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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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später in seinem Steamobil. Tatsächlich konnten wir vier bequem auf zwei einander gegenüberliegenden Polsterbänken Platz nehmen, während Reginald Worthington sein Gefährt selbst lenkte.
    Schon wenige Minuten später hielten wir vor dem imposanten Gebäude des Britischen Museums. Es war trotz der späten Stunde noch hell erleuchtet. Der Grund dafür war einfach: Man war noch fieberhaft mit den Vorbereitungen der Sonderausstellung beschäftigt, die in zwei Tagen eröffnet werden sollte.
    Auf dem Weg zum Museum hatte uns seine Lordschaft genauer darüber aufgeklärt. Vor einiger Zeit war von einem britischen Archäologenteam bei Ausgrabungen am Rande des Tals der Könige ein unversehrtes Grab entdeckt worden. Den Inschriften nach zufolge musste es sich dabei um das Grab eines ägyptischen Priesters namens Hatscheptoth handeln. Die gefundenen Artefakte, hieß es, sollten atemberaubend sein. Da das Britische Museum die Ausgrabungen finanziert hatte, wurden ihm die Fundstücke zugesandt und man hatte beschlossen, sie in einer Ausstellung zu zeigen. Lord Worthington, bekanntermaßen ein begeisterter Hobbyarchäologe, der durch eine großzügige Spende an das Museum indirekt an der Finanzierung beteiligt gewesen war, hatte die Schirmherrschaft übernommen. Sir Arthur Bambidge aber hatte es sich nicht nehmen lassen, die Ausstellungsarbeiten selbst zu leiten.

    Der kleine Mann mit dem Spitzbart, er hatte sich uns inzwischen als Mr Fipps, das Faktotum des Museums, vorgestellt, führte uns durch einen kleinen Nebeneingang ins Gebäude, wo er uns verließ. Wir stiegen eine Treppe hinauf und blieben wie angewurzelt stehen: Vor uns stand Arthur Bambidge persönlich, frisch, unverletzt und sehr lebendig. Holmes schien davon als Einziger kein bisschen beeindruckt, sondern schmunzelte nur, wie ich aus den Augenwinkeln sehen konnte. Natürlich hatte er mit seiner Bemerkung, dass alles nur ein Gerücht sei, wieder einmal völlig recht gehabt. Ich selbst aber glaubte im ersten Moment, einen Geist zu sehen.
    „Worthington“, rief dieser nun doch sehr lebenskräftige Geist da aber auch schon: „Wie konnten Sie wissen, dass wir den großen Detektiv brauchen? Bei dieser Sache stinkt in der Tat etwas gewaltig!“
    Es dauerte einen Moment, bis sich Lord Worthington von seinem Schreck erholt und die Sprache wiedergefunden hatte.
    „Man hat uns berichtet, Sie hätten einen Unfall gehabt!“, rief er dann, stürzte zu Sir Arthur und schüttelte vehement dessen Hand.
    „Ach Unsinn“, wehrte dieser in seiner schlichten Art ab, für die er bei Presse und Publikum berühmt war. Offensichtlich war ihm die Begeisterung seiner Lordschaft peinlich.
    „Darf ich fragen, was tatsächlich geschehen ist und warum Sie glauben, dass Sie mich brauchen?“, mischte sich Holmes ein.
    „Ja, genau, was ist los?“ Endlich ließ Lord Worthington Sir Arthurs Hand wieder los.
    „Harriet ist tot“, brummte Bambidge und bedeutete uns, ihm zu folgen. 
    Er führte uns über die Treppe in den zweiten Stock. Durch eine Tür und einen kurzen Gang gelangten wir zu der kleinen Halle vor dem Aufzug. Das Gitter zum Schacht war zurückgezogen, von der Gondel selbst war die obere Hälfte zu sehen. Auf ihrem Dach lag eine Gestalt mit seltsam verrenkten Gliedern und schreckverzerrtem Gesicht. 
    „Wie ist das geschehen?“, wollte Holmes wissen, während er sich bereits interessiert über die Leiche beugte.
    „Tja, ich war zwar anwesend, als er fiel“, erklärte Bambidge, während er sich verlegen am Ohr kratzte. „Aber so recht erklären kann ich es nicht.“
    „Erzählen Sie“, forderte Holmes ihn auf.
    „Also, es war so ...“ Bambidge kniff die Augen zusammen, als würde ihm das bei der Erinnerung an die Schreckensszene helfen. „Als ich aus meinem Büro kam, stand Harriet schon am Aufzug und wartete. Die Kabel, die die Gondel halten, quietschten und Harriet schob das Gitter zur Seite, hielt sich daran fest und sah hinab. Das war so eine Marotte von ihm. Er sah immer nach, wie weit die Kabine noch weg war. Ungeduldig eben, wie viele dieser jungen Leute. Obwohl ich sagen kann, dass er der beste und fleißigste Assistent war, den ich je hatte. Ich habe fest damit gerechnet, dass er eine glänzende Karriere machen würde ...“
    „Mit Sicherheit, wenn Sie es sagen“, ging Holmes da, selbst etwas ungeduldig, dazwischen. „Er beugte sich also nach vorn ...“
    „Ja. Und dann sah er plötzlich nach oben.“ Arthur Bambidge machte eine fahrige Geste. „Er

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