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Sherlock Holmes und Old Shatterhand (German Edition)

Sherlock Holmes und Old Shatterhand (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und Old Shatterhand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Walter
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aussehen. Solche, mit denen Eb und ich in China niemals Umgang gepflegt hätten. Gott sei Dank bleiben sie nie lange. Roger ist danach immer sehr derangiert und schlecht gelaunt.
    Außerdem ist er sehr ungeschickt. Immerzu fällt ihm etwas herunter. Er hat schon zwei Gläser aus böhmischem Kristall vom Tisch gestoßen. Angeblich aus Versehen. Aber er trinkt wahrscheinlich einfach zu viel. Schon morgens fängt er an. Ohne Alkohol zittern ihm die Hände so sehr, dass er nicht einmal eine Zigarette halten kann.«
    »Wirklich?«
    »Gewiss! Zu jeder Mahlzeit braucht er eine ganze Flasche Wein. Ich dagegen trinke abends vor dem Schlafengehen nur ein Glas Hochheimer zur Stärkung meiner Nerven.«
    »Erscheint denn diese Weiße Frau regelmäßig?«
    »Nicht regelmäßig, aber jede Nacht muss ich fürchten, ihr zu begegnen. Das ist es, was mich so schreckt!«
    »Wie stellt sich denn der Spuk der Weißen Dame im Einzelnen dar?«, wollte Holmes wissen. »Erscheint sie auch tagsüber oder immer nur in der Nacht?«
    »Die Weiße Dame erscheint immer nur bei Dunkelheit und schwebt über dem Boden. Etwa so hoch.« Mrs. Thorndyke hob die Hand in die Höhe der Sitzfläche ihres Sessels. »Sie kann Gliedmaßen vom Körper trennen und einzeln schweben lassen, und sie wechselt den Gesichtsausdruck. Mal scheint sie zu lachen, mal zu weinen!«
    »Ein Gespenst mit Mimik?«
    »Ja, und manchmal stöhnt sie laut und hohl.«
    Mrs. Thorndyke versuchte, das Geräusch nachzuahmen. »Hu-uuuh-huuuu! So etwa.«
    Wir mussten an uns halten, um nicht zu lachen, denn ihre schauspielerischen Versuche waren auf eine charmant-naive Art drollig.
    »Einmal, als ich ihr auf dem Flur begegnete, hielt ich gerade ein Buch in der Hand und warf es nach dem Gespenst. Da rief es laut und vernehmlich Au !«
    »Das ist ungewöhnlich! Was geschah dann?«
    »Sie erhob sich in die Luft, nahm den Kopf von den Schultern, klemmte ihn unter den Arm und verschwand.«
    »Bemerkenswert! Gibt es Zeugen dieser Erscheinung?«
    »Roger natürlich. Meine chinesische Zofe Ai behauptet, das Gespenst gesehen zu haben. Sonst niemand.«
    »Ai. Die Liebe ...«
    »Sie verstehen Chinesisch, Mr. Holmes?«
    »Nur ein wenig. Nicht einmal das Nötigste. Aber zurück zum Thema. Ist auch Hsiao Lian von der Weißen Frau heimgesucht worden?«
    »Nicht dass ich wüsste! Ich spreche kaum mit ihr. Ihre Vergangenheit ... ist mir suspekt. Auch verlässt sie ihre Räume selten. Meist liest sie, singt oder malt. Sie ... kann nicht richtig laufen.«
    »Und wie lange steht die Zofe schon in Ihren Diensten?«
    »Ich stellte sie kurz vor der Rückkehr nach Europa ein. Roger hatte sie mir brieflich empfohlen. Eine der wenigen guten Taten, die er in seinem Leben vollbracht hat. Ai ist wirklich eine Perle!«
    »Gewiss. Noch eine Frage, Mrs. Thorndyke, und ich bitte, sie mir nicht zu verübeln. Wer wäre im Falle Ihres Ablebens, das der Herr verhüten möge, Ihr Erbe?«
    »Roger, leider. Aber ich habe vor, das zu ändern. Ich habe noch eine Nichte, Margaret, die Tochter meines Bruders, ein braves Mädchen. Ihr werde ich Henstiffle Bow Hall vermachen. Einen Termin mit meinem Anwalt Dr. Rappaport habe ich bereits vereinbart.«
    »Für wann?« Da ich Holmes schon so lange kannte, fiel mir die Erregung in seiner Stimme sofort auf.
    »Für morgen. Aber gestern starb mein lieber Vinc. So verschob ich den Termin telegrafisch um einen Tag.«
    »Vinc?« Von einer Person dieses Namens war bisher nicht die Rede gewesen und ich wusste, Holmes hasste konfuse Darstellungen.
    »Ein Powder Puff. Ein chinesischer Schopfhund. Freunde schenkten ihn uns zum Abschied, als sie China verließen. Eb und ich gaben ihm den Namen Vinc. Früher war er ein sehr aufmerksamer Wachhund, aber seit er diesen Unfall hatte, war er nur noch ein Schatten seiner selbst, der Ärmste. Immer, wenn Roger in seine Nähe kam oder die Weiße Frau uns heimsuchte, verkroch er sich winselnd unter das nächste erreichbare Möbelstück.«
    »Was für ein Unfall?«
    »Wir wissen es nicht. Er durfte tagsüber immer hinaus in den Park, spielen. Eines Nachmittags saß er wimmernd, mit gebrochenem Vorderlauf, vor der Haustür. Gott sei Dank konnte Jennings ihn schienen und bald sprang Vinc wieder herum.«
    »Wann war das?«
    »Kurz bevor der Spuk begann, warum?«
    »Jedes Detail kann von Bedeutung sein. Woran, bitte, starb Vinc?«
    »Das weiß ich nicht. Er trank aus seinem Wasserschälchen und lag kurze Zeit darauf tot in seinem Körbchen.«
    »Fiel Ihnen an seinem

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