen Sinn. Nichts an diesem Fall ergab Sinn.
    Lestrade wünschte Holmes’ Rückkehr herbei. Schon viele Fälle, die dem Anschein nach nicht zu lösen gewesen waren, hatten er und Holmes gemeinsam aufgeklärt. Wo auch immer der Detektiv seine Lösungen hernahm, sie waren stets brillant und treffend.
    „Inspektor?“
    „Ja!“
    Der junge Beamte zuckte ob der harschen Antwort zusammen.
    „Es tut mir leid, Johnson. Meine Nerven sind wohl derzeit nicht die besten. Was gibt es?“
    „Doktor Watson ist draußen und möchte Sie sprechen.“
    „Ist Holmes zurück?“
    „Nein, Inspektor. Aber Doktor Watson hat Neuigkeiten aus Muirhurst erhalten. Leider keine guten.“
    Diese Umschreibung erwies sich als weit untertrieben. Der Butler des Dukes, der die erste Leiche gefunden hatte, war von Lady Cecilia im Hundezwinger gefunden worden. Steifgefroren. Die Ärmste hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten, und ihr Gatte war außer sich. Allerdings mehr vor Freude, denn aus Sorge.
    „Woher wissen Sie von dem Toten?“, lautete die erste Frage, die Lestrade dem Doktor stellte.
    „Norton, der Sekretär des Dukes kam zu mir in die Baker Street.
    Vielmehr wollte er zu Holmes, aber der ist noch immer nicht zurück.
    Ich hielt es für das Beste, Sie sofort aufzusuchen. Norton habe ich nach Muirhurst zurückgeschickt.“
    Gemeinsam mit Watson und drei Beamten fuhr Lestrade zu den Mornings.
    „Dieser Geist scheint wirklich ausgesprochen mordlustig zu sein“, murmelte er unzufrieden.
    Watson räusperte sich. „Ich möchte Holmes zwar nicht vorgreifen, aber wir denken, dass nicht Lady Valerie diese Morde begeht.“ Lestrade blickte überrascht auf. „Nicht? Ja, aber wer denn sonst?“
    „Das wissen wir nicht. Holmes verfolgt gerade eine Spur. Und ich recherchiere in der Zwischenzeit hier in London.“
    „Und was bringt Sie zu der Vermutung, dass die Eisprinzessin diese Leute nicht auf dem Gewissen hat? Immerhin sind sie doch gefroren.“
    Seufzend begann Watson, Inspektor Lestrade über die bisherigen Erkenntnisse zu informieren.
    „Und da Muirhurst immer noch ohne Frostschaden dasteht, ist es unwahrscheinlich, dass sich Lady Valerie dort aufhält. Also kann sie auch nicht die Mörderin sein.“
    Lestrade verfiel ins Grübeln. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, denn einen Geist konnte er ohnehin nur schwer inhaftieren. Aber irgendwie war es ihm angenehmer gewesen, als er noch einen Verdächtigen hatte.

    Auch Edinburgh hatte Holmes nicht wirklich weitergebracht, sondern nur eine Menge neuer Fragen und Mutmaßungen herbeigeführt.
    Bei seiner Rückkehr in die Baker Street erwarteten ihn Watson und Inspektor Lestrade mit der Nachricht vom Tod des Butlers. Den Duke hatte man ruhigstellen müssen, so sehr steigerte er sich inzwischen in die Sache hinein.
    „Norton hat mir versprochen, dafür Sorge zu tragen, dass der Duke seine Spritzen bekommt. Lady Cecilia ist nach dem Leichenfund wohl nicht in der Lage, ihren Mann zu behandeln. Aber ich hatte Sorge, er könne dem Wahnsinn anheimfallen. Wenn dieser Spuk doch nur endlich zu Ende wäre.
    Holmes sah Watson an, dass ihm noch mehr auf den Nägeln brannte, was er jedoch in Anwesenheit des Inspektors nicht äußern wollte. Es wäre unhöflich gewesen, Lestrade hinauszukomplimentieren, darum übte

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